Die Zeckensaison beginnt – wie können Sie Ihren Hund schützen?
So langsam kehrt der Frühling ein ins Land. Zeit, den Winterspeck loszuwerden. Das gilt gleichermaßen für Hund und Herrchen. Also ab nach draußen, lange Spaziergänge unternehmen und für ausreichend Bewegung sorgen. Dabei soll vor allem der Hund herumtoben können – in den Wintermonaten war dafür nicht immer die Gelegenheit.
Wenn es wärmer wird, bringt die Natur eine unangenehme Begleiterscheinung mit sich: In Wäldern, Wiesen und Gebüschen tummeln sich Zecken, die vor allem bei lauen Temperaturen im Frühjahr und auch im Herbst sehr aktiv sind. Wenn Ihr Hund durch das hohe Gras oder durch Büsche streift, dann ist der Zeckenbefall sehr wahrscheinlich. Genauso sind Zecken im Unterholz zu finden. Dafür reicht es schon aus, wenn Ihr Hund mit dem Bauch über den Boden streift. In den meisten Fällen lösen Zecken lediglich eine Hautentzündung aus. Es kann aber genauso gut sein, dass Ihr Hund durch einen Zeckenbiss an einer gefährlichen Infektion erkrankt. Zecken übertragen Borreliose oder FSME.
Wie kommt es zu einem Zeckenbefall bei Ihrem Hund?
Zecken gehören zu den Parasiten unter den Kleinstlebewesen. Sie sind nur wenige Millimeter groß, leben in der Natur und auf Wirtstieren, Damit sie sich weiter entwickeln können benötigen sie das Blut von ihrem Wirtstier. Ein Wirtstier, wie zum Beispiel der Hund, wird leicht durch seine Körperwärme und seine Körpergeruch wahrgenommen. Vor allem der Gemeine Holzbock, die Buntzecke und die Braune Hundezecke haben es gerne auf die Vierbeiner abgesehen. Während der warmen Jahreszeit kann ein Zeckenweibchen bis zu 18.000 Eier legen – das erklärt die große Ausbreitung der Zecken in unseren Wiesen und Wäldern. Die anfangs nur wenige Millimeter großen Tiere wandern auf der Körperoberfläche zu einer geeigneten Stelle, an der sie Blut saugen können. Dabei wächst ihr Körper an, wenn die Zecke sich vollgesaugt hat, fallen sie vom Körper des Hundes ab. Die Borreliose ist nur eine der Krankheiten, die durch Zecken übertragen werden. Bei einer verzögerten Erkennung ist es möglich, dass immer wieder Schmerzen und Fieber ausgelöst werden. Besonders riskant sind Zecken in südeuropäischen Ländern: Die dort vorkommenden Zecken können die Babesiose auslösen. Diese Krankheit ist auch unter dem Namen „Hunde-Malaria“ bekannt.
Welche Auswirkung hat ein Zeckenbefall für Hunde?
Zecken sind bei Befall als dunkle Punkte auf der Hautoberfläche des Hundes zu erkennen. Mit der Zeit nimmt die Zecke deutlich an Umfang zu, bis sie sich irgendwann fallen lässt. Durch den Speichel der Zecke wirkt die Haut an der betroffenen Stelle gerötet oder geschwollen. Durch die Übertragung von Bakterien über den Speichel kommt es zu Folgeerkrankungen wie der Borreliose und der Frühsommer-Meningo-Enzephalitis. Diese Erkrankung führt im schlimmsten Fall zu Lähmungen, Bewegungsstörungen und sogar zum Tod des Hundes.
Wie können Zecken entfernt werden?
Schauen Sie nach jedem Spaziergang mit Ihrem Hund nach, ob sich in seinem Fell Zecken eingenistet haben. Ist das der Fall, müssen Sie die Zecken mit einer speziellen Zange entfernen. Das geht am besten, wenn Sie die Zecken mit der Zange oder einer Pinzette aus der Haut des Hundes herausziehen. Dabei darf die Zecke nicht zerquetscht werden. Eine Drehbewegung ist eher kontraproduktiv: Die Zecke hat sich mit ihren Mundwerkzeugen in der Hautvergraben. Diese Mundwerkzeuge haben Widerhaben. Deshalb sollten Zecken langsam herausgehebelt werden. Lässt die Zecke im ersten Moment nicht los, sollten Sie bis zu dreißig Sekunden leichten Zug ausüben. Es dürfen keine Überreste in der Haut Ihres Hundes steckenbleiben, ansonsten droht das Risiko einer Infektion. Verwenden Sie niemals Öle oder andere flüssigen Stoffe zum Entfernen der Zecke: Im Überlebenskampf kann die Zecke ihren Mageninhalt in die Wunde entleeren, dadurch kommt es zu Infektionen. Wenden Sie sich im Zweifelsfall an Ihren Tierarzt, der die Zecke entfernen kann.
Wie können Sie dem Zeckenbefall bei Ihrem Hund vorbeugen
Das einfachste ist natürlich, wenn Sie zeckengefährdete Gebiete meiden. Damit nehmen Sie Ihrem Hund aber wahrscheinlich die Gelegenheit, durch Wiesen und Wälder zu streifen. Ihr Hund möchte beim Gassi gehen schließlich seinen Spaß haben. Vorbeugung ist also sinnvoll. Sie können unterschiedliche Zeckenschutzmittel verwenden, um einen Befall zu vermeiden. Dazu gehören sogenannten On-Spot-Präparate. Diese werden in Tropfenform auf die Hautoberfläche des Hundes aufgebracht und verteilen sich selber über die Haut. Eine Wiederholung der Anwendung ist monatlich notwendig. Regen und Wasser haben keine Auswirkung auf das Präparat.
Neben On-Spot-Präparaten gibt es noch Zeckenbänder, dieses können Sie Ihrem Hund am Hals anlegen. Dabei haben Zeckenhalsbänder eine doppelte Wirkung: Sie halten auf der einen Seite Zecken vom Körper Ihres Hundes fern, auf der anderen Seite töten sie Zecken, die sich doch mal auf die Haut des Hundes verirrt haben. Zeckensprays können sich hingegen erst entfalten, wenn die Zecke sich bereits auf dem Körper Ihres Hundes angesiedelt hat. Eine abwehrende Wirkung hat ein Zeckenspray jedoch nicht.
Bei Unsicherheit sofort den Tierarzt aufsuchen
Es ist ohne weiteres möglich, dass Sie auch bei einer intensiven Untersuchung eine Zecke übersehen. Stellen Sie fest, dass Ihr Hund ermattet wirkt, Fieber bekommt und Lähmungserscheinungen auftreten, sollten Sie auf alle Fälle den Tierarzt aufsuchen. Dieser untersucht Ihren Hund noch einmal genau auf noch vorhandene Zecken und leitet eine Behandlung mit Antibiotika ein. Wichtig ist, dass Sie diese Anzeichen bei Ihrem Hund nicht ignorieren oder sogar mit eigenen Hausmittelchen versuchen zu kurieren. Eine Borreliose-Erkrankung stellt eine ernsthafte gesundheitliche Gefährdung dar.