Ist die Fastenzeit auch sinnvoll für Haustiere?
Wir befinden uns mittlerweile in der dritten Woche der vorösterlichen Fastenzeit. Während für viele Menschen dieser Zeitraum keine Bedeutung hat, nutzen wiederum andere Menschen die Tage zwischen Aschermittwoch und Karfreitag zum Abnehmen, Heilfasten oder auch zur inneren Einkehr. Eines der Motive ist das Abnehmen. Wenn schon die guten Vorsätze zu Silvester nicht umgesetzt wurden, dann vielleicht in der Zeit vor Ostern. Viele Menschen beziehen ihre Haustiere in ihr Handeln mit ein. Die Frage stellt sich, ob die Fastenzeit auch für Hunde und Katzen sinnvoll ist.
Viele Haustiere leiden an Übergewicht
Was in der menschlichen Gesellschaft häufig vorkommt, ist in der Tierwelt auch anzutreffen. Hunde und Katze leiden in der heutigen Zeit mehr an Übergewicht. Kein Wunder, sie werden wie vollwertige Familienmitglieder gehalten. Wenn es Frauchen oder Herrchen nach Leckereien ist, soll auch der Vierbeiner nicht zu kurz kommen. Dabei ist diese Art der Fütterung nicht wirklich gesund, es ist vielmehr falsch verstandene Tierliebe. Schließlich leiden auch Tiere unter ihrem Übergewicht. Sie können es zwar nicht ausdrücken, aber eingeschränkte Bewegungsfreiheit oder Erkrankungen wie Diabetes sprechen eine deutliche Sprache. Wie beim Mensch, so beim Tier: Immer mehr Leckerchen und Leckereien treffen auf immer weniger Bewegung – mit fatalen Folgen für beide Seiten.
Welche Arten zu fasten gibt es?
Die meisten Menschen, die die Fastenzeit nutzen, entscheiden sich für zwei unterschiedliche Möglichkeiten: Dabei wird entweder ganz oder teilweise auf Nahrung verzichtet. Wobei beim ersteren die Mediziner warnen. Diese Art zu fasten ist nicht für jedermann geeignet. Bei Haustieren ist das Fasten mit Bedacht durchzuführen. Wenn Hunde an Magen-Darm-Problemen leiden, ist das Fasten für ein bis zwei Tage kein Problem, bei Katzen kann der Verzicht auf Nahrung tödlich sein. Längeres Fasten mit Verzicht auf Nahrung sollte bei Haustieren also nicht angewendet werden. Hingegen ist die Nahrungseinschränkung bei übergewichtigen Tieren schon sinnvoll – wenn das Übergewicht tatsächlich an der Ernährung liegt. Tierfreunde sollten sich vor dem Fasten ihres Haustieres in jedem Fall mit dem Tierarzt absprechen.
Wie können Haustiere auf das Fasten eingestellt werden?
Plumps – mal eben ab Aschermittwoch die Ernährung komplett umzustellen – dass wird Ihrem Vierbeiner nicht sonderlich gefallen. Das bisherige Futter sollte also beibehalten werden, allerdings können die Fütterungsmengen langsam verringert werden. Die Hauptmahlzeit spielt bei Haustieren eine große Rolle, hier nehmen sie die meisten Nahrung zu sich. Das Füttern zwischendurch mit Leckerchen sollte auf ein Mindestmaß reduziert werden. Wenn zum Beispiel Hunde es gewohnt sind, ein Leckerchen als Belohnung zu bekommen, dann muss bei der Hauptmahlzeit die Menge ein bisschen reduziert werden. Wichtig in dem Zusammenhang noch einmal. Zuckerhaltige Dinge wie Süßigkeiten sind für Haustiere ein absolutes Tabu. Zusatzstoffe wie Xylit sind für Tiere äußerst schädlich, zudem ist die Wahrscheinlichkeit einer Diabetes-Erkrankung relativ hoch.
Kann beim Fasten auf Fleisch verzichtet werden
So manche Tierfreunde haben ihre eigene Ernährung vegetarisch oder sogar vegan ausgerichtet. Das ist bei Haustieren aber nicht zwangsläufig ebenso sinnvoll. Katzen können ohne Fleisch nicht den Eiweißbaustein Taurin produzieren. Bei Hunden hingegen ist eine Umstellung auf eine vegetarische Ernährung möglich, ob das allerdings der Natur des Hundes entspricht, steht auf einem anderen Blatt. Fakt ist aber auch, dass es durchaus Hunde gibt, die sich bei vegetarischer Ernährung von ihrer besten Seite zeigen – was die Gesundheit angeht. Vor einer solchen Nahrungsumstellung sollte unbedingt der Tierarzt aufgesucht werden, damit er Ratschläge geben kann und den Hund dementsprechend untersucht.
Was ist eine sinnvolle Ergänzung zum Fasten?
Nicht nur mit dem Fasten können Hund, Katzen, Herrchen und Frauchen abnehmen. Die Bewegung spielt dabei eine wichtige Rolle. Also runter vom Sofa und ab nach draußen. Bei Katzen ist das natürlich schwer, aber auch sie können mit Ballspielen gut in Bewegung bleiben. Das Hin-und-her-toben ist gut für die kleinen Stubentiger. Bei Katzen müssen Herrchen und Frauchen für ihre eigene Bewegung allein vor die Tür. Da geht es Hundefreunden schon besser: Wenn sie ihr Bewegungsprogramm abspulen, ist der Hund gerne mit von der Partie – schließlich lieben Hunde die Bewegung und das Spiel im Freien. Bälle oder andere Gegenstände, die sich zum Werfen oder Spielen eignen, sollten also immer dabei sein. Stöckchen sind eher ungeeignet, da sich Hunde beim Fangen hier Verletzungen im Rachenraum zuziehen können. Das regnerischer Wetter animiert zwar nicht gerade zum Herumtoben im Freien, aber da hilft nur: Den inneren Schweinehund überwinden und regenfeste Kleidung anziehen.