Katzen und Raucher – wenn das Passivrauchen krank macht

Publiziert am Freitag, 2. Oktober 2020 von Manfred Weiblen
Frau raucht neben einer Katze

Katzen und Raucher leben zusammen nicht selten auf kleinem Raum. Sind Sie Raucher? Dann gefährden Sie die Gesundheit Ihrer Katze mit jedem Zug an einer Zigarette. Vor allem, wenn Sie in Ihren eigenen vier Wänden qualmen.

Katzen in Raucherhaushalten haben ein wesentlich höheres Krebsrisiko. Lesen Sie bei uns, welche Auswirkungen das Passivrauchen auf Ihre Katze hat und wie Sie Ihre Katze am besten vor dem giftigen Qualm schützen. Denn: Rauchen gefährdet Katzen!

Wo liegen die Gefahren beim Passivrauchen für Katzen?

Sie teilen sich das Revier mit Ihrer Katze, um es mal aus der Sicht der Katze zu beschreiben. Als Raucher frönen Sie Ihrer Lust und denken vielleicht gar nicht darüber nach, dass Ihre Katze dadurch in vielfältiger Weise Giftstoffe aufnehmen kann. Das Zusammenleben von Raucher und Katze ist also nicht unproblematisch. Rauchen gefährdet Ihre Katze nicht nur durch den ausgeatmeten Rauch, sondern auch durch eine Vielzahl von Faktoren:

  • Das langsame Verglühen einer Zigarette produziert Giftstoffe mit einer höheren Konzentration, da diese nicht vollständig verbrannt werden. Das ist der Fall, wenn die Zigarette zwischen den Rauchzügen im Aschenbecher vor sich hin glimmt. Das ist im Übrigen für Katzen und Raucher gleichermaßen gefährlich.
  • Ebenso entwickeln nicht sauber ausgedrückte Zigaretten im Aschenbecher fortwährend Giftstoffe bis zum vollständigen Verglimmen der Zigarette.
  • Katzen können Giftstoffe nicht nur durch das direkte Ausatmen aufnehmen, sondern auch über den Kontakt mit Oberflächen.
  • Da sich Tabakrückstände in der Regel auf dem Boden und Teppichen ablagert, kommen Katzen damit schnell in Berührung - das Fell wird verunreinigt.
  • Durch das Reinigen des Fells nehmen Katzen dadurch noch mehr Gifte auf als bereits durch das Einatmen.

Passivrauchen bei Katzen - welche Auswirkungen kann das haben?

Es gibt eine Vielzahl von Anzeichen dafür, dass die Katze schon seit längerer Zeit zum Passivraucher geworden ist. Diese Anzeichen deuten auch gleichzeitig daraufhin, dass der Gesundheitszustand der Katze nicht der allerbeste ist. Eigentlich sollte allen Rauchern klar sein, dass sich Katzen und Nikotin nicht vertragen. Die Krebsgefahr für Katzen ist gegeben und bei den folgenden Anzeichen schon als hoch einzustufen:

  • Das Fell der Katze ist stumpf, speckig oder glanzlos.
  • Die Fellfarbe ist nicht mehr weiß, sondern geht schon ins gelbliche über.
  • Die Katze riecht permanent nach Rauch.
  • Das verunreinigte Fell löst bei Katzen Stress beim Putzen aus, da sie permanent versuchen, den Gestank aus dem Fell herauszubekommen. Dabei nehmen sie umso mehr Giftstoffe mit der Zunge auf.
  • Das Immunsystem der Katze ist nachhaltig gestört und die Schleimhäute zeigen Auffälligkeiten.

Nebenbei führt das Zusammenleben von Katzen und Raucher auch dazu, dass die Katzen keinen Eigengeruch mehr haben. Dadurch wird die Kommunikation mit anderen Katzen erheblich gestört. Der Eigengeruch einer Katze ist quasi eine Art Personalausweis unter den Samtpfoten. Vor allem Freigängerkatzen, die häufig Kontakt mit anderen Artgenossen haben, reiben sich aneinander, um Duftstoffe zu verteilen und das Zusammengehörigkeitsgefühl zu stärken. Diese tierische Eigenschaft wird durch den Tabakgeruch einer einzelnen Katze natürlich empfindlich gestört.

Passivrauchen löst Krebs bei Katzen aus

Eigentlich sollte das jeder Katzenhalter wissen, doch viele von ihnen ignorieren die Gefahr, dass die eigene Katze an Krebs erkrankt. Es gibt diverse Formen von Krebs, die durch das Zusammenleben von Katzen und Rauchern hervorgerufen werden können. Dazu gehören Lymphnotenkrebs, Mundkrebs oder Lungenkrebs.

  • Lymphknotenkrebs ist besonders tückisch, da die Krankheit an verschiedenen Stellen im Körper ausbrechen kann. Die Lymphdrüsen durchziehen den gesamten Körper und dadurch kann es zum Ausbruch von Krebs vor allem am Unterkiefer, der Halsoberfläche, der Ohrspeicheldrüse, den Achselhöhlen oder an der Oberfläche der Leisten kommen. Beim Befall mehrere Lymphdrüsen kommt es zu einer extremen Verkürzung der Lebenserwartung auf nur noch wenige Monate. Hier ist je nach Ausprägung der Krebserkrankung entweder eine Operation oder eine Chemotherapie notwendig.
  • Aggressiver Mundkrebs, auch Plattenepithelkarzinom genannt, ist ein bösartiger Tumor in der Mundhöhle, der nur in wenigen Fällen auf eine Behandlung anspricht. Diese Form von Krebs greift auf die Zunge, den Rachen und die Mandeln über. Betroffen sind im weiteren Verlauf auch Knochen des Ober- und Unterkiefers. Diese Form von Krebs tritt vor allem deshalb so häufig auf, da sich Katzen regelmäßig ihr Fell putzen und dabei Giftstoffe direkt über das Maul aufnehmen.
  • Lungenkrebs ist eine der häufigsten Krebserkrankungen, denen Katzen in Raucherhaushalten ausgesetzt sind. Schädlicher Rauch für Katzen führt dazu, dass diese die Giftstoffe über die Atemwege aufnehmen und sich diese in der Lunge festsetzen. Leider sind die Symptome nicht konkret bestimmbar und auch vielen anderen Krankheiten zuzuordnen, so dass der Lungenkrebs unbeobachtet fortschreiten kann. Typische Symptome sind Appetitlosigkeit, Trägheit und Gewichtsverlust. Tückisch beim Lungenkrebs ist, dass dieser Metastasen bildet, die streuen und damit auch andere Organe in Mitleidenschaft ziehen.

Raucher und Katzen: Krebsbehandlungen lösen hohe Tierarztkosten aus

Wenn der Verdacht auf eine Krebserkrankung bei der Katze im Raume steht, führt der Tierarzt erst einmal eine Reihe von Untersuchungen durch, um die Diagnose zu bestätigen. Das reicht von Blutuntersuchungen bis hin zum Ultraschall. Dazu kommt, dass eine Operation bei einer Krebserkrankung oder einer Chemotherapie Tierarztkosten im unteren vierstelligen Bereich auslösen.

Um hier Sicherheit zumindest in finanzieller Hinsicht zu schaffen, empfiehlt Katzenexperte Ralf Becker vom Tierversicherungsmakler vergleichen-und-sparen.de, eine Katzenkrankenversicherung abzuschließen. Das allerdings nicht erst, wenn der Verdacht einer Erkrankung im Raume steht, sondern bereits dann, wenn die Katze zu Hause einzieht.

Ralf Becker: "So besteht dann im Falle einer bestätigten Krebserkrankung Versicherungsschutz gegen die hohen Tierarztkosten, die bei einer Krebsbehandlung entstehen. Viele Katzenfreunde nutzen diese Form der Absicherung bereits. Sie sind froh, dass im Krankheitsfall nicht noch die Sorgen um die Tierarztkosten dazukommen. Rauchen ist gefährlich für Katzen und da muss jeder Katzenfreund damit rechnen, dass es zu einer Krebserkrankung kommen kann.“

Zigarettenasche ist Gift für Katzen

Die Rückstände der Tabakpflanze Nicotiana tabacum sind pures Gift für Katzen. Dabei reichen schon 5 bis 25 Gramm als hochtoxische Dosis, die bei der Katze schwerste Vergiftungen - auch mit Todesfolge - auslösen. Diese Menge steckt für gewöhnlich in einem abgebrannten Zigarettenstummel, der im Aschenbecher liegt. Katzen haben die Angewohnheit, dass sie an vielen Dingen herumknabbern, die ihre Neugier wecken.

Auch wenn die Katze von dem Zigarettenstummel sehr schnell ablassen wird, weil es einfach grässlich schmeckt, nimmt Ihre Katze dennoch Schadstoffe davon auf. Auch wenn Sie nicht in der Wohnung rauchen, sondern auf der Terrasse oder dem Balkon, dann sollten Sie die Kippe so entsorgen, dass Ihre Katze nicht mehr daran kommt. Im Raucherhaushalt sollten also keine Aschenbecher für Katzen zugänglich herumstehen. Ein einfacher Schritt, um an die Gesundheit Ihrer Katze zu denken.

Das Zusammenleben von Katzen und Raucher

Rauchen ist gefährlich für Katzen - das lässt sich nicht bestreiten. Dennoch sollte es Wege geben, um die eigene Katze vor den giftigen Stoffen zu schützen, die beim Genuss einer Zigarette oder Zigarre entstehen. Es ist natürlich schwierig für manchen Raucher, auf seine Sucht zu verzichten. Wenn es geht, sollte der Konsum von Tabak aber außerhalb der geschlossenen Räume erfolgen.

Das Rauchen am Küchenfenster führt nicht dazu, dass die Katze vom Tabakrauch geschützt wird oder die Wohnung rauchfrei bleibt. Etwas bleibt da immer hängen. Dennoch: Einmal mehr vor die Haustür zu gehen, ist immer noch besser, als drinnen die Katze mit dem Rauch zu belasten. Wichtig ist dabei auch, dass Sie sich danach gründlich die Hände waschen, bevor Sie nun dazu ansetzen, mit Ihrer Katze eine Kuschelrunde zu starten. Sie übertragen sonst Spuren von Nikotin auf das Fell Ihrer Katze.

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