Bitte keine Haustiere zu Weihnachten verschenken!

Publiziert am Dienstag, 20. Dezember 2016 von Manfred Weiblen
Hund zu Weihnachten

Noch vier Tage, dann ist Heiligabend. Der vielfache Stress in der Adventszeit scheint ein Ende zu haben, alle Geschenke sind besorgt und nun beginnt die Freude auf das Fest zur Geburt Jesu. Eltern freuen sich auf die leuchtenden Augen ihrer Kinder beim Auspacken der Geschenke. Verliebte und Paare teilen sich die Weihnachtsfreunde mit lang ersehnten Präsenten.

In vielen Fällen sind es aber nicht Spielsachen, Unterhaltungselektronik, Parfum oder Bekleidung, die unter dem Weihnachtsbaum zu finden sind, sondern auch schon mal das putzige Haustier, das ab Weihnachten seinen Einzug in die Familie feiern soll. Ein immer noch vorhandener Trend, der nicht selten in einer Enttäuschung für die neuen Besitzer und auch für das Haustier endet.

Warum werden immer noch so viele Haustiere zu Weihnachten verschenkt?

Oftmals sind es Kinder, die den Ausschlag für diese Anschaffung geben. Viele Eltern können dem Drängen der Kinder nur schwer nachgeben und schaffen auf deren Wunsch einen Hund, eine Katze oder auch ein Kaninchen an. Haustiere jeglicher Art können so mehr oder weniger sprichwörtlich unter dem Weihnachtsbaum landen. Das Problem dabei ist: Weihnachtsgeschenke sind in der Regel eine Überraschung. Bei Sachgegenständen kein Problem: Entweder sie funktionieren oder sie werden umgetauscht. Bei Haustieren ist das mal nicht so einfach. Wenn sie funktionieren, ist es erst einmal gut. Wenn es nicht auf Anhieb klappt, geht vor allem bei Kindern schnell die Geduld verloren.

Kann sich ein Haustier so schnell in die Familie einfügen?

Wenn Eltern ihre Kinder überraschen möchten, dann wird ein Haustier kurz vor Weihnachten besorgt. Das auch sehr kurzfristig – wo soll der tierische Hausgenosse sonst als Überraschung verborgen werden? An Heiligabend dann die Überraschung: Der Hund begrüßt freudig die für ihn erst einmal neue Familie. Schon ein paar Tage später kommt das Erwachen: Der Welpe ist nicht stubenrein, will nicht spielen und beißt, wenn er gestreichelt wird. Vor allem Kinder können sich damit nicht immer abfinden, da der Hund oder auch die Katze mehr als Schmusetier betrachtet werden. Ein Stofftier ist nun einmal immer parat, wenn es ans Knuddeln geht. Ein Haustier hat seinen eigenen Willen und das lässt es die neuen Besitzer auch mal spüren. Dann sit der Verdruss groß. Die Eltern, weil die Weihnachtsfreude nicht ankommt, treffen die Entscheidung: Das Haustier muss wieder weg. Die Kinder mögen es nach ein paar Tagen nicht mehr, es macht zu viel Arbeit oder irgendjemand in der Familie reagiert auch noch allergisch auf Tierhaare. Ab ins Tierheim oder im schlimmsten Fall ist Endstation an einer Straßenlaterne.

Ein Haustier erfordert viel Geduld und Zeit zur Integration in die Familie

Wenn es schon ein Hund, eine Katze, Wellensittich oder Hase sein soll, dann bitte mit viel Vorplanung. Zunächst geht es erst einmal abzuwägen, welches Haustier tatsächlich zur Familie passt. Wer hat Zeit, regelmäßig mit dem Hund Gassi zu gehen? Ist niemand allergisch gegen katzenhaare? Welcher Nager ist nachtaktiv und ist tagsüber überhaupt nicht sichtbar? Wie sieht es mit den Kosten für Hundesteuer und Hundehaftpflicht aus? Sind immer ausreichend Mittel vorhanden, um regelmäßig Tierarztbesuche wahrnehmen zu können? Diese Frage müssen im Vorfeld sehr gut abgewogen werden. Ist nur eines dieser Bausteinchen wackelig, dann fällt der ganze Wunsch vom Haustier in sich zusammen, weil Erwartungen nicht erfüllt oder Kosten unterschätzt werden.

Niemals ein Haustier vom Wühltisch – auch nicht zu Weihnachten!

Drollige Augen von Welpen, kleinen Katzenbabys oder anderen Tieren erregen schon mal gerne Aufmerksamkeit. Die Frage ist nur: Woher kommen die Tiere? Stammen sie aus dem Tierheim, werden sie in Zeitungsannoncen oder Onlineportalen angeboten? Liegt der Kaufpreis deutlich unter dem Wert eines Tieres, das zum Beispiel vom Züchter kommt? Nicht selten schaffen es Tierhändler, ihre Ware vor Weihnachten an den Mann zu bringe. Da wird suggeriert, dass kleine Welpen ein neues Zuhause suchen. In Wahrheit sind viele der Tiere, die so angeboten werden, aus der Hand von illegalen Geschäftsleuten, die Hausteire zur Zucht missbrauchen und daraus ihren Gewinn schlagen., In der Regel sind die angebotenen Tiere krank oder schlecht sozialisiert. Da die Erwartungen nicht erfüllt werden, landet das Haustier im Tierheim. Abgeschoben ohne jede weitere Perspektive. Wenn es schon unbedingt ein Haustier sei soll, dann bitte mit sorgfältiger Planung. Der Kauf sollte generell über seriöse Kanäle wie Züchter erfolgen. Ansonsten wird dem illegalen Tierhandelt auch weiterhin Tür und Tor geöffnet.

Veröffentlicht unter Hund, Katze, Kaninchen, Hase und Co.