Abschuss von Kaninchen in Dortmund: Jagdlust oder Tierschutz?

Publiziert am Dienstag, 21. Oktober 2014 von Manfred Weiblen

In Dortmund grassiert unter vielen Kaninchen die Seuche Myxomatose. Daher sollen Jäger nun Kaninchen in Parks und auf Sportplätzen schießen. Die Myxomatose ist eine Virenerkrankung und wird durch Mücken übertragen. Dadurch kommt es zur Fressunlust, Schwellungen an Augen, Mund, Ohren und Genitalien treten auf. Innerhalb von zwei Wochen endet die Krankheit tödlich. In der Wohnung gehaltene Kaninchen können hingegen durch eine Impfung gegen die Krankheit geschützt werden.

Jagdbehörde erteilt Abschusserlaubnis auch für gesunde Tiere

Die Kaninchenseuche wütet in diesen Wochen noch extremer als in den Vorjahren, so ein Sprecher der Tierschutzorganisation Arche 90. Nach Hinweisen der Bevölkerung haben Mitglieder der Arche 90 bereits rund 40 Kaninchen in den Parks eingesammelt und zum Tierarzt gebracht. Der konnte die unheilbar erkrankten Tiere auch nur noch einschläfern. Der Krankheitsverkauf war in allen Fällen zu weit fortgeschritten.

Kritik kommt von Tierschützern

Die Lust am Töten steht wieder im Vordergrund, so äußern sich Tierschützer zu der Abschusserlaubnis. Dabei dürfen Jäger gesunde Tiere auch deshalb schießen, damit sich die Population der Kaninchen reduziert. Schließlich kann sich die Erkrankung auch auf gesunde Tiere ausweiten. Es hilft ja auch wenig, die Kaninchen mit Handzettel zur Impfung aufzufordern. Wenn durch die Jagd nicht eingegriffen wird, kann sich die Krankheit weiter ausbreiten. Zusätzlich vergrößert sich die Population der Kaninchen weiter, so dass diese Spirale kein Ende findet würde.

Die Frage, die sich hier stellt: Ist ein Tod in Sekunden nicht doch besser als ein qualvolles Leiden über knapp zwei Wochen, ohne dass eine Chance auf Heilung besteht? Zu viele wild lebende Kaninchen fördern die Ausbreitung der Seuche, die im Übrigen für den Menschen ungefährlich ist.

Veröffentlicht unter Kaninchen, Hase und Co