So ist der Winter für Hunde ein tolles Erlebnis

Publiziert am Freitag, 22. Januar 2021 von Manfred Weiblen
Hund im Schnee

Nässe, Kälte und Schnee - da jagt man doch keinen Hund für die Tür. Soweit die Theorie. Dennoch brauchen Hunde im Winter auch jede Menge Auslauf und Bewegung.

Ihr Hund will toben und spielen. Schließlich hat er in dieser Hinsicht ein kindliches Gemüt. Unsere Tipps für den Winter mit Ihrem Hund.

Frieren Hunde im Winter?

Unsere Hunderassen sind sehr unterschiedlich, dementsprechend gibt es natürlich auch Vierbeiner, die sich im Winter draußen weniger wohlfühlen. Das kann einerseits daran liegen, dass das Fellkleid nur wenig Schutz gegen Kälte bietet. Andererseits kann es natürlich auch sein, dass Ihr Hund nicht über eine ausreichend schützende Fettschicht verfügt.

Welche Hunde frieren im Winter?

Als Faustregel gilt: Hunde mit kurzem Fell und geringen Körpergewicht neigen schnell zum Frieren. Wieviel Kälte vertragen Hunde also? Temperaturen um die 7 Grad sind noch verträglich, aber in Richtung Gefrierpunkt und darunter wird es vor allem für die folgenden Hunde kritisch:

  • Deutscher Spitz
  • Zwergspaniel
  • Chihuahua
  • Prager Rattler
  • Bolonka Zwetna

Ab einem Körpergewicht von zehn Kilogramm sind Temperaturen um den Gefrierpunkt vor allem für große Hunderassen mit einem dicken Fell noch gut verträglich. Dazu gehören:

  • Labrador Retriever
  • Sennenhunde
  • Schäferhunde
  • Langhaar-Collies
  • Leonberger
  • Neufundländer
  • Golden Retriever

Unverzichtbare Pfotenpflege

Hundepfoten im Schnee

Viele Hundefreunde haben nicht die Möglichkeit, mit ihrem Liebling in der unberührten Schneelandschaft Gassi zu gehen. Viele Hunde sind Stadthunde und da führt kein Weg entlang von Straßen vorbei. Dort streuen die Winterdienste natürlich massiv, damit niemand ins Rutschen kommt. Streusalz ist Gift für die Pfoten Ihres Hundes. Deshalb empfehlen wir, die Pfoten Ihrer Fellnase vor dem Gassi gehen zunächst gut mit Vaseline einzureiben. So bleiben sie geschmeidig und auch vor Kälte geschützt. Nach dem Gassi gehen können Sie Schneeklümpchen oder andere Fremdpartikeln wie Streusalz relativ einfach mit warmen Wasser auswaschen. Stutzen Sie bei langhaarigen Hunden die Haare zwischen den Pfotenballen, damit sich dort weniger Schneeklumpen bilden können.

Langsam an die Kälte gewöhnen

Auch wenn Hunde die Kälte draußen je nach Rasse bis zu minus zehn, fünfzehn Grad gut vertragen, müssen Sie Ihren Hund ja nicht sofort mit Toben oder Spielchen auf 180 hochpuschen. Denken Sie mal daran: Sie kommen aus dem Haus mit gemütlichen 25 Grad und haben einen Mantel an. Ihr Liebling kommt ebenfalls von drinnen und wird auf einmal mit einem Temperaturunterschied von bis zu 30 Grad konfrontiert. Auf diesen Kälteschock muss sich der Organismus erst einmal in Ruhe einstellen. Also, lieber erst einmal ein paar Meter im Schritttempo gehen. Ihr Hund wird schon von alleine aufdrehen, wenn ihm danach ist. An diesen Symptomen erkennen Sie, ob Ihr Hund friert:

  • Ihr Hund beginnt draußen zu zittern.
  • Die Körperhaltung wirkt verkrampft, Ihr Hund zieht seinen Rückenhoch und klemmt die Rute ein.
  • Der Vierbeiner zeigt Unruhe und geht nicht ruhig, sondern will ständig hin und her laufen.

In diesen Fällen ist es sinnvoll, die Gassirunde abzubrechen und Ihren Hund wieder zurück ins Warme zu bringen. Kleine Hunderassen, ältere Hunde oder Rassen mit kurzem Fell oder wenig Unterwolle neigen zum Frieren. Dann kann ein Hundemantel durchaus sinnvoll sein. Dieser sollte einerseits genug Bewegungsfreiheit bieten und andererseits auch atmungsaktiv ist. So kann Ihr Hund trotzdem ausgiebig herumtoben.

Fellpflege im Winter - darum ist sie für Hunde wichtig

Über die Fellpflege bei Hunden im Winter gibt es ja bereits reichlich Tipps im Internet. Wir möchten aber hier noch einmal erklären, warum die Fellpflege vor allem nach dem Gassi gehen sehr wichtig ist. Wenn Ihr Hund das Glück hatte, dass draußen mal Schnee liegt, wird er sich garantiert darin herumgewälzt haben. Den Hunden macht die relativ unbekannte weiße Pracht halt jede Menge Spaß. Das führt dann dazu, dass sich Ihr Liebling nach dem Schneegetobe erst einmal kräftig schüttelt, um die Nässe und Schneebrocken aus seinem Fell herauszubekommen. Oftmals verbergen sich aber noch Spuren des Schneegestöbers im Fell, wenn Sie zu Hause ankommen. Daher ist es wichtig, dass Sie Ihren Hund einmal kräftig abrubbeln. Dann können Sie das Fell kräftig durchbürsten, denn es können sich noch Bröckchen aus Eis im Fell befinden. Dazu kommt, dass an vielen Stellen womöglich Streusalz und Split im Schnee zu finden ist. Es kann also durchaus sein, dass Ihr Hund davon noch Reste im Fell hat. Besonders Streusalz hat die unangenehme Eigenschaft, dass es das Fell Ihres Hundes stumpf und trocken wird.

Achtung beim Stöckchen-Werfen

Hund mit Stock

Draußen ist es knackig kalt und die Luft klar. Beste Voraussetzungen, um mit dem Hund eine kleine Runde zu drehen. Bewegung tut uns allen gut und gegen Kälte können wir uns doch richtig anziehen. Hunde übrigens auch. Also, keine Ausflüchte. Worauf Sie aber achten müssen, ist das Spielen mit Stöckchen. Ist das Holz nämlich gefroren, kann es schneller splittern und dadurch Verletzungen im Rachenraum Ihres Lieblings verursachen. Im ungünstigsten Fall kommen Sie nicht um eine Operation herum. Besser, Sie nutzen Spielzeug, das Sie gut werfen können und das auch nicht so schnell im Schnee versinkt.

Nutzen Sie für Apportierspiele Bereiche, die Sie kennen. Wichtig ist nämlich, dass die Wiese oder der Bereich im Wald nicht zu große Unebenheiten aufweist. Es kann nämlich durchaus passieren, dass Ihr Hund auf unbekannten Gelände beim Apportieren des Spielzeuges in ein Kaninchenloch oder eine andere größere Unebenheit tritt, weil er wegen des Schnees nicht erkennt. Dann sind Knochenbrüche oder ein Kreuzbandriss die schmerzhafte Folge. In einem solchen Fall kommt es zu einer kostenintensiven Operation. Diese Kosten können Sie jedoch im Rahmen einer Hunde-OP-Versicherung absichern.

Wenn Hunde Schnee fressen

Was wurde uns als Kindern schon beigebracht? Weißer Schnee ist gut, den kann man lutschen und damit werfen. Ist Ihr Hund auch ein typischer Schnee-Fresser? Dann halten Sie ihn besser im Auge. Denn in vielen Fällen ist der Schnee abseits von Straßen und Wegen versetzt mit Streusalz oder Split. Das ist für den empfindlichen Hundemagen überhaupt nicht gut.

Abgesehen davon führt eine größere Menge gefressenen Schnees dazu, dass Ihr Liebling Magen- und Darmprobleme bekommt. Kein Wunder, bei der kalten Masse, die die Verdauungsorgane da auf einmal verarbeiten müssen. Haut sich Ihr Hund tatsächlich eine größere Menge Schnee rein, auch wenn es sauberer Schnee ist, dann können Sie sich auf einen Besuch beim Tierarzt einstellen - sofern die Magenprobleme länger als einen Tag anhalten. Dabei handelt es sich um eine sogenannte Schneegastritis, also eine entzündliche Erkrankung der Magenschleimhaut. Typische Symptome dafür sind:

  • Fieber
  • Durchfall
  • Erbrechen
  • Bauchschmerzen

Unterkühlungen nicht auf die leichte Schulter nehmen

Hund im Schnee

Wenn der Spaziergang draußen etwas länger ausgefallen ist, dann nehmen Sie Ihren Liebling beim Heimkommen mal etwas genauer unter die Lupe. Zittert Ihr Liebling, sind die Pupillen geweitet oder ist die Atmung flach? Dann könnte eine Unterkühlung vorliegen. Fühlen Sie den Puls Ihres Hundes. Diesen können Sie an der Innenseite des Oberschenkels ertasten und dann messen. Liegt die Pulsfrequenz bei weniger als 70 Schlägen in der Minute, dann muss Ihr Liebling unbedingt ins Warme. Wickeln Sie ihn gut in eine Decke ein, so dass sich die Körpertemperatur ein wenig erholt. Plötzliches Aufheizen mit heißem Wasser ist hier gänzlich ungeeignet. Halten Sie die Körpertemperatur im Auge. Fällt diese nämlich unter 36 Grad, so müssen Sie unbedingt zum Tierarzt. Vor allem, wenn bei einer niedrigen Körpertemperatur das Zittern schlagartig nachlässt, ist das Anzeichen für eine starke Unterkühlung.

Brauchen Hunde im Winter mehr Futter?

Ihr Hund bekommt im Winter seine ganz normalen Futterrationen und trotzdem haben Sie das Gefühl, das er an Gewicht verliert? Das ist gut möglich, denn Hunde haben bei Kälte einen größeren Energiebedarf, um den Wärmehaushalt zu regulieren. Dabei spielen Faktoren eine Rolle:

  • Wie häufig hält sich Ihr Hund draußen auf?
  • Was geschieht draußen - sind es nur Gassirunden oder auch mal wildes Getobe?
  • Wie alt ist Ihr Hund?
  • Wie groß ist er und wie dicht ist das Fell Ihres Hundes?

Es kann nach den obigen Faktoren gut sein, dass Ihr Hund bis zu 90 Prozent mehr Energie aufnehmen muss. Halten Sie daher das Gewicht Ihrer Fellnase im Auge, wiegen Sie in regelmäßig, damit Sie einem Energieverlust zuvor kommen können. Passen Sie im Bedarfsfall die Ernährung an. Machen Sie das aber immer in Nachhinein und erhöhen Sie die Energiezuvor nicht bereits im Vorfeld. Das könnte wiederum zu Übergewicht führen.

Veröffentlicht unter Hund