Katzen im Winter

Publiziert am Freitag, 17. Dezember 2021 von Manfred Weiblen
Katze sitzt im Schnee

Ein Sprichwort sagt, dass Katzen ein dickes Fell haben. Das mag mitunter auf ihre Verhaltensweisen zutreffen, nicht jedoch auf ihr Kälteempfinden. Natürlich sind Katzen im Winter auch mal draußen unterwegs, doch auch sie können relativ leicht frieren.

Das betrifft aber nicht nur Freigängerkatzen, sondern auch Wohnungskatzen. Da sind die Samtpfoten nicht anders als Sie: Fällt beispielsweise die Heizung aus und Ihre Katze ist im Winter muckelige Wärme gewohnt, dann kann sie durchaus frieren.

Woran erkennen Sie, dass Katzen im Winter frieren?

Es gibt verschiedene Anzeichen dafür, dass es Ihrer Katze kalt ist. Das drückt sie in der Regel durch ihre Körpersprache aus. Dazu gehören Anzeichen wie:

  • Ihre Katze plustert ihr Fell auf. Damit kann sie eine größere Luftschicht bilden, die die Körperwärme beibehält.
  • Sie kauert sich zusammen.
  • Die Augen sind bis auf kleine Schlitze dicht geschlossen (Außer, ihr ist gerade etwas ins Visier geraten).

Warum frieren Katzen im Winter?

Zuerst einmal haben Katzen ein ähnliches Kälteempfinden wie wir Menschen. Dazu kommt, dass Katzen aus einer Region stammen, die üblicherweise nicht von Kälte geprägt. Sie stammen aus den nördlichen Regionen Afrikas und Arabiens. Zwar haben Katzen im Laufe der Zeit ihren Fellwechsel angepasst, aber bei Minustemperaturen wird es für sie draußen dennoch ungemütlich.

Gesunde Katzen sind in der Lage, Temperaturen von bis zu minus 20 Grad auszuhalten. Das aber nur dann, wenn nicht noch Feuchtigkeit oder Zugluft dazu kommt. Dann kann es richtig ungemütlich werden und auch Erkrankungen drohen. Dazu zählen Unterkühlung, Blasenentzündung oder eine Erkältung. Eine dauerhafte Unterkühlung kann sogar tödlich enden.

Sind Katzen im Winter träger als zu den anderen Jahreszeiten?

Auch da verhalten sich Katzen nicht anders als Menschen. Denken Sie mal über Ihr Verhalten im Winter nach. Da geht es auf die Couch, ein heißer Tee und eine warme Decke zum Lesen oder Fernsehen tragen zum Aufwärmen bei.

Katzen sind da ähnlich gestrickt, denn sie dösen im Winter bis zu 20 Stunden am Tag. Damit fahren sie ihren Energieverbrauch herunter, um die Reserven zum Wärmeerhalt zu sparen. Durch das Dösen wird also die Körpertemperatur aufrechterhalten.

Dadurch ergibt es sich auch, dass Katzen im Winter seltener ihr Revier durchstreifen. Drinnen gibt es in der Regel genug Futter und nicht selten haben Katzen irgendwann mit Winterspeck zu kämpfen. Die Versorgung ist zuhause also sichergestellt.

Sollen Katzen im Winter nach draußen?

Katze am Fenster blickt in verschneite Landschaft

Es spricht nichts dagegen, dass sich Katzen im Winter draußen aufhalten. Für gesunde Katzen ist das kein Problem und Katzen, die gesundheitlich nur ein wenig angeschlagen sind, können sich ebenfalls draußen aufhalten. Es muss halt die Möglichkeit gegeben sein, dass sie jederzeit wieder ins Warme kann. Dafür biete sich eine Katzenklappe an. Für Kitten ist ein längerer Aufenthalt draußen nicht optimal, da sie noch nicht genug Unterwolle gebildet haben. Ihr Babyfell schützt also nicht wirklich vor Kälte. Das sollten Sie auch innerhalb der eigenen vier Wände berücksichtigen.

Es kann aber durchaus sein, dass Ihre Katze abends nicht heimkommt. Das hat einfach den Grund, dass sie draußen noch mächtig aktiv ist. Wenn Sie nicht gerade eine Katzenklappe haben und auch keine Lust haben, nachts aufzustehen, dann hilft ein Katzenhäuschen. Das können Sie entweder direkt im Fachhandel kaufen oder auch mit ein wenig Geschick selbst bauen. Praktisch sind Katzenhäuschen, die quasi ein geschlossenes Erdgeschoss haben und darüber eine Art Dachterrasse, die wie eine Art Futterstelle für Vögel gestaltet ist. So kann sie sich einerseits mal kurz in die wärmende Höhle zurückziehen, aber auch auf ihren Beobachtungsposten gehen.

Tipps für die Katzenhütte

Wenn es für Hunde eine Hundehütte gibt, warum soll es also nicht eine Katzenhütte geben. So kann Ihre Samtpfote draußen herumstreifen und muss nicht dauernd rein oder raus. Mit ein bisschen handwerklichem Geschick lässt sich so etwas gut selbst bauen. Diese Punkte sollten Sie dabei umsetzen:

  • Setzen Sie die Katzenhütte unbedingt auf Sockel, damit diese keinen Kontakt zum Boden hat und damit Nässe und Kälte nicht von unten hineinziehen können.
  • Ein kleiner Eingang ist wichtig, damit nicht zu viel Wärme verloren geht. Er sollte aber so beschaffen sein, dass Ihre Katze von dort aus noch ihre Umgebung beobachten kann.
  • Die Isolierung kann von außen aus Styroporplatten erfolgen. Das schimmelt nicht und ist passgenau einfach zu verarbeiten.
  • Achten Sie auf die richtige Größe: Es soll kein Palast sein, sondern gerade so groß, dass sich Ihre Katze darin drehen kann. Je kleiner, desto schneller erwärmt sich die Hütte durch die Körpertemperatur.
  • Ein Schrägdach vermeidet Wasseransammlungen.
  • Verwenden Sie keine Öle und Lacke für die Gestaltung. Alternativ gibt es Öko-Lacke, die nur eine geringe Geruchsbildung ausstrahlen.
  • Im Innenraum bietet sich eine kuschelige Decke an.
  • Falls möglich, können Sie noch eine Art Dachterrasse gestalten, die zu allen Seiten offen ist. Darauf können Sie das Schrägdach setzen. So hat Ihre Katze einen leicht erhöhten Beobachtungsposten.

Welche Risiken bestehen für Katzen im Winter?

Wie bereits beschrieben sind Temperaturen für gesunde Katzen von bis zu minus 20 Grad nicht das Problem. Es gilt aber dabei, die Dauer des Aufenthaltes draußen zu begrenzen, sofern Ihre Katze nicht die Möglichkeit hat, in einer Katzenhütte unterzuschlüpfen. Denn wenn es richtig knackig kalt ist, können unter Umständen erste Erfrierungen an den Ohren, dem Schwanz oder den Zehen auftreten.

Gefahren drohen aber auch durch menschlich verursachte Probleme, nämlich durch Frostschutzmittel. Gerade im Winter kommt das häufig zum Einsatz. Leicht wird es verschüttet und bildet eine kleine Pfütze unter dem Auto. Da Frostschutzmittel einen leicht süßlichen Geruch und Geschmack hat, neigen Hunde und Katzen dazu, kleine Rückstände am Boden aufzuschlecken. Damit drohen also Vergiftungen.

Die Fütterung für Katzen im Winter

Bei Wohnungskatzen gibt es bei der Fütterung nicht viel zu beachten, wenn man mal von einer artgerechten Ernährung absieht. Da Wohnungskatzen gleichbleibenden Temperaturen ausgesetzt sind, müssen sie keine Fettreserven bilden, um gut durch den Winter zu kommen.

Anders hingegen sieht es bei Freigängerkatzen aus. Die dürfen sich gerne etwas Winterspeck anfuttern, damit sie eine schützende Schicht gegen die Kälte bilden. Wenn Ihre Katze draußen ausreichend Bewegung findet, ist das also nicht verkehrt. Sie müssen aber dann darauf achten, dass Sie die Futterrationen zum Frühjahr wieder runterfahren, bevor die Samtpfote zum Moppel mutiert.

Wie sieht es mit der Pfotenpflege aus?

Bei Katzen sieht es nicht anders aus als bei Hunden. Beide benötigen im Winter eine umfangreiche Pfotenpflege. Bei Hunden liegt es daran, dass sie häufig Gassi gehen und damit sich Eis, Split und Streusalz zwischen den Pfotenballen sammeln. Bei Katzen ist das ähnlich. Sie suchen sich zwar im Winter ihre eigenen Pfade, aber dennoch können Fremdkörper zwischen die Pfotenballen gelangen. Da Katzen darüber hinaus auch noch eine intensive Pfotenpflege betreiben, können sie dadurch Fremdkörper leicht verschlucken. Daher sollten Sie regelmäßig die Pfoten Ihrer Katze reinigen, wenn sie vom winterlichen Streifzug nach Hause kommt. Damit Sie Rissen durch die Kälte vorbeugen können, hilft ein wenig Balsam, das nicht gesundheitsschädlich ist, wenn Ihre Katze sich an den Pfoten leckt.

Der Aussichtpunkt für Katzen

Wenn Sie den Freiheitsdrang Ihrer Katze im Winter etwas eindämmen möchten, dann hilft es, wenn Sie Ihrer Samtpfote eine Aussichtsplattform mit einem großzügigen Blick nach draußen gestalten. Das kann beispielsweise eine Fensterbank mit Blick in den Garten sein. In der Regel befindet sich darunter noch eine Heizung und Sie können die Fensterbank zusätzlich mit einer Decke ausgestalten. Vielleicht verzichtet sie dann auf den einen oder anderen Ausflug.

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