Die Futtermittel-ALLERGIE – schlimm-schlimm-schlimm…

Publiziert am Montag, 11. August 2014 von Manfred Weiblen
Hund mit karotten

Eines DER Tiermedizin-Themen online üüüüberhaupt!

Jeder hat bestimmt schon davon gelesen oder gehört. Und viele haben ihr Wissen von Doc Google und Schwester Wiki schon kundgetan.

Hier mal die vereinfachte Darstellung – ganz ohne Werbung

Eine Allergie ist, nüchtern betrachtet, eine überschießende Reaktion des Immunsystems auf einen Stoff, den es glaubt bekämpfen zu müssen. Dabei unterscheidet man verschiedene Formen: teils Sofortreaktionen, langsam Ansteigende oder erst nach mehrfachen Kontakten Aktive. Gemein haben sie, dass die fremden Stoffe bekämpft werden so gut und durchschlagend es geht.

Der überwiegende Teil der Unverträglichkeiten wird durch Eiweiße (Proteine) ausgelöst – sie sind u.a. die Grundbausteine tierischer Produkte. So spielt es bei einem Allergiker gegen Rind keine Rolle ob er Fleisch oder Milch davon zu sich nimmt – das Ergebnis bleibt durch die in beiden enthaltenen tierartspezifischen Proteine die Gleiche: eine Allergie.

Eine solche Immunreaktion bei der Futtermittel-Allergie kann sich in zwei FORMEN äußern: entweder in der deutlich häufigeren Form des Juckreizes, vornehmlich beginnend an den Pfoten, oder in Magen-Darm-Beschwerden wie Durchfall und Erbrechen.

Was die URSACHE dafür ist, dass sich heutzutage solche Allergien bei unseren fleischfressenden Tieren häufen kann ich persönlich nicht sagen. Dass es durch den Verzehr von Getreide und anderer Füllstoffen in herkömmlichen Fertigfuttern kommt halte ich allerdings für sehr abwegig. In meinen Augen ist die deutlich peniblere Entwurmung ein Hinweis. Früher waren sowohl Menschen als auch natürlich Haustiere deutlich häufiger und länger verwurmt. Das Immunsystem hatte was zum ’spielen‘ bzw. zum bekämpfen – in Ermangelung an Gegnern (Würmern und Co) sucht es sich halt Beschäftigung. Da kommt ein Rind- oder Schweine-Protein gerade recht… und schwupp ist sie da: die Allergie!

Eine solche Immunreaktion ist zwar bestimmt nichts Schönes, aber sie ist doch sehr einfach zu umgehen (wenn man die entsprechenden Allergene identifiziert hat) – dazu gibt es zwei Möglichkeiten: entweder den Allergietest übers Blut oder eine Eliminationsdiät mit anschließender Provokationsdiät. Euer Haustierarzt wird euch da eingehender aufklären als ich es hier schriftlich vermag. Für weitere offene Fragen steht euch euer Haustierarzt sicherlich mit Rat und Tat persönlich zur Verfügung.

Nur noch eins: die vegetarische oder gar vegane Ernährung von Katze und Hund ist vollkommener Unsinn und kann böse enden. Wer aus moralischen oder ethischen Gründen kein Fleisch verfüttern kann, sollte vor der Anschaffung eines Haustieres überlegen ob er/sie nicht mit einem Pflanzenfresser besser bedient ist…

Autor / Quelle: Tierarzt Sebastian Goßmann- Jonigkeit

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