Welche Impfungen benötigt Ihr Hund?

Publiziert am Dienstag, 26. November 2019 von Manfred Weiblen
Hunde auf einer Wiese

Impfungen für Hunde sind auf zwei verschiedene Varianten möglich. Der Tierarzt unterscheidet zwischen der aktiven und der passiven Immunisierung. Die aktive Immunisierung bewirkt, dass Ihr Hund durch die Injektion von abgeschwächten oder abgetöteten nicht infektiöse Antikörper selber eigene Antikörper bildet. Diese Immunisierung dient dazu, dass Ihr Hund langfristig gegen Infektionserreger geschützt ist.

Allerdings benötigt der Körper Ihres Hundes Zeit, bis die Antikörper bilden. Mehrere Tage bis Wochen vergehen dabei. Die passive Immunisierung bietet nur kurzfristigen Schutz. Da das Immunserum die benötigten Antikörper enthält, werden sie vom Körper schnell abgebaut.

Gegen welche Erreger und Krankheiten braucht Ihre Fellnase eine Impfung?

Wiederholungsimpfungen beinhalten in der Regel eine Schutz gegen eine Vielzahl von Erkrankungen. Die von Tierärzten empfohlene 6-fach-Impfung beinhaltet den Schutz gegen:

  • Leptospirose
  • Staupe
  • Tollwut
  • Parvovirose
  • Zwingerhusten
  • Hepatitis

Die Impfung gegen diese Erkrankungen ist bereits im Welpenalter wichtig. Den Grundschutz haben Welpen quasi über die Muttermilch aufgesogen.

Wichtiger Hinweis: Dieser Schutz lässt langsam, sicher nach, so dass im Laufe der nächsten Lebenswochen durchaus ein Ansteckungsrisiko besteht. Mögliche Erkrankungen und Infektionen haben gravierende gesundheitliche Folgen, wenn keine Impfung erfolgt. Impfungen können Sie sich über die Hundekrankenversicherung erstatten lassen.

Leptospirose

Die Leptospirose wird durch bestimmte Bakterien, die Leptospiren, verursacht. Die Ansteckungsgefahr ist beim Abschlecken und Beschnuppern anderer Artgenossen gegeben. Bissverletzungen sind ebenfalls ein Faktor, durch den sich Ihr Hund mit den Leptospiren infizieren kann. Da die Leptospiren in der Lage sind, außerhalb eines Wirtstieres zu überleben, ist das Ansteckungsrisiko hoch.

Die Leptospiren gelangen über die Schleimhäute der Augen, über die Geschlechtsorgane und den Verdauungstrakt in den Körper. Bei einem schweren Verlauf der Krankheit breiten sich die Leptospiren in der Nierengegend aus. Dadurch scheidet der Hund blutigen Urin aus. Wird die Infektion nicht behandelt, kommt zum Nierenversagen. Teilweise wandern die Leptospiren in die Leber und lösen dort die Gelbsucht aus. Bei stark in Mitleidenschaft gezogenen Organen kann die Leptospirose tödlich verlaufen.

Staupe

Die Staupe ist eine selten gewordene Krankheit, da viele Hunde mittlerweile dagegen geimpft wurden. Die Staupe betrifft auch Wildtiere wie Füchse, Otter oder Waschbären und Wölfe. Durch den Kontakt zu erkrankten Tieren kommt es zur Übertragung des Virus. Die Übertragung erfolgt in der Regel über Urin, Kot oder Nasensekrete. Unter Umständen ist das Virus außerhalb des tierischen Körpers überlebensfähig.

Hund beim Tierarzt

So kann beispielsweise das Körbchen oder die Decke des Hundes ebenfalls infektiös sein. Neben Fieber kommt es zu Abgeschlagenheit und Mattigkeit beim Hund. Bei nicht geimpften Hunden kann die Staupe-Erkrankung tödlich verlaufen.

Tollwut

Die Tollwut gehört ebenfalls zu den aussterbenden Krankheiten in Deutschland, da immer mehr Hundefreunde ihre Vierbeiner ausreichend impfen lassen. Dennoch ist die Tollwut ein hohes Risiko und verläuft in den meisten Fällen innerhalb kurzer Zeit tödlich. Vor allem durch Bisse und Hautverletzungen werden die Tollwut-Viren übertragen. Zunächst zeigt sich eine Wesensveränderung beim Hund, in dem er Angstzustände und Nervosität zeigt. Im weiteren Verlauf reagiert der Hund aggressiv, es treten in der Folge Erscheinungen einer Lähmung auf.

Tödlicher Verlauf der Tollwut

Ist die Tollwut ausgebrochen, endet sie tödlich. Der Tierarzt kann die Tollwut letztendlich am verendeten Tier feststellen. Eine Behandlung durch den Tierarzt ist wegen der hohen Ansteckungsgefahr der Tiere untersagt. Durch einen Biss des betroffenen Hundes können sogar wir Menschen uns anstecken. Es bleibt im fortgeschrittenen Stadium noch die Möglichkeit den Hund einzuschläfern.

Unsere Empfehlung: Bereits im Welpenalter können Sie für Ihre Fellnase eine Hundekrankenversicherung abschließen. Damit können Sie sich jährlich anfallenden Kosten für Impfungen für Hunde und Vorsorgemaßnahmen erstatten lassen.

Parvovirose

Die Parvovirose bezeichnen Tiermediziner als Hundeseuche. Ansteckungsgefahr besteht im Wesentlichen dann, wenn der Hund den Kot oder das Erbrochene von erkrankten Tieren beschnuppert oder daran leckt. Viele Hunde scheiden die Erreger direkt über den Kot oder Urin aus dem Körper aus und bilden gleichzeitig Antikörper gegen diese Form der Viren. Damit besteht gleichzeitig ein Schutz über die nächsten zwei, drei Jahre. Welpen werden durch die Muttermilch in den ersten acht bis zwölf Lebenswochen gegen die Erreger geschützt.

Unauffälliger Verlauf der Parvovirose

Etwa zehn Prozent der Hunde zeigen Krankheitssymptome, wenn sie sich mit der Parvovirose anstecken. Es kommt zu Fieber, Fressunlust und Abgeschlagenheit. Erbrachen und Ausscheiden von wässrigem Kot sind weitere Begleiterscheinungen. Der Verlust an Flüssigkeit kann dazu führen, dass der Hund austrocknet. In seltenen Fällen kann die Hundeseuche bei Welpen den Herztod auslösen. Dabei treten die Krankheitsanzeichen erst kurz vor dem Tod ein, wie beispielsweise Atemnot, Herzrhythmusstörungen oder ein Lungenödem.

Impfstoffe

Der Zwingerhusten

Dabei handelt es sich um eine hochansteckende Erkrankung der oberen Atemwege. An dieser Erkrankung sind oftmals mehrere Erreger beteiligt. Daher sprechen die Tiermediziner von einem Zwingerhustensymptome. Die Viren schädigen zunächst die Schleimhäute der Atemwege und machen damit quasi den Weg frei für andere Krankheitserreger. Hunde, die sehr viel und sehr dichten Kontakt mit anderen Hunden haben, unterliegen einem höheren Ansteckungsrisiko. Das ist der Fall, wenn Ihr Liebling im Zwinger mit anderen Artgenossen zusammen ist.

Tierpensionen, Gassigruppen und Hundeschulen stellen ebenfalls ein erhöhtes Ansteckungsrisiko dar. Das ist ja nichts anderes, als wenn wir auf erkältete Menschen im Bus stoßen. Sinnvoll ist es, wenn Hunde, die aufgrund ihrer Haltung für den Zwingerhusten anfällig sind, dagegen eine Impfung erhalten. Die Impfung kann am besten an der Eintrittsstelle einer möglichen Infektion erfolgen, nämlich direkt an der Nase. Ein kleiner Tropfen in die Nase geträufelt bietet Schutz für etwa ein Jahr und entfaltet nach rund 72 Stunden seine schützende Wirkung.

Hepatitis

Bei der Hepatitis handelt es sich um eine weltweit vorkommende Virusinfektion. Sie ist verwand mit einem der Erreger aus dem Zwingerhustenkomplex. Die Infektion erfolgt bei Hunden über den Nasen-Rachen-Raum und geht dann auf verschiedene Organe über. Bei einer akuten Erkrankung entwickeln sich die Anzeichen einer Leberentzündung. Außerdem kommt es zu Blutungen und Ödemen. Ohne die Immunisierung mit einem geeigneten Impfstoff verläuft die Erkrankung mit Hepatitis in vielen Fällen tödlich.

Ab wann Welpen impfen lassen?

Der Hund bekommt eine Spritze

Informieren Sie sich, wann Ihr Hund am besten impfen lassen. Diese Kosten stehen in keinem Verhältnis zu einer späteren Behandlung bei einer möglichen Erkrankung. Experten empfehlen bei Welpen zunächst eine Grundimmunisierung, damit der Körper eine stabile Immunität gegen die jeweils verabreichten Impfstoffe aufbauen kann. Diese Grundimmunisierung wird zwei- bis dreimal in Abständen von vier Wochen wiederholt. In der achten Woche sind Impfungen für Hunde gegen Leberentzündungen, Leptospirose, Parvovirose und Staupe notwendig. Diese Impfungen werden in der zwölften Lebenswoche wiederholt, dazu kommt noch die Impfung gegen Tollwut.

Regelmäßig Impfungen wiederholen

Nach weiteren vier Wochen wiederholt der Tierarzt die Impfungen für Hunde gegen Leberentzündungen, Parvovirose und Staupe. Diese Impfungen wiederholen Sie im 15. bis 17. Lebensmonat noch einmal. Erkundigen Sie sich beim Tierarzt, ob in Ihrer Umgebung das Risiko von Parvovirose und Leptospirose als hoch einzustufen ist. Dementsprechend lassen Sie Ihren Hund regelmäßig impfen und beim Tierarzt einen Impfplan erstellen sowie über mögliche Nebenwirkungen aufklären. Eine Impfung gegen Tollwut ist in der Regel alle drei Jahre notwendig.

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