Wie viel Kälte verträgt Ihr Hund beim Gassi gehen?
Nächste Woche wird es noch einmal knackig kalt in Deutschland. Grund dafür ist ein kräftiges Hochdruckgebiet, das von Skandinavien zu uns kommt und polare Luft mitbringt.
Es bleibt zwar fortwährend sonnig, aber in einigen Regionen Deutschlands werden die Temperaturen auch tagsüber nicht über den Gefrierpunkt steigen. Wird es dabei auch noch windig, dann liegen die Temperaturen gefühlt noch weit darunter. Das hat natürlich auch Auswirkungen auf so manche Gassirunde mit Ihrem Hund - denn der muss wegen Eiseskälte ja auch ausreichend geschützt sein.
Hunde müssen eine gleichbleibende Körpertemperatur beibehalten
Wie wir Menschen und auch andere Säugetiere müssen Hunde fortwährend eine konstante Körpertemperatur haben, damit sie nicht frieren oder sogar Erfrierungen erleiden. Je höher die Differenz zwischen Außentemperatur und Körpertemperatur, desto mehr Energie wird benötigt, um den Körper warm zu halten. Damit geht natürlich ein höherer Kalorienbedarf einher.
Für Hunde sind Temperaturen von 0 bis -7 Grad bereits unangenehmen, bei kleinen Rassen wird es schon kritisch. Ein längerer Aufenthalt kann zu Erkrankungen oder im schlimmsten Fall zu Erfrierungen führen. Lassen Sie sich von Ihrem Tierarzt beraten.
Unser Tipp: Mit einer Hundekrankenversicherung sind zum Beispiel Vorsorgeuntersuchungen und auch ambulante Tierarztbehandlungen abgesichert. Wenn sich Ihr Liebling also mal verkühlt hat, dann trägt die Hundekrankenversicherung Ihre Tierarztrechnung.
Wie können Sie bei Eiseskälte die Gassirunde gestalten?
Grundsätzlich gilt erst einmal: Immer in Bewegung bleiben. Wenn Sie zum Beispiel einen Bekannten treffen und mit ihm auf ein Schwätzchen ein paar Minuten stehenbleiben, so wird Ihr Liebling schnell ins Frieren geraten. Vor allem Hunde mit kurzen Beinen oder deren Fell zu wenig wärmenden Unterwolle hat, geraten hier besonders schnell ins Frieren. Der Bauchraum ist davon dann zuerst betroffen. Sie können durch verschiedene Anzeichen erkennen, dass Ihr Hund friert. Läuft er langsamer, zieht den Schwanz ein und zittert? Beobachten Sie dabei aber genau seine Umgebung: Es kann auch sein, dass durch das Wittern eines anderen Hundes ähnliches Verhalten ausgelöst wird.
Wenn Streusalz zum Problem wird
In den kommenden Tagen werden wahrscheinlich aufgrund örtlich auftretender Glätte wieder Streusalz und Split zum Einsatz kommen. Das ist ein echtes Problem für Ihren Hund: Ihr Liebling leckt sich nach dem Spazieren oft die Pfoten und er kann somit Streusalz verschlucken. Das wiederum führt zu Magenproblemen. Ebenso können dadurch die Fußballen austrocknen und aufreißen. Daher ist es sinnvoll, wenn Sie Ihrem Liebling vor der Gassirunde die Pfotenballen mit Vaseline einreiben.
Bei langhaarigen Hunden sammelt sich zudem Feuchtigkeit zwischen den haarigen Ballen und Zehen an und bildet Eisklümpchen. Kürzen Sie ihm daher jetzt bei der aufkommenden Kältewelle die Haare zwischen diesen Bereichen. Wenn das nicht funktioniert, dann versuchen Sie es einfach mit Hundeschuhen. So bleiben die Pfoten in jedem Fall vor Streusalz, Split oder Eis geschützt.
Macht es Sinn, wenn Sie Ihren Hund bei Kälte etwas anziehen?
Da Hunde von Natur aus ein Fell haben, besitzen sie ja schon eine Art Kleidung. Das mag zwar nicht immer mit den modischen Vorstellungen von Herrchen oder Frauchen einhergehen, doch die Vorzüge überwiegen gegenüber der modischen Bekleidung. Allerdings gibt es auch Hunde, die durch Alter, Operationen oder Krankheit Teile ihres Felles verloren haben. Hier ist die Schutzfunktion nicht gegeben. Bei Eiseskälte werden die felllosen Stellen nicht ausreichend gewärmt.
Das sind also Situationen, in denen es Sinn macht, die Haut mit Bekleidung zu schützen. Problematisch hingegen sind überzüchtete Hunderassen, deren Fell nicht ausreichend ausgebildet ist und die Unterwolle fehlt. Diese Hunde können also im wahrsten Sinne des Wortes bis auf die Knochen frieren. Dann setzt natürlich das Bibbern ein, da kein gesundes oder vollständiges Fell da ist, das das Eindringen der Kälte verhindert. Es lässt sich natürlich darüber streiten, ob es überhaupt sinnvoll ist, in diese Richtung zu züchten.
Schnee fressen im Winter?
Im Winter lieben es die meisten Hunde, durch das weiße Schneegestöber zu springen und mit der weißen Pracht zu spielen. Nichts ist schöner, als dem Schneeball hinterher zu jagen, den Herrchen gerade aufs Feld geworfen hat.
Woran wir als Menschen nicht denken, weil wir es selber nicht machen: Schnee, der vom Hund gefressen wird, kann zur Entzündung der Magenschleimhaut führen und eine Schnee-Gastritis auslösen. Typische Symptome dafür sind Erbrechen, Durchfall, Husten und Fieber.
Nebenbei: Der Schnee, der am Straßenrand liegt, ist für Hunde absolut schädlich. Split, Streusalz und Frostschutzmittel sind nur ein Teil der Stoffe,die sich in dem Schnee befinden können. Werfen Sie also damit einen Schneeball, bekommt Ihr Hund die geballte Dosis Chemie und Dreck mit. Besser, Sie verzichten auf dieses Spiel. Alternativ können Sie ja, sofern Sie einen Garten haben, den Hund mit dem Schnee spielen lassen. Verstecken Sie mal ein Spielzeug von ihm unter einem selbst aufgeworfenen Schneehaufen – was meinen Sie, wie auf einmal der Schnee in alle Richtungen fliegen wird. Das geht natürlich auch dort, wo der Schnee noch weitestgehend unberührt ist, also fern ab von befahrenden Straßen, in Parks oder auf Waldwegen.