Hüftgelenk-Dysplasie - was bedeutet das für meinen Hund?

Publiziert am Donnerstag, 21. Mai 2015 von Manfred Weiblen
Hüftgelenk-Dysplasie beim Hund

Hat Ihr Hund Probleme beim Laufen? Sind die Bewegungen eingeschränkt und Ihr Liebling möchte nicht Gassi gehen? Ihr Hund wirkt wackelig und hat Schwierigkeiten aufzustehen? Dann handelt es sich wahrscheinlich um eine Hüftgelenk-Dysplasie (HD) – eine Gelenkerkrankung, die für Ihren Hund sehr schmerzhaft sein kann. Zudem wird die Bewegung dadurch erheblich eingeschränkt, durch diese fehlende Bewegung sind weitere Erkrankungen nicht auszuschließen.

Fehlentwicklung des Hüftgelenkes

Die Hüftgelenk-Dysplasie ist eine Fehlentwicklung des Hüftgelenkes bei Ihrem Hund. Dabei sitzt der Kopf des Oberschenkels nicht ausreichend in der Hüftpfanne und ist dementsprechend locker. Das führt dazu, dass das Hüftgelenk ausgerenkt wird. Die Reibung wiederum führt dazu, dass Knorpel und Knochen abgenutzt werden. Die Folge ist ein Gelenkverschleiß – in der Fachsprache als Arthrose bezeichnet. Vor allem bei größeren Hunderassen ist die Hüftgelenk-Dysplasie häufig anzutreffen. Davon betroffen sind beispielsweise Retriever, Schäferhunde, Boxer oder auch der Berner Sennenhund. Wie eingangs beschrieben bewegt sich Ihr Hund nur noch ungern, teilweise knacken die Gelenke bei den Bewegungen.

Die Hüftgelenk-Dysplasie ist vererbbar

Die betroffenen Hunderassen leiden nicht von Geburt an dieser Erkrankung, sie bildet sich vielmehr im Wachstum aus. Je älter die betroffenen Hunde werden, desto offensichtlicher sind die Symptome. Darüber hinaus kann die Hüftgelenk-Dysplasie bei großen Hunderassen durch sehr energiereiches Futter begünstigt werden, eine zu starke Belastung der Gelenke trägt ebenso dazu bei, dass sich die Erkrankung entwickeln kann.

Wie kann Ihr Tierarzt Ihrem Hund bei einer Hüftgelenk-Dysplasie helfen?

Bei dem Verdacht auf HD wird Ihr Tierarzt Röntgenaufnahmen anfertigen. Dazu legt er Ihren Hund auf den Rücken, damit sich dieser entspannen kann. Eine Kurznarkose ist zur Entspannung der Muskeln notwendig, gleichzeitig sollen eventuell auftretende Schmerzen unterdrückt werden. Anhand der Röntgenaufnahmen lassen sich verschiedene Anzeichen für eine HD feststellen. Der Kopf des Oberschenkel-Knoches sitzt nicht tief genug in der Gelenkpfanne und ist durch Reibung abgeflacht. Die Gelenkpfanne selber ist abgeflacht und kann den Oberschenkel-Knochen nicht mehr umschließen. Dazu sind erste Anzeichen einer Arthrose zu erkennen, knöcherne Zubildungen an der Gelenkpfanne und am Oberschenkel-Knochen sind sichtbar.

Zur Behandlung der Hüftgelenk-Dysplasie gibt es mehrere Ansätze. Der Tierarzt kann Ihrem Hund Schmerzmedikamente verabreichen. Dadurch werden die Schmerzen gelindert, Ihr Hund kann sich besser bewegen und damit eine Verschlechterung des Gesundheitszustandes vermeiden. Dadurch nehmen die Muskeln nicht weiter ab. Bei schwergewichtigen Hunden verordnet der Tierarzt Ihrem Liebling eine Diät, damit die Belastung der Gelenke und Muskeln reduziert wird. Das trägt ebenfalls dazu bei, dass die HD sich nicht noch weiter entwickeln kann.

Eine Operation ist dann notwendig, wenn eine Behandlung mit Medikamenten nicht mehr ausreichend ist. Hier gibt es ebenfalls mehrere Methoden, um die HD in den Griff zu bekommen. Das reicht vom Durchtrennen von Muskeln, um das Gelenk besser schließen zu lassen bis hin zur Transplantation einer neuen Hüfte.

Können Sie einer Hüftgelenk-Dysplasie vorbeugen?

Generell ist eine Vorbeugung nur bedingt möglich. Hunderassen, die großwüchsig sind, sollten im Wachstum nicht zu energiereiches Futter erhalten. Durch Vitamin D und Kalziumzusätze wird diese Fehlentwicklung begünstigt. Gerade bei jungen Hunden müssen Sie eine Überbeanspruchung der Gelenke vermeiden. Tendiert Ihr Hund zum Übergewicht, müssen Sie Ihren Vierbeiner auf Diät setzen, damit die Gelenke nicht zu sehr belastet werden und er noch Freude an der Bewegung hat.

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