Ausgesetzte Haustiere in der Ferienzeit - bitteres Leid für Hunde, Katzen oder andere Kleintiere

Publiziert am Donnerstag, 23. Juli 2015 von Manfred Weiblen
RichterHunde im Tierheim

In den meisten Bundesländern laufen die Sommerferien schon seit ein paar Wochen – es ist Urlaubszeit. Überall fahren die Familien in den Urlaub, um ein paar schöne Wochen zu genießen. Viele Menschen, die Haustiere halten, haben vorgesorgt: Die Katze ist in der Tierpension, der Vogel bei Bekannten oder der Hund mit von der Partie. Doch so verantwortungsvoll denken längst nicht alle Tierhalter: Viele Haustiere werden gerade jetzt zur Ferienzeit ausgesetzt – mit fatalen Folgen für die Tiere.

Viele Tierheime sind gerade während der Ferien überfüllt

Ab in den Urlaub und den Hund an der Autobahn ausgesetzt. Zum Leidwesen vieler Haustiere haben Herrchen und Frauchen nichts Besseres zu tun, als kurz vor dem Urlaub oder auf der Fahrt ans Urlaubsziel ihr Haustier auszusetzen. Dabei ist diese Form der Trennung von Hund, Katze und anderen Tieren kein Kavaliersdelikt. Wird man dabei erwischt, drohen bis zu 25.000 Euro Bußgeld gemäß §5 Tierschutzgesetz. Viele Tierbesitzer machen sich vor dem Urlaub keine Gedanken, wohin mit dem Haustier und wählen dann die drastische Variante. In vielen Tierheimen sind gerade während der Ferienzeit die Kapazitäten erschöpft.

Was bedeutet das Aussetzen für die Tiere?

Es spielt kaum eine Rolle, wie lange ein Haustier bei einer Familie war. In der Regel hat das Tier so etwas wie eine Bindung zu Herrchen, Frauchen oder den Kinder aufgebaut. Vor allem Hunde sind in den meisten Fällen zu einem Familienmitglied geworden. Umso drastischer kommt die Trennung. Das Tier wird ausgesetzt und die Familie ist fort – auf Nimmerwiedersehen. Haustiere verstehen nicht, warum ihre Familie verschwunden ist. Sie leiden unter Angstzuständen und brauchen viel Zeit, um sich an die neue Umgebung im Tierheim zu gewöhnen. Die ist wahrlich kein Vergleich zum vorher heimischen Garten oder der Wohnung. Sie müssen sich mit anderen gestressten Artgenossen arrangieren. Die meisten Haustiere, die ausgesetzt werden, sind in einem guten Gesundheitszustand. Deutlich wird hierbei, dass es nicht am Geld liegt, die Tiere auszusetzen. Vielmehr wissen viele Tierbesitzer kurz vor dem Urlaub nicht mehr wohn mit ihrem Haustier – trotz vielfältiger Unterbringungsmöglichkeiten.

Welche Möglichkeiten gibt es für Haustiere während der Urlaubszeit?

In der Theorie muss kein Haustier nur wegen des Urlaubs ausgesetzt werden. Schließlich gibt es in Deutschland ausreichend Tierpensionen, die sich liebevoll um Hunde, Katzen oder Meerscheinchen kümmern. Natürlich verstehen die Tiere nicht, warum sie für eine kurze Zeit von ihrer Familie getrennt werden. Das Wiedersehen dürfte dafür umso mehr Freude bereiten. Da der Urlaub in der Regel langfristig geplant wird, sollte auch ein bisschen Zeit in die Versorgung des Haustieres investiert werden. Bereits bei der Anschaffung muss klar sein, wie ein Tier in der Urlaubszeit untergebracht werden kann. Viele Menschen machen sich aber bei Spontankäufen von Haustieren – vor allem zu Weihnachten – kaum Gedanken um dieses Thema.

Hunde können prima mit in den Urlaub fahren

Da der Hund der treueste Freund des Menschen ist, spricht nichts dagegen, ihn mit in den Urlaub zu nehmen. Einerseits bieten mittlerweile viele Hotels und Pensionen die Mitaufnahme des Vierbeiners an. Vielerorts ermögliche die Vermieter von Ferienwohnungen die Mitnahme von Hunden. Es gibt zahlreiche Internetportale, die eine große Auswahl von hundefreundliche Wohnungen bieten. Hunde sind ja recht unkompliziert. Sie fühlen sich dort wohl, wo auch Herrchen und Frauchen sind. Was spricht also dagegen, die Urlaubsfreude mit dem Hund zu teilen. Er wird schon für genug Abwechslung sorgen. Kleiner Tipp: Wenn Sie mit Ihrem Hund in den Urlaub fahren, denken Sie an die Hundehaftpflicht: So sind Sie finanziell abgesichert, falls Ihr Vierbeiner in der Ferienwohnung oder im Ferienhaus ein Missgeschick verursacht. Achten Sie darauf, dass in Ihrer Hundehaftpflichtversicherung Mietsachschäden eingeschlossen sind.

Katzen, Kleintiere und Vögel brauchen keine Rund-Um-Betreuung

Anders als Hunde können die meisten anderen Haustiere stundeweise auch ohne Betreuung auskommen. Einerseits bieten Tierpensionen die Möglichkeit, Kleintiere aufzunehmen, andererseits ist vielleicht auch gutes nachbarschaftliches Verhältnis eine gute Lösung. Denken Sie mal an Ihr Meerscheinchen oder den Hamster: Waren die Kinder vom Nachbarn nicht immer schon begeistern von diesen kleinen Tieren: Wäre es nicht eine Lösung, Meerscheinchen und Co. bei einem guten Nachbarn daher in Pflege zu geben? Vielleicht findet sich in Ihrem Umfeld auch jemand, der gerne auf die Tiere aufpasst und sich mit ihnen ein bisschen beschäftigt.

Die Katze bei Bekannten unterbringen

Ein Katze mit in den Urlaub zunehmen, ist nicht einfach. Da Katzen einen eigenen Willen haben, können sie auch nicht wie Hunde überall mit hinkommen. Oder haben Sie schon einmal eine Katze mit Herrchen oder Frauchen am Strand gesehen. Hier ist die vernünftige Unterbringung während des Urlaubs schon die sinnvollere Lösung. Haben Ihre Nachbarn oder Verwandten unter Umständen Katzen? Sind diese Personen ihrer Katze vielleicht sogar vertraut? Dann wäre es doch eine einfache Lösung, Ihren Stubentiger dort unterzubringen. Es ist doch durchaus möglich, dass sich Ihre Katze über diese Form der Abwechslung freut. Das ist mit Sicherheit die bessere Lösung, als Ihre Katze in ein Tierheim abzugeben. Mit einer vorübergehenden Trennung kommt Ihre Katze sicherlich besser klar. Die Wiedersehensfreude wird groß sein – für Sie und Ihre Katze.

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