Der Ärger beim Tierarzt um nicht bezahlte Rechnungen

Publiziert am Freitag, 16. August 2013 von Manfred Weiblen
Untersuchung eines hundes beim Tierarzt

Am vergangenen Samstag berichtete die Presse über einen Tierarzt aus Einbeck (Niedersachsen), der die Reißleine beim Thema unbezahlte Rechnungen gezogen und gegen zwei Tierhalterinnen Anzeige wegen Betruges erstattet hat. Auch nach mehreren Aufforderungen wurden Rechnungen über eine Gesamtsumme von rund 180 Euro nicht bezahlt. Immer mehr Tierärzte sehen sich mit dem Problem konfrontiert, dass Tierhalter ihre Rechnungen nicht bezahlen können, wenn das Haustier medizinisch versorgt wurde. Allerdings machen nur die wenigsten Tierärzte von diesem Instrument der Strafanzeige Gebrauch. Es muss ja erst einmal geklärt werden, ob die Tierfreunde von vorneherein die Absicht hatten, die Tierarztrechnung nicht zu bezahlen.

Was tun, wenn das Geld nicht reicht?

Es ist an der Tagesordnung, dass der geliebte Hund, die Katze oder der Wellensittich erkranken und das Geld nicht reicht, um den Tierarzt zu bezahlen. Eine Variante ist, dass das Haustier im Tierheim abgegeben wird. Für beide Seiten, sowohl für den Eigentümer als auch für das Tier sicherlich keine glückliche Lösung. Die andere Möglichkeit ist, den Tierarzt auf das Problem anzusprechen. Wenn die Problematik bekannt ist, lässt sich so mancher Tierarzt auch auf eine Ratenzahlung ein. Die Behandlung wird deswegen wohl kaum verweigert. Schließlich hat jeder Tierarzt genug Idealismus, um jedes erkrankte Haustier zu behandeln. Vor allem für alleinstehende Personen, bei denen das Geld vorne und hinten nicht reicht, ist da eine gemeinsame Absprache möglich. Die Zahlungsunfähigkeit zu verschweigen und es auf Mahnungen ankommen zu lassen, ist hingegen Betrug.

Kann eine Tierversicherung weiterhelfen?

Für Pferde, Hunde und Katzen wird mittlerweile von verschiedenen Versicherungen Kostenschutz für die Heilbehandlung beim Tierarzt angeboten. Ähnlich wie bei der privaten Krankenzusatzversicherung oder Krankenvollversicherung für den Menschen, ist damit die Kostenübernahme für die medizinische Versorgung beim Tierarzt abgesichert. So lassen sich die Kosten im Rahmen halten und es kommt nicht zu Unstimmigkeiten, wenn die Tierarztrechnung auf den Tisch flattert.

Ansparen als Alternative?

Sicherlich ist es möglich, auch monatlich ein bisschen Geld zur Seite zu legen, um damit den Tierarzt bezahlen zu können. Das Risiko ist dabei aber immer gegeben, dass bei einer Notfallsituation oder bei einer notwendigen Operation schon nach kurzer Zeit nicht genug Geld zur Verfügung steht. Außerdem kann es bei finanziellen Engpässen ohne Weiteres passieren, dass das angesparte Geld aufgebraucht werden muss. Mit der Tierversicherung hingegen besteht bei regelmäßiger Zahlung generell der Anspruch auf die Übernahme der Kosten. Für eine Operation können schnell mal eben mehrere Tausend Euro anfallen, die sind auch trotz Spardisziplin nicht immer sofort in voller Höhe verfügbar.

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