Erste Hilfe bei Katzen - wie retten Sie Ihrer Samtpfote das Leben?

Katze hat die Pfote auf ihrem Kopf

Ein Notfall ist immer eine stressige Situation: Sie wollen Ihrer Katze beistehen und geraten selbst völlig aus der Fassung, weil die Situation so ungewohnt ist. Für Sie heißt aber, im Notfall einen kühlen Kopf zu bewahren, denn nur so können Sie auch die richtigen Schritte einleiten, damit Sie Ihrem Sofalöwen tatsächlich im Ernstfall das Leben retten.

Konzentrieren Sie sich in einer solchen Lage auf die ersten Schritte, dann klappt alles schon fast von alleine. Denken Sie immer an die Eigensicherung, damit Sie nicht gebissen oder gekratzt werden. Eine Decke und Einweghandschuhe reichen da schon aus. Wir zeigen Ihnen mal für fünf typische Notfälle wie Sie sich richtig verhalten.

Fremdkörper verschluckt

Beim Spielen im Haus oder in der freiten Natur: Ein Fremdkörper kann sich immer in den Rachen Ihrer Katze verirren du dort verfangen. Im ungünstigsten Fall verschluckt Ihre Katze diesen sogar. Ein untrügliches Anzeichen dafür ist, wenn Ihre Katze zu würgen beginnt oder speichelt. Gerät der Fremdkörper in den Magen oder den Darm, so hat Ihr Liebling Schmerzen beim Anheben. Beim Verdacht auf einen verschluckten Gegenstand untersuchen Sie zuerst das Maul der Katze. Unter Umständen hat sich dieser lediglich im Maul der Katze verfangen und lässt sich herausholen. Ist der Fremdkörper bereits vollständig verschluckt, so müssen Sie zum Tierarzt. Eine Operation ist nun der einzige Schritt, um Ihre Katze zu retten.

Schockzustand

Der Schock wird durch ein plötzlich auftretendes und schreckhaftes Ereignis ausgelöst. Ebenso kann eine schwere Verletzung zum Schock führen. Im Schockzustand ist Ihre Katze trotz einer sichtbareren Verletzung völlig ruhig und wirkt geistesabwesend. Damit einher gehen eine flache und rasche Atmung, ein sehr schwach zu tastender Puls und eine auffällige Blässe der Schleimhäute. Bleiben Sie in dieser Situation selber völlig ruhig. Denn jede Aufregung von außen führt dazu, dass Ihre Katze während des Schockzustandes unter Stress gerät. Wichtig ist, dass Sie Ihren Liebling nun zudecken und vor einer möglichen Auskühlung schützen. Ist eine Verletzung die Ursache des Schocks, so stillen Sie die Blutungen und legen Verbände an. Auch müssen Sie sofort den Tierarzt aufsuchen.

Äußere Wunden

Nicht jede sichtbare Wunde ist auch automatisch ein Notfall. Kleine Kratzer oder Abschürfungen heilen ganz gut an der frischen Luft. Trotzdem ist genaues Hingucken unerlässlich. Schließlich können beispielsweise bei einem Kampf mit einem Artgenossen die kleinen spitzen Zähne tief in die Haut eingedrungen sein. Achten Sie dabei auf das Verhalten Ihrer Katze. Versteckt sie sich, gibt auffällige Laute von sich oder läuft schwerfällig? Dann ist das ein Anzeichen dafür, dass die Verletzung doch schwerer ist. Ist die Blutung noch vorhanden, nehmen Sie aus Ihrem Verbandskasten eine Mullbinde mit einer Wundauflage. Diese wird auf die Verletzung aufgelegt und dann verbunden. Im Notfall müssen Sie sogar einen Druckverband anlegen, in dem Sie ein Verbandpäckchen auf die Wunde drücken und dann verbinden. In jedem Fall müssen Sie zum Tierarzt, damit dieser die Wunde versorgen kann.

Innere Verletzungen

Bei Katzen ist es schwierig, innere Verletzungen zu erkennen. Bei einem Blutverlust durch eine Verletzung sind die Schleimhäute blass bis gelblich verfärbt. Zudem können Verletzungen im Bereich des Brustkorbes zu Atemproblemen führen. Schmerzen beim Anheben Ihre Katze sind ebenfalls ein Anzeichen dafür, dass etwas nicht in Ordnung ist. Denken Sie daran, dass eine mögliche Verletzung zum Schockzustand führen kann. Daher ist es wichtig, dass Sie sich komplett auf Ihren Liebling konzentrieren und nicht selber in Stress verfallen. Bei inneren Verletzungen können Sie selber nicht aktiv Maßnahmen durchführen, sondern der Tierarzt muss Ihren Liebling gründlich untersuchen. Je nach Diagnose erfolgt dann die weitere Behandlung.

Hitzschlag

Ihre Katze beginnt zu hecheln, verkriecht sich an einen dunklen und schattigen Ort und wirkt apathisch? Dann besteht das Risiko, dass sie einen Hitzschlag erlitten hat. Machen Sie jetzt nicht den Fehler, Ihren Liebling schlagartig abzukühlen. Das kann sofort zu einem Kreislaufkollaps führen. Im Gegenteil, gehen Sie behutsam an die Sache heran: Bringen Sie Ihre Katze dazu erst einmal an einem stillen und schattigen Ort. Befeuchten Sie ein Handtuch mit lauwarmen Wasser, so dass die Körperaußentemperatur sich langsam reduziert. Geben Sie Ihrer Katze reichlich zu trinken – auch hier gilt: kein eiskaltes Wasser, sondern normal temperiert. Beträufeln Sie damit die Zunge, aber auch die Pfoten. Ist Ihr Katze bereits bewusstlos, müssen Sie unbedingt zum Tierarzt.

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