Welches Futter vertragen Hundesenioren am besten?

Publiziert am Mittwoch, 6. November 2019 von Manfred Weiblen
Hund mit einem Ball auf der Wiese

Den Hunden geht es im Alter ähnlich wie den Menschen: Die Beweglichkeit lässt nach, viele Ruhepausen im Laufe des Tages sind notwendig und das Futter muss auf den Bedarf des Hundes angepasst werden. Das liegt bei Hunden aber nicht an den Zähnen, sondern am Stoffwechsel des Körpers.

Einige Organe haben nicht mehr die gleiche Funktionalität wie bei jungen Hunden. Weiterhin können bei älteren Hunden häufig Krankheiten auftreten, die Umstellung des Futters oder sogar eine Diät notwendig machen. Beispiel dafür sind Allergien oder Diabetes. Zudem kann es sein, dass ältere Hunde an Übergewicht leiden. Auch dafür muss die Ernährung angepasst werden.

Ab wann ist ein Hund alt?

Hund auf einer Wiese

Bei Hunden hängt es vorwiegend von der Rasse ab. Kleinere Hunde erreichen ein höheres Lebensalter als große Hunde. Dementsprechend sind sie im Verhältnis zu ihren großen Artgenossen auch später „alt“. Tierärzte raten dazu, die Ernährung dann umzustellen, wenn Hunde die ersten Alterserscheinungen zeigen. Dazu gehört vor allem das Bedürfnis nach mehr Ruhe und Schlafpausen. Neben diesen Faktoren setzen bei Hunden weitere Begleiterscheinungen der Alterung ab dem sechsten Lebensjahr ein. Nachlassende Leistungsfähigkeit oder Übergewicht sind nur zwei Anzeichen der Alterung. Medizinisch betrachtet sind Hunde ab dem neunten Lebensjahr in einem fortgeschrittenen Alter.

Alterungsprozess bei Hundesenioren

Der Alterungsprozess verläuft bei Hunden ähnlich wie auch bei uns Menschen. Im Alter nimmt die Muskelmasse ab, es kommt zur Vermehrung der Fettmasse. Durch die abnehmende Bewegung hat ein älterer Hund einen niedrigeren Energiebedarf. Das führt dazu, dass der Hund bei gleichbleibender der Ernährung Fett ansetzt, das nicht abgebaut wird. Problem dabei ist, dass Übergewicht zu Herz-Kreislauf-Problemen führt und die Gelenke zusätzlich stark belastet werden. Hier wäre die Arthrose als Folgeerkrankung denkbar. Wird die Ernährung für den Hund im Alter umgestellt, so ist der Energiebedarf dennoch ausreichend abzudecken. ZU wenig Energie führt zu einem geringeren Gewicht und damit zur Schwächung des Hundeseniors.

Normales Hundefutter deckt den Vitaminbedarf

Schüssel mit Hundefutter

Ältere Menschen haben oft einen Vitaminmangel, bei Hunden kommt das eher selten vor. Der Grund: Im Hundefutter sind ausreichend Vitamine vorhanden, die zur Deckung des Bedarfes dienen. Viele Hundefreunde füttern ihren Liebling mit selbst gemachtem Hundefutter. Hier besteht das Risiko, dass Vitamine oder Nährstoffe nicht ausreichend vorhanden sind. Für Hundesenioren ist daher ein Futter mit einem hohen Anteil von Nährstoffen wichtig. Der Energiegehalt kann ruhig niedriger ausfallen, da ältere Hunde schlicht und ergreifend weniger Energie verbrauchen. Viel Wasser ist unverzichtbar. Hundesenioren entwickeln leicht die Tendenz auszutrocknen, wenn sie nicht genug trinken. Bei Krankheiten führen Medikamente dazu, dass Körperflüssigkeit ausgeschwemmt wird. Das ist nur durch ausreichendes Trinken zu kompensieren. Gleichzeitig wird damit dem Problem der Verstopfung vorgebeugt.

Typische Erkrankungen, die auf falsche Ernährung zurückzuführen sind:

Verstopfung

Viel Trockenfutter und gleichzeitig zu wenig Flüssigkeit – klar, dass der Hund da schnell austrocknen kann. Das Trockenfutter entzieht in den Verdauungsorganen Flüssigkeit, der Kot wird hart und es kann zu schmerzhaften Verstopfungen kommen. Viel Trinken ist notwendig, außerdem dürfen Sie bei einer Verstopfung Ihren Hund nicht mit Innereien, Knochen oder rohem Fleisch füttern.

Unser Tipp: Bevor Ihr Hund vier Jahre alt wird, prüfen Sie doch mal, ob eine Hundekrankenversicherung für ihn in Betracht kommt. Ab einem fortgeschrittenen Alter wird es für Hundesenioren mit dem Versicherungsschutz schwierig, obwohl er gerade dann öfter benötigt wird.

Durchfall

Hundefutter kann zu Durchfall führen, wenn der Anteil der Kohlenhydrate zu hoch ist. Eiweiß und Sojaeiweiß führen im Dickdarm zu einer Gärung, dadurch kommt es ebenfalls zu Durchfall. Selbst ein zu schneller Futterwechsel kann unmittelbar Durchfall auslösen. Achten Sie darauf, dass das Futter für Ihren Hund nicht zu lange geöffnet ist, dadurch haben Mikroorganismen eine gute Entwicklungsmöglichkeit.

Häufiges Ausscheiden von Kot

Schlechte Futterqualität führt in der Regel dazu, dass Ihr Hund die Nahrung nicht verwerten kann. Es kommt zu häufigeren Kotausscheidungen, das Futter wird gar nicht erst verdaut.

Gewichtsprobleme bei Hundesenioren

Übergewicht und Untergewicht sind Folgen von falscher Ernährung. Leckerchen zur falschen Zeit, Essen mit am Tisch oder sogar die Speisereste der menschlichen Mahlzeit führen naturgemäß zu einer Gewichtszunahme. Davon abgesehen sind unsere Speisen schon durch das Würzen für Hunde völlig ungeeignet und in der Regel nur wenig geeignet, um den Energiehaushalt des Hundes abzudecken. Ebenso führt minderwertiges Futter dazu, dass nicht genug Energie aufgenommen wird und dementsprechend der Hund an Gewicht verliert.

Wichtige Hinweise zur Fütterung

Hund ist mit seinen Pfoten auf dem Tisch

Regelmäßige Fresszeiten sind notwendig, damit Ihr Hund sich an einen festen Rhythmus gewöhnt. Vermeiden Sie dabei, dass Ihr Hund zu häufig in den Genuss von Leckerchen kommt oder bei Ihnen am Tisch Ihr Essen stibitzt. Halten Sie dabei vor allem ausreichend Ruhepausen nach dem Fressen ein. Damit soll vermieden werden, dass sich gerade größere Hunde beim Herumtoben eine Magendrehung zuziehen. Diese kann schnell tödlich verlaufen, wenn Mageneingang und Magenausgang abgeschnürt sind.

Regelmäßig zum Tierarzt

Lassen Sie Ihren Hund gerade im Alter regelmäßig von Ihrem Tierarzt untersuchen. Er wird Ihnen auch Tipps zur Ernährung geben. Schließlich soll Ihr Liebling auch noch im betagten Alter ein agiler Begleiter für Sie sein. Zudem trägt eine angepasste Ernährung auch dazu bei, dass Krankheiten vermieden werden. Die Kosten für den Tierarzt sind in solchen Fällen nicht unerheblich, wenn sich im Alter Krankheiten häufen.

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