Die richtige Fütterung für ein gesundes Pferd

Publiziert am Dienstag, 3. Juli 2018 von Manfred Weiblen
Pferde fressen Heu

Die richtige Ernährung trägt einen wesentlichen Teil dazu bei, dass unser Pferd sich einer guten Gesundheit erfreut. Das ist ja bei uns Menschen auch nicht anders. Gut ernährt bedeutet Gesundheit und falsche Ernährung macht dauerhaft krank. Kein Wunder, dass es da bei den Futterhändlern für Tierfutter schon wie in einem Supermarkt aussieht. Wenn es nach den Herstellern geht, dann ist jedes Futter das Beste auf dem Markt. Bleibt Ihnen also die Qual der Wahl. Worauf müssen Sie bei der Futterauswahl achten?

Das richtige Futtermittel ist abhängig vom Typ des Pferdes

Als oberster Grundsatz gilt: Lassen Sie sich nicht allein von der Optik des Futters verleiten, es zu kaufen. Werfen Sie einen Blick auf die Rückseite – dort können Sie die Zusammensetzung des Pferdefutters durchlesen. In einigen Fällen sind Inhaltsstoffe einfach ungeeignet oder überflüssig. Im Wesentlichen kommt es darauf an, wie Sie Ihr Pferd halten und belasten. Daran muss der Energiegehalt des Futters angepasst sein. Raufutter empfehlen die meisten Ernährungsexperten, einfach, weil die Pferde daran lange zu kauen und zu verdauen haben. Das stundenlange Kauen der Fasern ist wichtig für die körperliche Gesundheit und das Wohlbefinden des Pferdes. Dazu kommen in angepassten Mengen tagsüber noch Heu, Stroh und Gras. Tierärzte berichten, dass vor allem der Mangel an Raufutter zu Magengeschwüren, Kotwasser oder sogar Koliken führt.

Aus dicken Pferden werden kranke Pferde

Je nach Pferderasse sind kleine Fettablagerungen kein Problem, diese dürfen aber nicht zu groß werden. Bei Pferden lagert sich Fett vor allem am Hals, an der Hinterhand, an Schulter und Bauch ab. Damit ist nicht nur die Bewegungsfreiheit eingeschränkt, sondern diese Form von Fettleibigkeit ruft beispielsweise die Hufrehe hervor. Allerdings sind nicht nur dicke Pferde gesundheitlich angeschlagen, sondern auch dünne Pferde. Wenn die Rippen quasi schon sichtbar sind, ist das nicht gerade gut für die Gesundheit. Liegt es am Stress oder ist es eine Erkrankung, die zu Mangelerscheinungen führt? Es kann genauso auch am Fütterungsmangel liegen, der zu einem Leistungsabfall führt und das Pferd auch optisch krank erscheinen lässt.

Was ist bei der Fütterung des Pferdes wichtig?

Jedes Pferd benötigt Nahrung auf Raufutterbasis, da hier Kohlenhydrate, Spurenelemente, Eiweiße, Vitamine und Mineralstoffe enthalten sind. Das ist alles in gutem Heu vorhanden. Es reicht also tatsächlich aus, wenn Sie das Pferd mit Heu füttern und ab und zu Gras und Stroh dazugeben. Wichtig ist, dass Ihr Pferd nicht zu viele Nährstoffe bekommt. Pferde können nämlich eher einen Nährstoffmangel kompensieren als eine Überversorgung mit Nährstoffen. Dadurch gerät der Stoffwechsel durcheinander und es zeigen sich Kolikprobleme. Wenn Sie Mineralfutter dazugeben, stimmen Sie das immer mit der Menge des Raufutters für Ihr Pferd ab. Dazu kann ein Salzleckstein auf der Weide nicht schaden. Der ist nämlich auch noch ein wichtiges Indiz: Wenn Ihr Pferd dauerhaft daran leckt, versucht es, fehlende Mineralien aufnehmen. In diesem Fall ist eine Blutanalyse durch den Tierarzt empfehlenswert, um einem Mineralmangel auf die Spur zu kommen.

Kraftfutter muss aufgeteilt werden

Heu ist ein Nahrungsmittel, das von Pferden langsam und regelmäßig aufgenommen wird. Hingegen findet Kraftfutter wie beispielsweise Hafer schneller seinen Weg in den Körper des Pferdes. In ungefähr 10 Minuten hat das Pferd ein Kilogramm Hafer verschlungen. Diese Menge kann in der kurzen Zeit zu einer Überladung des Verdauungstraktes führen. Dadurch ist das Risiko einer Kolik gegeben. Daher ist es sinnvoll, das Kraftfutter auf verschiedene Mahlzeiten aufzuteilen, damit es eben nicht auf einmal in den Magen gelangt. Hier gibt es ebenfalls eine Faustregel: Hafer oder Kraftfutter sollten nur mit maximal 0,5 Prozent des Körpergewichtes in einer Mahlzeit verfüttert werden. Im Regelfall erreicht das Futter, wie zum Beispiel Heu, den Dickdarm nach 12 Stunden. Große Mengen Kraftfutter finden hingegen sehr schnell den Weg in das Gedärm und bringen die Mikroorganismen dort ordentlich durcheinander. Bevor das Kraftfutter jedoch verabreicht wird, sollte das Pferd vorher Heu bekommen. Damit wird die Speichelbildung angeregt, das Futter wird im Magen besser verarbeitet und in den Dünndarm weitergeleitet. Übrigens, vor dem Ausreiten sollten Sie Ihrem Pferd ein Verdauungspäuschen gönnen. Eine Stunde ist da schon ein guter Zeitrahmen.

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