Nun sind die Welpen da – die ersten Wochen des Hundelebens

Publiziert am Donnerstag, 25. Oktober 2018 von Manfred Weiblen
Hund und Babyhunde

Ein Wurf mit mehreren Welpen kann im wahrsten Sinne des Wortes eine schwere Geburt sein – Anstrengungen für die Hündin und Stress für Sie selber, trotzdem wird das zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Versuchen Sie dabei, Ihre eigene Nervosität zu zügeln, Ihre Hündin weiß schon, was sie machen muss. Bleiben Sie einfach im Hintergrund und warten Sie auf ein Zeichen Ihrer Hündin, dass Ihre Nähe notwendig ist. Ein Tierarzt ist nicht notwendig, es sei denn, die Hündin presst mehr als eine halbe Stunde, ohne dass ein Welpe zur Welt kommt. Ist der Scheidenausfluss noch vor der Geburt des ersten Welpen grünlich oder enthält Blut oder Eiter, dann müssen Sie ebenfalls zum Tierarzt. Davon wollen wir erst mal nicht ausgehen.

So verlaufen die ersten Lebenstage

Die Hündin ist ihre eigene Hebamme und Krankenschwester. Sie nabelt die Welpen alleine ab, befreit sie von den Eihäuten und reinigt sie. Sobald das geschehen ist, können Sie die einzelnen Welpen kurz wegnehmen um sie zu wiegen und auch mit farbigen Halsbändern zu markieren. Denken Sie aber daran, dass die kleinen Fellknäuel ausreichend Wärme benötigen. Also gut in eine Decke einpacken und dann erst auf die Waage. Dabei gilt natürlich: Saubere Hände, desinfizierte Decke und Waage. Noch sind die Welpen anfällig für Krankheiten.

Die Welpen brauchen viel Nestwärme

Wenn die Welpen auf die Welt kommen, so sind sie völlig hilflos, denn sehen und hören können sie noch gar nicht. Sie benötigen, damit sie gesund bleiben, viel Wärme und Geborgenheit. Daher müssen Sie dafür sorgen, dass das Nest der Welpen eine Temperatur von etwa 27 Grad hat. Die Mutterhündin kümmert sich dann darum, dass sich die Kleinen lösen können, denn ihr Geschäft können sie von allein noch nicht erledigen. Dazu massiert die Hündin den Bauch mit ihrer Zunge, bis die Welpen Kot oder Urin absetzen.

Da heißt es: Oft das Nest oder die Umgebung reinigen. Nahrung bekommen die kleinen Hunde mit der Muttermilch, Sie brauchen also nicht mit dem Fläschchen Gewehr bei Fuß stehen. Das ist gleichzeitig auch das beste Mittel gegen Krankheitserreger. Allerdings überträgt die Mutterhündin mit der Milch auch kleinste Wurmlarven. Das hat keine Auswirkung auf die Gesundheit der Welpen. Kommt es aber durch die Säugung zu Erbrechen, Durchfall oder Blutarmut, kann der Wurmbefall stärker ausgefallen sein. Dann heißt es: ab zum Tierarzt.

Die Welpenzeit ist auch die Zeit der Entwurmung

Während der Säugephase nehmen die Welpen mikroskopisch kleine Wurmlarven auf. Daher ist jetzt eine Entwurmungsphase notwendig, damit Sie sicher gehen können, dass die Kleinen später keine Wurmeier ausscheiden – ob bei Ihnen oder im neuen Zuhause. Die erste Entwurmung erfolgt also zwei Wochen nach der Geburt und diese wird im zweiwöchentlichen Rhythmus fortgeführt. Kommt der Welpe dann in eine neue Familie, so müssen die neuen Herrchen ihn ungefähr zwei Wochen nach dem Einzug noch einmal entwurmen lassen. Danach reicht es, wenn sie alle drei Monate mit einem Wurmmittel behandelt werden.

Ab wann erfolgen die ersten Impfungen?

Die erste Impfung erfolgt im Alter von etwa acht Wochen. Dann bekommen die kleinen Vierbeiner den Schutz gegen Parvovirose, Leptospirose, Staupe und HCC (Form einer Virusinfektion) in Form einer Impfung. Danach erfolgt im Alter von zwölf Wochen eine Wiederholungsimpfung, zusätzlich bekommen die Kleinen dann auch noch den Schutz gegen Tollwut verpasst. Zu guter Letzt erfolgt die Auffrischung im Alter von sechzehn Wochen. Da einige dieser Krankheiten auch für den Menschen bedrohlich sein können, sind diese Impfungen sogar gesetzlich vorgeschrieben.

Wie geht es nach dem Absetzen weiter?

Die Mutterhündin wird nach ungefähr drei Wochen ihre Welpen dazu erziehen, nicht mehr zu säugen, sondern welpengerechtes Futter aufzunehmen. Das ist die Phase des Absetzens. Das neue Futter kann dazu führen, dass die Welpen an Verdauungsstörungen leiden. Ideal ist trockenes Welpenfutter, das in der Hunde-Ersatzmilch aufgeweicht wird. Das können die Kleinen gut aufnehmen, ohne dass es dabei zu Anfälligkeiten für Verdauungsstörungen kommt.

Im weiteren Verlauf können Sie dann die Fütterung allmählich umstellen, denn die kleinen Racker benötigen nun jede Menge Eiweiße und Mineralstoffe. Die Futtermengen und die Futterart sind immer abhängig von der Hunderasse und dem zu erwartenden Endgewicht, daher können wir hier keine pauschale Aussage treffen. Lassen Sie sich von Ihrem Tierarzt darüber informieren, ob die Vierbeiner ein spezielles Wachstumsfutter benötigen oder herkömmliches Futter ausreicht.

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