Hunde und Halloween - wie vermeiden Sie den Stress für Ihren Liebling?

Publiziert am Mittwoch, 18. Oktober 2017 von Manfred Weiblen
Hund liegt vor dem Halloweenkürbis

Am 31.10. wird der Halloween-Abend begangen. Ein alter irischer Brauch, der zunächst von Auswanderern in den USA begangen wurde und schon vor Jahren nach Europa und Deutschland übergeschwappt ist. Zu Halloween verkleiden sich Kinder als Gruselgestalten und fordern an den Haustüren Süßigkeiten ein.

Nebenbei, an diesem Tag ist nicht nur Halloween: Vor 500 Jahren hat Martin Luther seine 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche Wittenberg genagelt. Nur mal so am Rande, warum an diesem Tag in einigen Bundesländern frei ist. Das Halloweentreiben nimmt in den letzten Jahren immer ausschweifendere Züge an. Denken wir mal an die kurze Phase der Gruselclowns zurück oder an die Vandalismusschäden, die gleichermaßen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen verübt wurden. Wie können Sie an einem solchen Tag Stress für Ihre Lieblinge vermeiden?

Gewöhnen Sie Ihren Hund an die Halloween-Dekoration

Ihr Hund ist ein Gewohnheitstier und liebt nichts so sehr wie seine vertraute Umgebung. Auf einmal stehen da im Vorgarten orange Gruselgesichter, an der Tür hängen überdimensionale Spinnenweben und im Vorgarten schwebt eine Hexe auf ihrem Besen durch die Lüfte. Was in Ihren Augen eine absolut gelungene Deko für Halloween ist, mag für Ihren Hund irritierend sein. Was zum Teufel ist hier in meinem Revier los, wird er sich denken. Klar, dass da die Neugier siegt und überall erst einmal geschnüffelt und geprüft wird. Kann es unter Umständen passieren, dass er den Gruselkürbis für Spielzeug hält? Achten Sie daher beim Aufstellen Ihrer Halloween-Deko mal darauf, dass sich Ihre Fellnase nicht an spitzen Teilen verletzen oder Kleinteile verschlucken kann. Vor allem Welpen müssen Sie hier ganz besonders gut im Auge behalten.

Wenn es an Tür andauernd klingelt, gerät der Hund in Unruhe

Ihr Hund ist es gewohnt, dass abends, wenn es dunkel ist, das traute Heim Gemütlichkeit ausstrahlt. An Halloween ist das anders: Es wird permanent an der Tür geklingelt. Herrchen oder Frauchen springen andauernd auf und öffnen die Tür. Da stehen zuweilen gruselig maskierte Gestalten an der Tier und fordern in lautstarken Tönen Süßigkeiten. Der vierbeinige Liebling, der das dauernd mitbekommt, kann dadurch mächtig gestresst werden. Er weiß ja schließlich nicht, was es mit diesem Abend auf sich hat. Das Beste ist natürlich, wenn Ihr Hund von dem Abend nicht viel mitbekommt. Schaffen Sie ihm einem Platz in einem der Zimmer, in das der Lärm nicht so durchdringt. Schauen Sie regelmäßig nach Ihrem Liebling, gesellen Sie sich zu ihm und versorgen Sie ihn mit kleinen Leckerchen.

Keine Süßigkeiten für Ihren Hund

Damit die Kinder, die an der Tür klingeln, auch etwas in ihren Beutel oder den Eimer bekommen, haben viele Halloweenfreunde große Mengen an Süßigkeiten zu Hause gebunkert. Der Strom soll ja schließlich nicht abreißen und wer möchte sich schon der Rache der Kleinen ausgesetzt sehen, wenn es nichts mehr gibt. Hunde sind allerdings sehr neugierig und wollen schon gerne wissen, was da den ganzen Abend an der Tür an Leckereien abgegeben wird. Wenn Ihr Vierbeiner mal mit an der Tür ist, vermeiden Sie auf alle Fälle, ihm etwas von den Süßigkeiten mitzugeben. Bonbons sind absolut ungeeignet, da das Verschlucken leicht zu Erstickung führen kann. Ebenso stellt Schokolade ein hohes Vergiftungsrisiko für Hunde dar, da sie den für Tiere absolut unverträglichen Wirkstoff Theobromin enthält.

Gassi gehen bis zum Nachmittag und abends ab ins ruhige Zimmer

Für Hunde ist das Gassi gehen zur Gruselzeit ebenfalls absoluter Stress. Dauernd laufen kostümierte Gestalten durch die Gegend und treiben womöglich noch ihre üblen Spielchen. Versuchen Sie daher, mit Ihrem Hund die letzte Runde vor Einbruch der Dunkelheit zu drehen. Danach sollte der ruhig gelegene Raum im Hause der Ruheplatz Ihres Hundes werden. Schalten Sie Radio oder Fernseher ein, um vertraute Geräusche zu schaffen, die aber auch gleichzeitig den möglichen Lärm von außen überdecken.

Keine Halloween-Kostüme für Hunde

Für Hunde gibt es ja schon seit längerer Zeit Kostümchen und Bekleidung für jeden Anlass. Das ist sogar für Halloween der Fall. Aus tierischer Sicht raten wir dringend davon ab, Ihrem Hund für das Gassi gehen in ein Halloweenkostüm zu zwängen. Erstens ist so etwas völlig untypisch für Hunde – heben Sie sich das eher für Ihre Kinder auf. Darüber hinaus werden andere Hunde, die auf Ihren verkleideten Vierbeiner stoßen verstört. Das Kostüm schränkt zum einen die Bewegungsfreiheit, aber andererseits auch die Kommunikation Ihres Hundes ein. Die ist wichtig, um mit anderen Hunden nicht auf einmal aneinander zu geraten. Vor allem Masken sollten für Hunde eigentlich tabu sein – allerdings finden das manche Hundehalter sogar noch witzig, wenn ihr Hund mit einer Gruselmaske an der Leine ausgeführt wird. Daneben besteht auch das Risiko, dass sich Ihr Hund in dem Kostüm nicht wohlfühlt und versucht Teile desselben anzuknabbern. Aus tierischer Sicht ist es also besser, die Fellnase in Ruhe zu lassen und sie von den abendlichen Ereignissen zu Halloween möglichst fernzuhalten.

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