Illegale Tiertransporte aus dem Osten nehmen zu

Publiziert am Samstag, 9. November 2013 von Manfred Weiblen

Am vergangenen Wochenende haben Tierärzte vom Amt für Verbraucherschutz einen rumänischen Tiertransporter gestoppt. Die darin untergebrachten Hunde und Katzen wiesen zum Teil erhebliche gesundheitliche Mängel auf, sie waren verängstigt und gestresst. Die Tiere wurden sichergestellt und in Pflege gegeben. Schon im September konnte ein Hundetransport aus Rumänien mit 38 Tieren gestoppt werden. Auch hier wurden alle Tiere sichergestellt und in Pflege gegeben odere in Tierheimen untergebracht.

Starke Zunahme der Tiertransporte

Die Behörden geben an, dass in den letzten Jahren diese Art von illegalen Tiertransporten, insbesondere aus Rumänien, stark zugenommen hat. Die Tiere, meistens sind es Hunde, werden unter Missachtung sämtlicher tierschutzrechtlicher und tierseuchenrechtlicher Vorschriften transportiert und sollen in Deutschland verkauft werden. Oftmals zu Spottpreisen, bei denen man eigentlich schon davon ausgehen kann, dass man als Erwerber des Tieres keinen gesunden Hund bekommen kann. Dramatisch ist dabei vor allem, dass die Transporte teilweise bis zu zwei Tage dauern und die Hunde oder Katzen weitestgehend sich selbst überlassen werden.

Millionengeschäfte mit jungen Hunden

Von der Justiz können noch keine genauen Zahlen genannt werden, die Vermutung liegt aber nahe, dass bis zu 500.000 Hunde aus dem östlichen europäischen Raum in den Westen gebracht und verkauft werden. Die jungen Tiere werden in den betreffenden Ländern unter katastrophalen Bedingungen zur Welt gebracht. Dabei werden keine medizinischen Standards eingehalten, Impfungen sind ein Fremdwort. Besonders grausam: Die Hündinnen, die die Welpen zur Welt bringen, werden nach mehreren Würfen einfach entsorgt.

Handel im Internet boomt

Hundefreunde werden im Internet mit Lockangeboten geködert. Süße Hundewelpen werden dort präsentiert. Dabei fällt auf, dass viele Rassehunde angeboten werden. Der Verkauf erfolgt in Deutschland auf Autobahnraststätten oder Parkplätzen. Papiere gibt es nur in den seltensten Fällen. Nur wenige Tage nach dem Kauf stellen die frischgebackenen Hundebesitzer fest, dass es um die Gesundheit ihres Tieres sehr schlecht bestellt ist.

Modehunde werden entführt

Für die Zucht müssen die skrupellosen Täter natürlich an Tiere kommen. In Nordrhein-Westfalen treten immer wieder Fälle von Entführungen auf, bei denen Hunde auf offener Straße entführt werden. In der Regel werden die Tiere von ihrer Leine abgeschnitten und in einen Transporter gezerrt. Dann erfolgt der Transport in den Osten, wo die Hunde in sogenannten Vermehrungsstationen bis zum Tode für die Zucht gequält werden. In einem Bericht des WDR im November letzten Jahres sind auf diese Weise in Nordrhein-Westfalen allein mehr als hundert Hunde entführt worden. Vor allem Tiere, die vor Geschäften angeleint waren, wurden so ein Opfer der Hunderäuber.

Veröffentlicht unter Allgemein