Heuschnupfen bei Hunden – wenn Pollen Allergien auslösen

Publiziert am Freitag, 26. März 2021 von Manfred Weiblen
Kranker Hund unter einer Decke

Zu den immer häufiger auftretenden Volkskrankheiten in Deutschland gehört der Heuschnupfen oder auch die Pollenallergie. Für rund 13 Millionen Menschen wird es zur Qual, wenn draußen alles blüht und die Pollen ihr Unwesen treiben. Mittlerweile ist Heuschnupfen bei Hunden auch so etwas wie eine tierische Volkskrankheit.

Die Ursachen für die Zunahme von Allergien sind unterschiedlich: Teilweise liegt es an Umweltschadstoffen, aber auch an übertriebenen Hygienemaßnahmen. Etwa jeder fünfte Hund in Deutschland leidet an Allergien – am häufigsten gegen Gräser und Pollen, auch bekannt als Heuschnupfen. Daher müssen wir uns immer mehr mit diesem Thema befassen.

Symptome für Heuschnupfen bei Hunden

Anders als bei uns Menschen äußert sich die Pollenallergie bei Hunden in den meisten Fällen durch die juckende Haut. Dabei dringen Pollenbestandteile in die Poren der Hautoberfläche ein und lösen dabei eine Irritation des Immunsystems aus. Im ungünstigsten Fall sind nicht nur einzelne Körperstellen, sondern der ganze Körper davon betroffen. Beim Versuch, das Jucken zu mildern können Hunde recht aggressiv werden, vor allem beim Beißen der betroffenen Stellen. Häufig kommt es vor, dass sich unser Liebling an allen möglichen Stellen im Haus wie Türrahmen, Kanten von Schränken, Fußmatten oder sogar unseren Hosenbeinen Linderung des Juckreizes verschafft. Dass dabei die Hautoberfläche teilweise aufgekratzt wird und damit Angriffsfläche für Infektionen bietet, ist ein weiteres Problem.

Das sind die häufigsten Symptome:

  • Die Augen Ihres Hundes tränen.
  • Es kommt in Einzelfällen zu einer Rötung der Augen.
  • Durch das Kratzen bilden sich kahle Stellen im Fell.
  • Kahle Stellen können zudem blutige Quaddeln und Pusteln aufweisen.

Der Heuschnupfen bei Hunden löst aber auch noch weitere Symptome aus, die wir als betroffenen Zweibeiner nicht kennen. Bei Hunden schlägt die Pollenallergie sich auf die Atemwege nieder. Hunde resorbieren die Pollen nicht allein über die Haut, sondern auch über die Atemwege. Das wiederum hat diese Symptome zur Folge:

  • Anschwellen der Atemwege
  • Pfeifendes Atmen
  • Atemnot

Leider sind die meisten Symptome bei einem Heuschnupfen sehr unspezifisch. Sie können also auch regelmäßig bei anderen Krankheiten auftreten. Der starke Juckreiz kann ebenso gut auf einen Befall von Flöhen, Läusen oder Milben zurückzuführen sein.

Da die Pollenallergie, die den Heuschnupfen auslöst, in der Regel im Frühjahr und im Herbst auftritt, sollten Sie bei Ihrem Tierarzt Haut- und Bluttests durchführen lassen. So können einerseits andere Krankheiten ausgeschlossen werden und andererseits kann Ihr Tierarzt auch bestimmen, welche Pflanzen und Gräser das Immunsystem Ihres Hundes derartig durcheinander bringen.

Wodurch entsteht Heuschnupfen bei Hunden?

Der Heuschnupfen ist eine Allergie. Allergien sind bei Hunden wie auch beim Menschen Fehlreaktionen des Immunsystems. Kommt der Hund mit bestimmten Bestandteilen von Gräsern und Pollen in Kontakt, die sogenannten Allergene, dann setzt beim Körper eine Abwehrreaktion ein. Diese kann sich bei unseren Lieblingen unterschiedlich äußern. Am häufigsten kommt es zu einer juckenden Haut. Begleitet werden die Allergieerscheinungen zusätzlich von Hautauschlag, Atemproblemen, triefenden Nasen, Augenreizungen und tränenden Augen. Insgesamt sind das alles Faktoren, die das Wohlbefinden unseres Lieblings natürlich empfindlich stören.

Leiden Hunde bei Pollenallergie unter Hautausschlag?

Bei Hunden kommt es neben dem Hautjucken auch regelmäßig zu Hautausschlägen. Durch das permanente Kratzen und Beißen am Körper wird die Haut gerötet, gereizt und es bilden sich kahle Stellen. Durch die gereizten Stellen ist die Haut sehr dünn und rissig, so dass es zu Blutungen und im weiteren Verlauf zu Infektionen kommen kann. Hier müssen Sie reagieren und Ihren Hund vom Tierarzt behandeln lassen, damit es nicht neben der Allergie auch noch zu Infektionskrankheiten kommen kann. Bei langhaarigen Hunden müssen Sie darauf achten, ob sich Ihr Liebling häufig kratzt und sich versucht zu beißen. Mögliche Verletzungen an der Hautoberfläche können Sie wegen des dichten Fells nicht sofort erkennen - das Infektionsrisiko besteht aber trotzdem.

Atemprobleme, laufende Nase und Augenreizung - wenn die Allergie zur Qual wird

Die Antigene, die sich durch Pollen und Gräser verbreiten, gelangen nicht nur auf die Hautoberfläche, sondern werden von unseren Lieblingen auch über die Atemwege aufgenommen. Das führt im Ernstfall zu Atemproblemen. Das Ausschütten von Histaminen infolge einer allergischen Immunreaktion lässt die Atemwegsschleimhäute anschwellen. Ihr Hund macht beim Atmen Pfeifgeräusche oder er leidet an Atemnot. Hier müssen Sie handeln und mit Ihrem Liebling beim Tierarzt vorbeischauen.

Die typischen Symptome des Heuschnupfens bei uns Zweibeinern, nämlich die Schniefnase und das Niesen, sind bei Hunden nicht so häufig vorhanden. Einen Vorteil hat es aber, wenn Ihr Hund niest und Schnupfen hat. Es ist ein untrügliches Zeichen dafür, dass etwas mit ihm nicht stimmt. Wenn Sie dabei mal das Fell auf Hautabschürfungen untersuchen und feststellen, dass er sich häufig kratzen muss, dann ist höchstwahrscheinlich eine Pollenallergie vorhanden.

In manchen Fällen leiden Hunden bei einer Allergie an Augenreizungen. Diese treten weitaus seltener auf als bei uns Menschen, sind aber nicht weniger problematisch, da hier natürlich zeitweise auch die Lebensqualität leidet. Die Rötung der Bindehaut ist aber nur bei genauem Betrachten zu sehen, da bei Hunden die schwarze Pupille und die Iris den sichtbaren Bereich des Augapfels fast vollständig ausfüllen. Das Tränen der Augen hingegen können Sie relativ schnell wahrnehmen. Auch hier gilt: Zusammen mit den typischen Erscheinungen wie der aufgekratzten Hautoberfläche können Sie davon ausgehen, dass Ihr Liebling an einer Allergie leidet.

Wie finde ich heraus, ob mein Hund an einer Pollenallergie leidet?

Der Heuschnupfen als Diagnose kann anhand unterschiedlicher Faktoren bestimmt werden. Einerseits die Auswertung der äußerlichen Symptome und die vorherige Krankengeschichte, andererseits durch die tierärztliche Untersuchung. Oftmals sind die Anzeichen des Heuschnupfens schon im Zusammenhang mit den Spaziergängen im Frühling oder Sommer sichtbar, wenn ein Hund leidet. In der Regel bestätigt sich der Verdacht durch die Untersuchung beim Tierarzt.

Wir können nur die Empfehlung aussprechen, dass Sie bei den oben beschriebenen Symptomen auf alle Fälle mit Ihrem Liebling beim Tierarzt vorbeischauen. Einerseits spricht das Vorliegen dieser Symptome dafür, dass eine Allergie vorliegt. Andererseits müssen Sie sichergehen und andere möglichen Krankheiten ausschließen. Weiterhin ist für Sie wichtig zu wissen, ob diese allergischen Reaktionen tatsächlich durch Pollen und Gräser ausgelöst werden und nicht etwa mit dem Futter Ihres Hundes zusammenhängen. Im Übrigen haben Sie die Möglichkeit, die Kosten für Diagnose, Behandlung und Medikamente über eine Hundekrankenversicherung abzusichern.

Heuschnupfen bei Hunden - Abgrenzung gegen andere Allergien

Die Abgrenzung von anderen Allergien ist auch schon durch die äußeren Umstände möglich: Während eine Futtermittelallergie ganzjährig auftreten kann, kommt es in der Regel in der Zeit von April bis August zur Pollenallergie. Dabei treten die Symptome natürlich auch dann auf, wenn Sie mit Ihrem Liebling gerade auf der Gassirunde sind. Die ersten Anzeichen von Heuschnupfen treten zudem zwischen dem ersten und dritten Lebensjahr auf, während sich viele andere Allergien in jeder Lebensphase bemerkbar machen.

Wenn Sie beim Verdacht auf eine Allergie Ihren Tierarzt aufsuchen, hat dieser unterschiedliche Möglichkeiten, die Form der Allergie zu analysieren. Es gilt letztendlich, Krankheiten auszuschließen, die ähnliche Symptome wie die Allergie zeigen. Mögliche Untersuchungsmaßnahmen sind:

  • Untersuchungen von Stuhlproben, Haarproben und Hautabstrichen im Labor
  • Untersuchung des Sekrets aus den Atemwegen- das Auffinden von Immunzellen, die für allergische Immunreaktionen verantwortlich sind
  • Einbringen von verschiedenen Allergenen auf der Hautoberfläche, um zu prüfen, wodurch eine allergische Reaktion ausgelöst wird
  • Blutabnahme zur Untersuchung des Blutes auf Antikörper gegen Allergene

Welche Behandlungsmöglichkeiten eignen sich bei Heuschnupfen?

Natürlich gibt es unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten, um den Heuschnupfen einerseits in den Griff zu bekommen und andererseits die Symptome zu lindern. Vielfach ist eine Kombination aus Medikamenten und altbewährten Hausmitteln hilfreich: Wir empfehlen aber grundsätzlich, nicht auf eigene Faust Hausmittel einzusetzen.

Äußere Maßnahmen gegen Heuschnupfen:

  • Während der Heuschnupfenperiode können Sie Ihren Hund regelmäßig mit kühlem Wasser baden.
  • Verwenden Sie mildes Haferflocken-Shampoo oder Allergie-Shampoos.
  • Die Pfoten Ihres Hundes baden Sie mit einer wässrigen Lösung aus Bittersalz und spülen diese anschließend gründlich ab.

Allergiekalender im Auge behalten:

  • Wenn Sie wissen, gegen welche Pollen Ihr Liebling allergisch ist, können Sie anhand eines Pollenkalenders die Pollenflugmeldungen nachlesen, damit Sie die kritischen Zeiten besser eingrenzen können.
  • Ist nicht genau klar, gegen welche Gräser und Pollen Ihr Vierbeiner allergisch ist, führen Sie ein Allergie-Tagebuch über die auftretenden Symptome. Damit können Sie sich auf kommende Jahre besser vorbereiten.

Heuschnupfen bei Hunden - Allgemeine Maßnahmen:

  • Halten Sie bei Ihrem Hund das Fell kurz.
  • Lassen Sie nachts die Klimaanlage laufen, damit Allergene aus der Luft gefiltert werden.
  • Reduzieren Sie Spaziergänge in der Heuschnupfensaison auf ein Minimum.
  • Alles, was zum Schlafplatz Ihres Hundes gehört, müssen Sie regelmäßig reinigen.
  • Nehmen Sie beim Gassi gehen leicht abwaschbare Spielzeuge mit.
  • Im Garten den Rasen kurz halten und den Hund beim Rasenmähen im Haus halten.

Alle weiteren Maßnahmen, wie das Verabreichen von Naturheilmitteln oder auch alternative Heilmethoden, müssen Sie unbedingt mit Ihrem Tierarzt abstimmen, damit eine Behandlung auf eigene Faust nicht die gesundheitlichen Probleme Ihres Lieblings noch verschärft.

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