Der Tierarztberuf - ein Traumberuf?

Publiziert am Freitag, 11. April 2014 von Manfred Weiblen
Tierärztin mit Katze

Es ist der Traumberuf vieler junger Frauen: Tierarzt zu werden und Tieren zu helfen. Kein Wunder, dass in den Hörsälen der Universitäten Leipzig, Hamburg, München, Gießen und Berlin der Frauenanteil überwiegt. Für viele junge Frauen bietet der Beruf Tierarzt die ideale Kombination zwischen der Versorgung von Tieren und der Naturwissenschaft. Wenn das Studium nach erst einmal geschafft ist, wartet ein einjähriges Praktikum, bevor die Zulassung als Facharzt erfolgen kann. Viele Studienabgänger entscheiden sich für eine städtische Tierarztpraxis, denn hier ist das Potenzial zahlungswilliger Tierfreunde relativ hoch.

Keine Angst vor Tieren

Egal, wie groß das Tier ist – der Tierarzt darf keine Angst haben. Das gilt bei Behandlung eines ausgewachsenen Bullen genauso wie der Versorgung eines bissigen Hundes. Die tierischen Patienten merken, wenn der Tierarzt Angst bekommt und nutzen das aus. Ein Tritt mit dem Huf oder ein Biss sind unangenehme Erfahrungen, die mit Sicherheit schon viele Tierärzte machen mussten. Erfahrene Tierärzte raten, sich nicht auf den Besitzer zu konzentrieren, sondern immer das Tier im Auge zu behalten. Vor allem bei Großtieren ist oft Kreativität gefragt, da sie in vielen Fällen nicht in der Tierarztpraxis, sondern direkt vor Ort versorgt werden müssen. Das wird der Tierarzt auch mal zum Techniker, wenn er provisorisch mit Brettern und Seilen eine Untersuchungshilfe bauen muss.

Auf dem Land schwinden die Tierarztpraxen

In ländlichen Gegenden sinkt die Zahl der Tierarztpraxen. Vor allem für die Versorgung von Pferden, Rindern oder Schafen ist ein hoher Aufwand notwendig. Eine lange Anfahrt, wohlmöglich auch in der Nacht, ein schlecht beleuchteter Stall – das alles sind Umstände, die eine Behandlung von Tieren auf dem Land als schwierig gestaltet. Durch die dünne Versorgungsdecke von Tierärzten in ländlichen Regionen ist es häufig notwendig, dass sich Tierärzte zu einem Notdienst zusammenschließen. Die vielen Mühen werden aber immer wieder belohnt, etwa wenn eine Stute fohlt und der Tierarzt dazu beiträgt, das junge Tier auf die Welt zu bringen. Da bleibt der Knochenjob in einem solchen Fall mal in der Weste stecken.

Für die meisten Berufsstarter erfüllt sich der Traum

Auch wenn der Beruf des Tierarztes mit vielen Mühen und Aufwendungen verbunden ist, ein Traum ist es dennoch für viele Veterinärmediziner. Nicht nur die medizinische Versorgung steht im Vordergrund, sondern auch die Gesundheitsvorsorge und die Beratung der Tierbesitzer zur artgerechten Haltung. Viele Tierärzte setzen sich erfolgreich für den Tierschutz ein und tragen dazu bei, dass in Deutschland die artgerechte Tierhaltung einen hohen Stellenwert hat.

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