Wie lange darf ein Hund eigentlich alleine bleiben?

Publiziert am Donnerstag, 23. Februar 2017 von Manfred Weiblen
Der Hund wartet zuhause

Hunde sind sehr anhängliche Tiere und betrachten uns Menschen als ihr Rudel. Es gibt für die munteren Vierbeiner nichts Schöneres, als mit uns herumzutoben, Gassi zu gehen oder einfach nur zu kuscheln. Wenn wir unseren Hund allein lassen, wird für ihn sein Rudel unvollständig. Er beginnt zu bellen, jaulen und heulen.

Da werden Schuhe beknabbert oder auch mal der eine oder andere Türrahmen zerkratzt. Irgendwie müssen Hunde ja ihren zwischenzeitlichen Trennungsschmerz ausleben.

Warum haben Hunde Trennungsängste?

Nicht selten entwickeln Hunde Trennungsängste, wenn Herrchen oder Frauchen das Haus verlässt. Hunde fragen sich natürlich, was jetzt gerade passiert und warum ihr Herrchen nicht mehr da ist. Es ist also wichtig, bereits im Welpenalter den kleinen Vierbeiner daran zu gewöhnen, dass Herrchen und Frauchen nicht mal eben rund um die Uhr da sind. Schließlich können nur die wenigsten Hunde mit zur Arbeit genommen werden. Ein paar Stunden allein im Haus sind zwar hart, sind aber nicht zu vermeiden. Welpen müssen also lernen, in dieser Zeit allein klar zu kommen. Dabei ist es sinnvoll, Hundeschulen zu besuchen. Tipps von Fachleuten oder Gleichgesinnten helfen weiter, um die Erziehung in die richtigen Bahnen zu lenken. Schließlich kann nicht jedes Mal, wenn Herrchen oder Frauchen aus dem Haus gehen, ein Paar Schuhe dran glauben.

Was fordert Ihr Hund bei Ihrer Rückkehr?

Die Wiedersehensfreude ist, wenn es auch nur ein paar Stunden sind, bei Ihrem Vierbeiner natürlich groß. Nun braucht er die volle Aufmerksamkeit. Streicheln, Spielen und vor allem viel Bewegung. Egal, ob es draußen nun stürmt oder regnet, jetzt ist Bellos Zeit und die will er mit Ihnen auskosten. Denken Sie vor allem bei der Anschaffung eines Hundes daran, dass nach Feierabend nicht als Erstes die Zeitung im Sessel Ihr Programm sein wird, sondern eine Runde mit Ihrem Hund zu laufen. Übrigens: Es spielt natürlich auch eine große Rolle, wie alt Ihr Hund ist. Welpen sollten nach Möglichkeit überhaupt nicht alleine gelassen werden. Wenn Sie Kinder haben, würden Sie ein fünfjähriges Kind ja auch nicht allein zu Hause lassen. Im Alter von 5 bis 18 Monaten sollten Sie ihn daran gewöhnen, dass Sie mal phasenweise nicht erreichbar sind und diese Perioden auf zwei, drei, vier Stunden ausdehnen. Erwachsene Hunde können etwa vier Stunden allein zu Hause verbringen. Mehr Zeit ist natürlich möglich, macht Ihren Hund aber nicht glücklich.

Was kann Ihr Hund allein zu Hause machen, um die Zeit zu vertrieben?

Manchmal sind es schon ein paar Stunden, in denen der Hund zu Hause allein ist. Was nicht funktionieren wird, ist den Fernseher in dieser Zeit einzuschalten, damit der Vierbeiner beschäftigt ist. Hunde wollen nun einmal lieber spielen und sich beschäftigen. Zu allererst ist es wichtig, dass in dieser Phase des Alleinseins ausreichend Wasser zum Trinken zur Verfügung steht. Vor dem Abschied nochmal Gassi gehen ist ebenfalls sinnvoll, damit bei der Rückkehr nicht der Hausflur Pfützen aufweist und die Hauseingangstür zerkratzt ist. Interessant wird es für Ihren vierbeinigen Liebling, wenn er sich sein Futter auf spielerische Weise erarbeiten muss. Dafür eignen sich zum Beispiel Kong-Kugeln, die beliebig mit Futter vollgestopft werden können. Ihr Liebling kann daran herumnagen, bis das Futter durch die Rillen greifbar wird. Er wird also eine ganze Weile damit beschäftigt sein, das Futter aus diesem Naturkautschuk-Spielzeug herauszuholen.

Ab in den Garten mit dem Hund bei längerer Abwesenheit?

Natürlich bietet der Garten viel Raum für Beschäftigung. Allerdings gilt dabei immer: Ohne Aufsicht kann das zu einem Problem werden. Wer weiß schon, ob nicht auf dem Gehweg hinter der Hecke ein Artgenosse lauert, der sich lauthals streiten möchte. Dann geht es im wahrsten Sinne des Wortes ab durch die Hecke und das Theater ist groß. Womöglich rennt Ihr Hund dabei auf die Straße oder beißt den anderen Beller mal so richtig in den Nacken. In diesem Fall werden definitiv Schadenersatzforderungen auf Sie zukommen, für die Sie auch in unbegrenzter Höhe geradestehen müssen. Eine Hundehaftpflichtversicherung ist für solche oder andere Schadensfälle hoffentlich vorhanden.

Hunde dürfen nicht im Auto verwahrt oder untergebracht werden!

Wenn Sie länger arbeiten müssen, können Sie aber nicht ihren Hund morgens mitnehmen, im Auto warten lassen und zwischendurch nach ihm sehen. Dafür hat bereits ein Hundehalter aus Baden-Württemberg sich eine Menge Ärger eingehandelt. Sogar das Verwaltungsgericht Stuttgart musste sich mit dem Fall beschäftigen. Diesem Hundehalter drohen 400 Euro Strafe für jeden Fall, in der der Hund während der Arbeitszeit im Auto eingesperrt ist.

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