Katzenkrankenversicherungen im Überblick - worauf müssen Sie achten?

Publiziert am Dienstag, 25. Juli 2017 von Manfred Weiblen
Katze bei der Untersuchung beim Tierarzt

Wenn es uns schlecht geht oder wir uns sogar verletzen, gehen wir zum Arzt oder werden ins Krankenhaus gefahren. Bezahlen müssen wir dafür nichts, denn in der Regel ist jeder Bundesbürger entweder in der Gesetzlichen Krankenversicherung oder in der Privaten Krankenversicherung Mitglied und gegen die Kosten einer Heilbehandlung abgesichert.

Nicht so unsere geliebten Samtpfoten, denn hier müssen wir für die tierärztliche Behandlung immer selber ins Portmonee greifen. Kein Wunder, dass unter den Katzenfreuden die Katzenkrankenversicherung immer populärer wird. Schließlich lässt sich damit der größte Teil der Tierarztkosten absichern.

Gut versorgt nach einem Autounfall

Die Katze Lilly hatte Glück im Unglück: Als sie vor ein Auto gerannt ist, zog sie sich zwar einen komplizieren Oberschenkelhalsbruch zu, aber sie überlebte den Zusammenprall. In der Tierklinik musste die Fraktur operativ behandelt werden, damit das Leben von Lilly auch weiterhin ohne Einschränkungen verlaufen kann. Die Kosten für den Eingriff und die darauffolgende Nachbehandlung bewegten sich um die 2.000 Euro. Für die Halterin von Lilly war es ein Glücksfall, dass sie die Katzenkrankenversicherung abgeschlossen hatte. So konnte ihr Versicherer die Operationskosten übernehmen. Ohne Versicherungsschutz wäre das ein ziemlich heftiger finanzieller Schlag gewesen, denn das Leben und die Gesundheit der Katze haben schließlich Vorrang vor finanziellen Bedenken.

Treffen Sie bei der Katzenversicherung eine individuelle Entscheidung

Es gibt zwar nur fünf Anbieter auf dem deutschen Markt, die sich mit dem Thema Katzenversicherung befassen, dafür fallen aber die Leistungen recht unterschiedlich aus. Sie müssen daher genau prüfen, welche Katzenkrankenversicherung für Sie in Betracht kommt. Soll der Höchstsatz im Rahmen der Gebührenordnung, also der dreifache Satz, abgesichert werden oder tut es auch der zweifache Satz? Welche Versicherungssumme soll im Leistungsfall bereit stehen? Reicht ein Tarif mit Summenbegrenzung oder soll es ein Versicherungsschutz ohne Limit sein? Sollen alle Operationen versichert sein oder reicht auch ein Tarif mit Einschränkungen?

Ein Vergleich der Katzenkrankenversicherung

Wir haben mal die Tarife im Bereich der Katzenkrankenversicherung unter die Lupe genommen. Dabei haben wir einen sechsjährigen Freigänger als europäische Hauskatze für den Vergleich herangezogen.

Agila

Zwei Tarifvarianten bietet die Agila Tierkrankenversicherung. Im Normaltarif werden bis zu 300 Euro für ambulante Leistungen und bis zu 1.600 Euro für Operationen übernommen. Der Monatsbeitrag liegt bei 28,91 Euro. Im Tarif Exklusiv liegt die Begrenzung für ambulante Behandlungen bei 550 Euro, Operationen sind unbegrenzt versichert. Dafür fallen monatlich 36,90 Euro an. Beide Tarife erstatten bis zum dreifachen Satz der Gebührenordnung der Tierärzte (GOT):

Allianz

Die Allianz Katzenkrankenversicherung übernimmt bei ambulanten Behandlungen maximal 1.000 Euro im Jahr und bei Operationen bis zu 9.000 Euro. Allerdings ist hier generell ein Eigenanteil von 20 Prozent zu berücksichtigen. Erstattet wird nach dem zweifachen Satz der GOT. Der Monatsbeitrag liegt bei 29,02 Euro.

Helvetia

Zwei Tarife bietet der Schweizer Konzern bei der Katzenkrankenversicherung an. Entweder liegt die Höchsterstattung für alle Leistungen bei 2.000 Euro oder es gibt keine Summenbegrenzung. Die Beiträge dafür liegen bei 18,28 Euro beziehungsweise bei 26,33 Euro monatlich. Die Erstattung erfolgt nach dem dreifachen Satz der GOT. Ein Eigenanteil von 20 Prozent muss auch hier berücksichtigt werden.

Petplan

Seit drei Jahren ist das Unternehmen Petplan auf dem deutschen Markt vertreten und hat insgesamt acht Tarifvarianten. Die Unterschiede liegen im Wesentlichen in der Erstattung nach dem zweifachen oder dreifachen Satz sowie in der Höhe der Kostenübernahme. Diese liegt entweder bei 2.000 Euro oder 3.000 Euro im Jahr. Die Beiträge schwanken zwischen 17,24 Euro und 33,44 Euro monatlich. Eine Selbstbeteiligung fällt für jede eingereichte Rechnung an. Diese liegt je nach Tarifmodell bei 20 oder 40 Euro. Wer alle Rechnungen gesammelt einreicht, zahlt diese Selbstbeteiligung nur einmalig.

Uelzener

Der alteingesessene Tierversicherer Uelzener hat zwei Modelle zur Katzenkrankenversicherung auf den Markt gebracht. Hier werden die Tierarztkosten in unbegrenzter Höhe bis zum zweifachen Satz der GOT übernommen. Der Tarif mit 20 Prozent Selbstbeteiligung liegt bei 35,95 Euro monatlich, ohne Selbstbeteiligung sind es 46,73 Euro im Monat.

Günstigere Beiträge bei jüngeren Katzen

Je früher eine Katze versichert wird, desto günstiger sind auch die Beträge. Bei einer zweijährigen Katze fallen die Beiträge bei der AGILA zum Beispiel um vier Euro im Monat günstiger aus. Diese Ersparnis ergibt sich auch bei der Helvetia, bei der Allianz st die jüngere Katze rund fünf Euro günstiger. Geringer fällt der Unterschied bei Petplan aus, hier liegt die Ersparnis bei rund zwei Euro monatlich.

Zu berücksichtigen ist aber, dass Katzen im jungen Alter gesundheitlich besser aufgestellt sind als ihre älteren Artgenossen. So können bereits vorhandene Krankheiten nicht abgesichert werden und führen zu Leistungsausschlüssen. Daher ist der frühe Versicherungsschutz durchaus sinnvoll.

Tierarztkosten werden ansteigen

Anfang Juli 2017 hat der Bundesrat dem Gesetzentwurf zur Anpassung der Tierarztkosten zugestimmt. Im Bereich der Haustiere werden die tierärztlichen Behandlungen voraussichtlich um zwölf Prozent teurer. Im Krankheitsfall müssen Katzenfreunde also etwas tiefer in die Tasche greifen. Da ist es schon lohnenswert, die Katzenkrankenversicherung in Betracht zu ziehen. Sicherlich, so mancher Stubentiger tapst ohne Gesundheitsprobleme durch sein Leben, aber das lässt sich im Vorfeld nie genau bestimmen. Besser ist es, eine Absicherung zu haben, falls doch mal ein Ernstfall eintritt und mehrere Tausend Euro an Tierarztkosten anfallen.

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