Dürfen Katzen mit ins Bett?
Mal ehrlich, haben Sie nicht häufiger mit Ihrem Stubentiger in Ihrem Bett gekuschelt? Ist es nicht tollanzusehen, wie sich Ihre Katze wohlfühlt, mit den Pfoten auf dem Kissen stapft und sich es anschließend darauf gemütlich macht? Gerade in den Abendstunden kommen auch Katzen gerne mal zur Ruhe, wenn der Tag besonders aufregend war. Logisch, draußen gibt es viel zu erkunden, das schlaucht ganz schön. Abends ist die Wohlfühlzeit, am besten noch mit Frauchen oder Herrchen zusammen. Aber: Sollen oder dürfen Katzen ins Bett?
Katzen im Bett – warum gibt es gute Gründe für die Samtpfote auf der Bettdecke?
Die Katze im Bett ist eigentlich aus gesundheitlichen Gründen nicht empfehlenswert. Das hält aber jeder Katzenfreund, so wie er es mag. Wir haben darum mal für die Skeptiker ein paar gute Gründe zusammengetragen, warum eine Katze im Bett zumindest psychologisch wertvoll ist.
- Faktor Beruhigung: Katzen sind, wenn sie ihre Ruhephase antreten, sehr beruhigend für uns Menschen. Das Schnurren, mit dem die Katze im Bett Behaglichkeit ausdrückt oder auch das ausdauernde Putzen sind Angewohnheiten, die sich beim Menschen positiv auf den Ruhepuls und den Blutdruck auswirken. Wissenschaftler haben erforscht, dass diese Verhaltensweisen von Katzen im Bett ihrer Menschen enorm gegen Stress wirken.
- Faktor Einschlafen: Das monotone Geräusch Ihrer Katze, wenn sie schnurrt, sorgt für Entspannung und lässt Sie wesentlich besser einschlafen. Das hängt davon ab, wie laut oder leise Ihre Katze schnurrt. Ist das zu laut, kann es mit dem Einschlafen durchaus schwierig werden.
- Faktor Liebe: Katzen setzen Prioritäten. Wenn Sie nach der Arbeit nach Hause kommen, will Ihre Katze zunächst Ihre gewohnte Mahlzeit haben. In dem Moment betrachtet sie Sie erst einmal nur als Dosenöffner. Sind diese Grundbedürfnisse gedeckt, dann geht es ans Kuscheln. Ist auch das erledigt und Sie begeben sich zu Bett, dann freut sich Ihre Katze, mit Ihnen das Bett teilen zu können. Für die Bindung zwischen Ihnen beiden ist das sicherlich förderlich.
- Faktor Wärme: Nicht selten neigen Katzen im Bett dazu, sich auf den Gliedmaßen ihres Menschen auszubreiten und dort ihr Schläfchen zu halten. Das birgt gewisse Vorteile, denn die Körpertemperatur liegt knapp über der des Menschen. Das erfüllt vor allem in der kalten Jahreszeit den Zweck einer Wärmflasche. Da es nachts für Sie womöglich unbequem wird, muss Ihre Katzen dann neben Ihnen schlafen. Das löst aber auch noch ein Stück der Wärmeübertragung aus.
- Faktor Sicherheit: Wenn Sie schlafen, dann werden Sie womöglich durch leise Geräusche erst gar nicht wach. Das ist bei Katzen anders. Sie haben einen doppelt so guten Geruchssinn und können dreimal so gut hören wie Sie. Das kann im Ernstfall praktisch sein: Ihre Katze ersetzt zwar nicht den Wachhund, kann Sie aber auf Dinge aufmerksam machen, die im Haus womöglich zu einer Bedrohung werden können wie ein Einbruch oder ein Schwelbrand.
Übrigens: Die meisten Katzen im Bett lieben das Fußende. Das liegt einfach daran, dass das Fußende, da dieses im der Raummitte ist. So kann Ihre Katze den ganzen Raum im Blick halten und auf alle Dinge reagieren, die da um sie herum geschehen.
Worauf müssen Sie achten, wenn Ihre Katze mit Ihnen das Bett teilt?
Es ist keine Seltenheit, dass Haustiere, vor allem Hunde und Katzen, das Bett mit Herrchen und Frauchen teilen. Schließlich sind sie vierbeinige Familienmitglieder und genießen mittlerweile ihre kleinen Privilegien. Es spricht auch nichts gegen das Schmusen im Bett, es kann aber ein gewisses Krankheitsrisiko von Ihrer Katze ausgehen: Flöhe, Zecken und andere Parasiten fühlen sich auf Katzen wohl und können beim gemeinsamen Kuscheln im Bett übertragen werden.
Daher sollten Sie diese Schmuserituale nur mitmachen, wenn Ihre Katze gesund ist und regelmäßig entwurmt wird. Es gilt: Je näher die Katze dem Menschen, desto intensiver ist auch das Risiko, Krankheiten zu übertragen. Neben der Entwurmung gehört auch die Flohbekämpfung und Vorsorge zu den regelmäßigen Ritualen, um die sich Ihr Tierarzt kümmern sollte. Oder möchten Sie diese lästigen Zeitgenossen dauerhaft in Ihrem Bett finden?
Unser Tipp: In einer Katzenkrankenversicherung sind solche Vorsorgeleistungen enthalten und demnach für Sie erstattungsfähig.
Katzen sollen nicht mit Kindern ins Bett
Kinder kuscheln gerne mit Haustieren. Das reicht vom Meerscheinchen bis hin zu Hunden. Katzen gehören dazu. Wichtig ist, dass Kinder ein Gefühl entwickeln, was die Katze mag und was sie nicht mag. Den Stubentiger und den Arm packen, ins Bett pressen und dann mit ihr wie ein Baby speilen, funktioniert nicht und wird zwangsläufig Abwehrreaktionen hervorrufen.
Nicht zuletzt haben Katzen einen eigenen Willen und lassen sich nicht ohne Weiteres an jeden beliebigen Ort verfrachten, geschweige denn, dort festhalten. Kuscheln ist in Ordnung, aber im Bett mit schlafen? Davon können wir nur abraten, insbesondere dann, wenn die Katze nicht gesund ist. Hier gilt ebenfalls: Je mehr und enger die Katze mit Ihrem Kind zusammen ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Krankheiten oder Flöhe übertragen werden.
Wo sind gesundheitliche Risiken zu erwarten?
Vor allem bei Kindern müssen Sie weit denken, um mögliche gesundheitliche Risiken auszuschließen. Reagiert Ihr Kind in irgendeiner Form allergisch auf die Katzen oder die Katzenhaare, funktioniert ein solches Schmuseritual nicht mehr. Neben einer Hypodesensibilisierung Ihres Kindes müssen Sie noch darauf achten, dass das Kinderzimmer für Ihren Stubentiger ein absolutes Tabu ist. Hier müssen Sie im Rahmen der Erziehung Ihrer Katzen deutliche Grenzen aufzeigen und konsequent bleiben. Wegen der Allergie muss die Katze nicht zwangsläufig aus dem Haus, es müssen aber Bereiche bleiben, wo sich entweder nur die Katze oder das Kind aufhält.
Gibt es Nachteile, wenn die Katze mit im Bett liegt?
So mancher Zeitgenosse fühlt sich wohler, wenn der Sofalöwe mit im Bett liegt und sanft atmet. Mitunter kann es in der Nacht schön ungemütlich werden, etwa, wenn Ihre Katze auf Geräusche oder Lichteffekte aufmerksam wird und die Neugier oder die Müdigkeit siegt. Raus aus dem Bett und rein ins Bett, das kann Ihnen schnell den Schlaf rauben, wenn Ihre Katze in der Nacht unruhig wird. Wenn Ihr Partner allerdings kein Freund davon ist, dass Ihre Katze mit im Bett schläft, dann müssen Sie Prioritäten setzen:
Der Mensch und seine Bedürfnisse stehen immer noch im Vordergrund. Verbannen Sie deswegen nicht Ihren Partner auf das Sofa zum Schlafen. Das wird nicht lange gut gehen. Nebenbei: Wenn Ihre Katzen sich so richtig schön lang machen, kann Ihre Bewegungsfreiheit in der Nacht eingeschränkt werden. Bringen Sie Ihrer Katze ruhig bei, wo sie sich im Bett aufzuhalten hat. Es ist immer noch Ihr Ruhebereich, die Katze hat, wenn es ihr zu eng wird, immer noch ihr Katzenbett oder ihr Körbchen.
Entscheidung rechtzeitig treffen
Die Katze im Bett hat positive und negative Effekte. Welche davon für Sie überwiegen, bleibt also Ihre Entscheidung. Sie müssen sich darüber im Klaren sein, dass eine einmal getroffene Entscheidung nicht mehr rückgängig gemacht werden kann. Wenn Ihre Katze nicht mit ins Bett soll, dann schaffen Sie ihr einen Ruheplatz in Ihrer Nähe. Dazu gehört aber, dass es keine Ausnahmen geben darf. Nicht einmal im Körbchen schlafen und dann nächste Nacht wieder im Bett. Dieses Hin und Her kann die Beziehung zwischen Mensch und Katze deutlich belasten, da Ihre Katze darauf mit Unverständnis reagieren wird.
Auf der anderen Seite können Sie Ihre Katze, wenn sie bei Ihnen im Bett schlafen darf, nicht auf einmal verbannen dürfen. Auch das wird Ihre Katze Ihnen äußerst übelnehmen. Da hilft auch das schönste Körbchen nichts. Die Beziehung zwischen Ihnen beiden wird dadurch definitiv einen Bruch erleiden.
Wichtig ist einfach, dass Sie bereit bei der Anschaffung einer Katze eine wohlbedachte Entscheidung treffen, wo Ihre Katze alle Viere auch in der Nacht von sich strecken darf. Eine einmal getroffene Entscheidung lässt kaum noch in die andere Richtung umkehren. Ausprobieren ist in Bezug auf Katzen im Bett nicht sinnvoll.