Die Ohrenentzündung bei Hunden
Die Entzündung oder auch Infektion der Ohren ist eine Erkrankung, die bei Hunden häufiger auftreten kann. Vor allem Hunderassen mit hängenden Ohren oder einem stark behaarten Gehörgang sind davon betroffen. Sie stellen eine Ohrentzündung bei Hunden schnell fest, da Ihr Hund sich auffällig gegen den Juckreiz wehrt, der damit einhergeht.
Er schüttelt häufig den Kopf und versucht, durch Kratzen sich des Problems zu entledigen. Unter Umständen führt das Jucken sogar dazu, dass Ihr Hund mit dem Kopf über den Boden reibt und so Linderung des Juckreizes erwirken möchte. Der Juckreiz trägt unter anderem auch dazu bei, dass Ihr Vierbeiner sich allgemein unwohl fühlt.
Wichtige Fakten im Überblick
Ein gesundes Hundeohr ist sauber, denn dafür sorgt ein ausgefeilter Schutz- und Reinigungsmechanismus. Es gibt aber Dinge, die diesen Schutzmechanismus stören können. Dazu gehören Krankheiten, Medikamente oder fehlerhafte Pflege. Die wichtigsten Punkte auf einen Blick:
- In vielen Fällen ist eine Störung der Darmflora der Auslöser für die Ohrenentzündung bei Hunden.
- Eine eigene Therapie sollten Sie niemals selbst einschlagen, sondern immer zum Tierarzt gehen.
- Eine Ohrenentzündung braucht Zeit zum Ausheilen.
- Eine unbemerkte Ohrenentzündung kann über Jahre bestehen bleiben und für Ihren Hund richtig unangenehm sein.
Symptome der Ohrenentzündung bei Hunden
Einer Ohrenentzündung lässt sich relativ einfach auf die Schliche kommen. Denn Sie kennen Ihren Hund am besten und merken schnell, wenn es zu Auffälligkeiten bei seinem oder ihrem Verhalten kommt. Da die Ohrentzündung entweder Juckreiz oder Schmerzen auslöst, können vor allem die folgenden Symptome auftreten:
- Ihr Hund schüttelt überdurchschnittlich häufig den Kopf.
- Aus dem Ohr ist brauner und unangenehm riechender Ausfluss wahrnehmbar.
- Ihr Hund hält ab und an den Kopf schief und versucht, Berührungen am Kopf von Ihnen zu entgehen.
- Das Jucken löst bei Ihrem Hund ein vermehrtes Kratzen am Ohr aus.
- Es kommt zur Bildung von Schorf in der Innenseite des Ohrs, häufig auch zu Schwellungen und Rötungen.
Wo kann es zu einer Ohrenentzündung bei Hunden kommen?
Anatomisch verfügt das Ohr des Hundes über drei Bereiche, in denen jeweils die Entzündung auftreten kann. Dazu gehören
- Außenohr
- Mittelohr
- Innenohr
Die am häufigsten auftretende Entzündung betrifft das Außenohr, hier sprechen die Tierärzte von einer Otitis externa. Beim Mittelohr handelt es sich um eine Otitis media und beim Innenohr bezeichnen Tiermediziner die Entzündung als Otitis interna.
Wodurch wird die Infektion des Ohres hervorgerufen?
Wie bereits beschrieben sind Hunderassen mit großen und stark behaarten Ohren häufiger mal von einer Ohrenentzündung betroffen. Die schlecht belüfteten Ohren sind ein idealer Brutplatz für Erreger wie Parasiten, Bakterien oder Hefepilze. Dazu können sich dort auch Zecken einnisten. Verletzungen oder ein Tumor tragen dazu bei, dass das Ohr sich von innen entzündet und der Juckreiz dadurch ausgelöst wird. Daneben spielt auch eine übermäßige Produktion von Ohrschmalz eine Rolle. In der Regel ist die Ohrenentzündung keine eigenständige Erkrankung, sondern so gut wie immer die Begleiterscheinung einer anderen Erkrankung. Daher ist es wichtig, bei den ersten Anzeichen den Tierarzt aufzusuchen, damit dieser nach der Ursache forschen und die Behandlung einleiten kann.
Die Ursachen für die Ohrenentzündung bei Hunden auf einen Blick:
- Fremdkörper wie Sand, Dreck oder andere kleine Partikel
- Viren, Bakterien und Parasiten
- ein verengter Gehörgang
- übermäßige Talgbildung
- organische Probleme durch Nieren oder Leber
- Allergien, Unverträglichkeiten
- Störungen im Magen-Darm-System
Erstmaßnahmen bei einer Ohrenentzündung
Natürlich sollen Sie beim Verdacht einer Ohrenentzündung nicht selbst eine Diagnose stellen oder die Therapie einleiten, aber Erstmaßnahmen können Sie treffen, bevor es zum Tierarzt geht. Stellen Sie fest, dass ein ausgeprägter Juckreiz dazu führt, dass sich Ihr Hund am Ohr sehr ausgiebig kratzt, legen Sie ihm eine Halskrause um. Vereinbaren Sie dann direkt einen Termin beim Tierarzt, denn die Symptome sind recht unangenehm für Ihre Fellnase.
Als Erstmaßnahme können Sie auch mit einem feuchten und warmen Tuch die Ohrmuschel im einsehbaren Bereich reinigen. Möglicherweise lässt sich damit schon ein wenig der Juckreiz lindern. Wichtig dabei ist, dass das Tuch fusselfrei ist, denn sonst setzen sich noch weitere Fremdpartikel durch das Tuch selber im Ohr ab. Sofern Sie über eine Hundekrankenversicherung verfügen, können Sie die Kosten für die Diagnose und die anschließende Behandlung darüber abrechnen. Reichen Sie dazu einfach die Tierarztrechnung bei Ihrem Versicherer ein.
Welche Folgen hat eine Ohrenentzündung, die nicht behandelt wird?
Die Ohrenentzündung bei Hunden kann nicht nur in der Folgezeit dauerhaft unangenehm für Ihren Hund sein, sondern auch gravierende gesundheitliche Folgen habe. So ergeben sich Infektionsrisiken für umliegende Nerven, aufwendigere und teurere Behandlungen und im schlimmsten Fall auch Taubheitsrisiken.
Welche Maßnahmen ergreift der Tierarzt zur Behandlung der Ohrinfektion?
Zunächst muss der Tierarzt Ihren Vierbeiner genau in Augenschein nehmen. Manchmal reichen die äußerlichen Symptome, um eine gesicherte Diagnose zu stellen. Zusätzlich wird eine Ohrenspiegelung vorgenommen, um möglichen Fremdkörpern im Ohr auf die Spur zu kommen. Die Entnahme von Proben aus dem Gehörgang dient dazu, mögliche Krankheitserreger unter dem Mikroskop sichtbar zu machen. Ist die Infektion im Ohr des Hundes hingegen chronisch, so kann der Tierarzt auch zur Röntgenuntersuchung oder zum MRT greifen, um Hinweise auf Veränderungen im Mittelohr zu erhalten.
Wie erfolgt die Genesung bei der Ohrentzündung?
Grundsätzlich richtet sich die Behandlung nach der Ursache der Infektion. Handelt es sich dabei um bakterielle Ursachen, so wird der Tierarzt Antibiotika verschreiben. Sind hingegen Parasiten die Ursache, so verordnet der Tierarzt Antiparasitika. Daneben kann bei einer starken Entzündung des Ohres Kortison Linderung bewirken. Sind hingegen Fremdkörper die Ursache, werden sie vom Tierarzt entfernt. Unter Umständen ist eine Ohrspülung unter Teilnarkose oder Vollnarkose notwendig. Ist die Ursache hingegen ein Tumor, muss dieser operativ entfernt werden.
Wie können Sie die Ohrinfektion bei Ihrem Hund vermeiden?
Die Ohrentzündung lässt sich wie meisten Krankheiten auch nicht immer zu 100 Prozent vermeiden. Es gibt aber eine Vielzahl von Maßnahmen, die Sie ergreifen können, um das Risiko deutlich zu mindern. Dazu gehört, dass Sie die Ohren Ihres Hundes regelmäßig, also mindestens zwei- bis dreimal in der Woche genau überprüfen. Vor allem, wenn Ihr Hund ein Badefreund ist und sich gerne ich Bächen oder Seen tummelt. Hier können sich kleinste Fremdkörper im Ohr ablagern, die dann zu einer Entzündung beitragen. Für die Reinigung des Ohres gibt es mittlerweile spezielle Präparate, die Sie verwenden können. Die Reinigung der Hundeohren ist im gesunden Zustand jedoch nur ein- bis zweimal im Monat notwendig.
Nutzen Sie bei der Ohrreinigung kein Wattestäbchen, sondern besser ein weiches Tuch. Ein Ohrstäbchen kann zu einer leichten Verletzung im Ohr führen, die wiederum eine Entzündung begünstigt. Fragen Sie am besten auch Ihren Tierarzt, wie sie die Ohrreinigung vornehmen können. Ist das Innenohr Ihres Hundes zudem stark behaart, so können Sie die Haare regelmäßig entfernen lassen, zum Beispiel durch den Tierarzt oder auch beim Hundefriseur. Wichtig ist dabei nur, dass Sie nicht selbst zur Schere oder zum Rasierer greifen, denn sonst besteht das Risiko, dass Sie Ihren Hund dabei versehentlich verletzen und damit auch wieder die Infektion begünstigen.
Denken Sie bitte daran, dass eine Ohrentzündung unbedingt tierärztlich behandelt werden muss, da diese in der Regel die Begleiterscheinung anderer Krankheiten ist. Diesen Erkrankungen, muss der Tierarzt natürlich auch nachgehen, damit Ihr vierbeiniger Liebling weiter gesund und munter bleibt und sich nicht herumquälen muss.