Das miese Treiben mit den Giftködern
Es ist verwunderlich, welchen Einfallsreichtum und Hass manche Menschen an den Tag legen. Sie sitzen zu Hause und präparieren Fleischstücke und Fleischbällchen mit Glasscherben, Rasierklingen, Nägeln oder giftigen Dingen wie Rattengift, Schneckenkorn oder Herztabletten. Alles nur, um Hundehaltern eins auszuwischen und damit die betroffenen Hunde zu töten. Sicherheit gibt es kaum noch irgendwo: Egal ob in der Stadt und auf dem Land – überall sind Fälle von Giftködern bekannt geworden und nicht zuletzt eine große Anzahl von Hunde bereits daran verendet. Das ein solches Treiben strafbar ist, ignorieren die Täter völlig. Die Chance, erwischt zu werden, ist leider relativ gering.
Erziehung ist die beste Vorbeugung
Um es vorwegzunehmen: Es gibt keinen 100-prozentigen Schutz gegen Giftköder. Es sei denn, Sie lassen Ihren Hund nur noch mit Maulkorb ins Freie. Ob das für Ihren Liebling aber die Art von Freizeitbeschäftigung ist, die er liebt, sei mal dahingestellt. Da hilft eher ein gezieltes Training, mit dem Sie bereits im Welpenalter anfangen. Bringen Sie Ihrem Hund bei, dass er nicht vom Boden aufnehmen darf. Vermitteln Sie ihm, dass er erst nach Ihrem OK etwas aufnehmen darf, wie beispielsweise Stöcke oder andere Dinge, die eben nicht gefährlich sind. Der Tausch von Dingen ist nicht sinnvoll: Hier würde Ihr Hund Ihnen etwas bringen, das er auf dem Boden gefunden hat und dafür einen leckeren Ersatz bekommen. Da manche Gifte aber schon auf die Mundschleimhäute wirken, ist diese Methode nicht unbedingt sinnvoll.
Das Training fängt zu Hause an
Machen Sie die ersten Schritte zu Hause. Legen Sie kleine Wurststückchen oder Fleischstücke zu Hause aus. Wichtig ist dabei, dass Sie Handschuhe beim Auslegen tragen. Wenn Ihr Hund daran schnuppert, sprechen Sie energisch ein Verbot aus. Ihr Hund muss verstehen, dass es sich um ein Tabu handelt. Die Handschuhe müssen Sie aus einem bestimmten Grund tragen: Ihr Hund nimmt an dem Fleisch Ihren Geruch war. Er denkt dann, dass er nur Dinge nicht aufnehmen darf, die von Ihnen stammen. Das wäre natürlich der falsche Weg. Bauen Sie dieses Training langsam aus. Hat Ihr Hund begriffen, dass er nicht fressen darf, was sich in der Wohnung befindet, können Sie das Training auf den Garten ausdehnen oder, sofern Sie zur Miete wohnen, im Keller oder Treppenhaus. Sobald Ihr Hund den ausgelegten Köder ignoriert, können Sie ihn dafür belohnen. Für ihn ist das eine klare Botschaft: Ignoriere ich das, was auf dem Boden liegt, gibt’s von Herrchen oder Frauchen eine Belohnung. Übrigens können Sie diese Methode auch mit mehreren Hundefreunden üben. Das hat den Vorteil, dass Ihr dann verschiedene Gerüche an den ausgelegten ködern wahrnimmt – aber dennoch begreifen soll, dass diese Tabu sind. Unter Umständen schaut er sich das Verhalten auch bei anderen Hunden ab, wenn diese ausgelegte Köder ignorieren.
Ausreichend Beschäftigung und Aufmerksamkeit sind ganz wichtig
Wenn Sie mit Ihrem Liebling Gassi gehen, gehört Ihre Aufmerksamkeit ganz dem Hund. Schließlich würden Sie bei einem Spaziergang Ihre Kinder, sofern sie klein sind, auch nicht unbeobachtet lassen. Wer sich nicht darum kümmert, wie lange der Hund sich in den Sträuchern herumtriebt, kann mitunter mit einer bösen Überraschung rechnen, wenn dort tatsächlich Giftköder ausgelegt wurden. Daher gilt: Immer den Hund im Auge behalten. Zusätzlich schafft Beschäftigung Abwechslung. Spiele mit dem Ball oder anderen Dingen werden ihn sicherlich davon ablenken, auf eigne Faust unbekannte Köder zu erforschen oder aufzunehmen.
Woran erkennen Sie, dass Ihr Hund einen Köder verschluckt hat?
Bei Glasscherben, Klingen oder Nägeln ist es relativ einfach zu erkennen. Ihr Hund wird vor Schmerz aufheulen und Blut am Maul haben. Dann nicht klar ist, ob er bereits etwas davon verschluckt hat, müssen Sie sofort zum Tierarzt. Unter Umständen ist eine Notoperation notwendig, sofern bereits Teile des Köders in die Speiseröhre oder den Magen gelangt sind. Bei Gift ist es eher schwierig: Mancher Stoffe wirken erst nach ein paar Tagen, wie beispielsweise Rattengift. Andere Giftstoffe wie Tabletten können innerhalb kurzer Zeit bei Ihrem Hund Übelkeit, Schwäche und Bewusstlosigkeit auslösen. In diesen Fällen bleibt auch nur der sofortige Weg zum Tierarzt. Unter Umständen kann dafür auch eine andere Ursache als ein Giftköder vorliegen. Wer seinen Hund kennt, wird aber schnell Veränderungen wahrnehmen. Das ist der Fall, wenn der Hund unruhig wirkt, die Schleimhäute blass sind, Durchfall oder Erbrechen auftreten.