Die richtige Vorsorge für Ihre Katze
Tierarztbesuche scheut so mancher Stubentiger wie der Teufel das Weihwasser. Aus diesem Grund fragen sich viele Katzenfreunde, warum ein Tierarztbesuch außer der Reihe überhaupt notwendig ist. Impfen? Warum?
Die Katze ist doch gesund. Krankheiten? Meinem Liebling geht es gut, da sind keine Anzeichen für Krankheiten vorhanden. So denken viele Katzenfreunde und unterliegen damit einem schweren Irrtum. Es gibt mit Sicherheit gute Gründe, warum Sie mit Ihrer Katze einmal oder sogar zweimal im Jahr beim Tierarzt vorbeschauen sollten.
Unser Tipp: Die Katzenkrankenversicherung deckt die Tierarztkosten bei Routineuntersuchungen ab und übernimmt im Falle einer Heilbehandlung auch die Tierarztrechnung.
Ein Tierarztbesuch nur für die Impfung?
Klar, da sagen schon manche Katzenfreunde, dass das nicht von Bedeutung ist. Die Katze ist ja gesund. Dabei sind Impfungen nicht der Grund für einen notwendigen Tierarztbesuch. Impfungen erfolgen nach einer soliden Grundimmunisierung individuell angepasst an den Lebensstil der Katze. Das kann bedeuten, dass Ihr Liebling vielleicht nur alle drei bis vier Jahre deswegen zum Tierarzt muss. Und dazwischen?
Vor allem bei Wohnungskatzen liegt das größte Gesundheitsrisiko nicht bei Infektionskrankheiten. Vielmehr trägt die stetig steigende Lebenserwartung bei Katzen dazu bei, dass unsere Lieblinge im Alter Krankheiten entwickeln, die wir auf den ersten Blick nicht wahrnehmen. Zu den häufigen Problemen im Alter gehören Diabetes, Zahnfleisch- und Zahnerkrankungen, Übergewicht und Allergien. Eine Früherkennung hilft, solche Krankheiten rechtzeitig zu behandeln um damit auch die Lebensqualität Ihrer Katze im Alter zu sichern. Das ist der Sinn eines regelmäßigen Gesundheitschecks.
Funktioniert die Früherkennung von Krankheiten auch zu Hause?
Was macht den Charakter der Katze aus? Klar, der Beuteinstinkt und der Jagdtrieb. Dabei ist sie ein Einzelgänger und nicht im Rudel unterwegs wie beispielsweise der Hund. Daraus ergibt sich im Umkehrschluss, dass die Katze sehr wohl weiß, dass sie selbst auch ein Beutetier für andere, größere Jäger ist. Im Krankheitsfall ist das absolut fatal. Schmerzen? Bloß nicht nach außen zeigen. Das könnte andere Fressfeinde auf den Plan rufen. Natürlich hat eine Katze in unseren Breitengraden eher selten einen Fressfeind. Das Verhalten steckt aber in unserem Stubentiger drin. Sie verbergen ganz unauffällig ihre Erkrankung und auch die damit verbundenen Schmerzen. Das führt dazu, dass die Lebensqualität Ihrer Katze damit erheblich beeinträchtigt ist und durch eine nicht behandelte Erkrankung auch der Tod eintreten kann.
Die Katze von außen betrachten
Damit ist einfach gemeint, dass der Tierarzt als Außenstehender Ihre Katze gründlich in Augenschein nimmt. Sind Sie in der Lage gezielt das Verhalten Ihrer Katze zu analysieren? Wann sie frisst, wieviel sie frisst, wo sie ihre Rückzugsorte neu gestaltet oder schlicht ihre Atmung anders ausfällt? Richtig, das ist nur schwer nachzuverfolgen. Deshalb ist es sinnvoll, wenn ein Fachmann, eben der Tierarzt, diagnostisch sich mit ihrer Katze befasst. Ein Routinecheck ist also nicht verkehrt.
Jetzt macht es natürlich keinen Sinn, Ihre Katze mit dem Tierarztbesuch zu überfordern oder in Stress zu versetzen. Klar, den Transportkorb müssen Sie mitnehmen, sonst büxt Ihr Stubentiger aus. Sie können aber zusammen mit dem Tierarzt entspannt an die Untersuchung herangehen. Dazu reicht es schon aus, wenn Sie Ihre Katze im Behandlungszimmer sich frei bewegen lassen. Damit kann der Tierarzt ihren Liebling schon in seinen Bewegungsabläufen beobachten und ihre Mimik dabei in Augenschein nehmen.
Auf geht es zur Untersuchung
Nun geht es ab auf den Behandlungstisch, nachdem die Katze das Zimmer gründlich genug untersucht hat. Der Gesichtsausdruck kann dem Tierarzt einen ersten Eindruck über den Gesundheitszustand verschaffen. Dann kommen die Schleimhäute dran. Dazu untersucht der Tierarzt Augen, Nase und die Rachenraumpartie. Im Rachen kommt es vor allem darauf an, dass die Zähne und das Zahnfleisch in einem guten Allgemeinzustand sind und dass kein Mundgeruch vorhanden ist. Ein Abtasten der Lymphknoten und bei älteren Katzen der Schilddrüse runden die Untersuchung an der Kopf- und Halspartie ab. Jetzt geht es der Katze sprichwörtlich ans Fell. Schuppenbildung, Parasiten, stumpfes Fell, kahle Stellen und Haarausfall sind Spiegelbilder diverser Krankheiten.
Wichtig für die Überprüfung des allgemeinen Gesundheitszustandes sind auch das Wiegen der Katze, das Abhören der Herztöne und natürlich auch das Messen des Blutdruckes. Wenig erfreut ist die Katze über das rektale Fiebermessen, das gehört aber zu einer vernünftigen Untersuchung dazu. Daher kommt das Fiebermessen auch erst zum Schluss dran. Alle diagnostischen Ergebnisse kann der Tierarzt nun in seiner Patientenkartei festhalten und beim nächsten Check prüfen, ob sich die Werte verändert haben. So lässt bereits in frühem Stadium eine möglicherweise vorhandene Erkrankung erkennen und behandeln. Daher ist eine regelmäßige Routineuntersuchung auch zwingend notwendig, um die Lebensqualität der Katze aufrechtzuerhalten.