Kinder und Hunde - wie können Sie Unfälle vermeiden?

Publiziert am Donnerstag, 17. Dezember 2015 von Manfred Weiblen

In den letzten Tagen waren wieder einmal vermehrt Meldungen von Hundebissen gegenüber Kindern in den Medien zu lesen. In vielen Fällen haben die Hunde grundlos zugeschnappt, die Halter der Hunde haben sich nicht einmal um die Kinder gekümmert. Es gibt leider auch Situationen, in denen Kinder sich selbst in die Gefahr bringen, von einem Hund gebissen zu werden. Hier können Sie als Eltern, vor allem, wenn Hunde mit in der Familie leben, bereits von klein auf an der Erziehung mitwirken. So können Bisse gegenüber Kindern vermieden werden. Hunde sind nicht böse, sie reagieren aber irgendwann auf störende Einflüsse gereizt und wissen sich nicht anders zu wehren. Das kann schon bei einem kleinen Hund der Fall sein – hier tut Kindern der Biss ebenfalls weh.

Fremde Hunde streicheln – niemals ohne Erlaubnis

Viele Kinder sind fasziniert von den vierbeinigen haarigen Wesen. Vor allem kleine Kinder wollen, wenn sie einen Hund entdecken, mal eben anfassen oder ihn tätscheln. Ob auf den eigenen Beinen oder vom Kinderwagen aus – Sie als Eltern müssen das unmissverständlich verhindern. Sie kennen den Hund nicht unbedingt und wissen nicht, wie er auf das Kind reagiert. Oder möchten Sie, dass Fremde Ihr Kind einfach ohne zu fragen streicheln? Sprechen Sie den Hundehalter an und fragen Sie nach: Darf das Kind den Hund streicheln? Der Besitzer wird sicherlich nicht ablehnen und vielleicht sogar noch einen Tipp geben, wo es dem Hund am besten gefällt. Weicht der Hund allerdings vor der Berührung zurück, müssen Sie Ihr Kind auch wieder zurücknehmen und ihm erklären, dass der Hund die Berührung jetzt einfach nicht mag. Achten Sie vor allem darauf, dass Ihr Kind den Hund nicht von hinten angeht. So ein „Überraschungsangriff“ kann ohne weiteres einen Biss zur Abwehr auslösen.

Bellende Hunde beißen nicht?

Alt bekanntes Sprichwort, jedoch ohne großen Wahrheitsgehalt. Irgendwann kann jeder Hund beißen. Das sollten Sie Ihren Kindern immer mit auf dem Weg geben. Sicherlich, wenn Ihre Kinder klein sind, werden Sie zusammen mit Ihnen draußen unterwegs sein und aufpassen. Was ist aber, wenn Ihre Kinder größer sind und ihren eigenen Freiraum draußen erkunden? Geben Sie ihm Ratschläge mit auf den Weg, wie es sich bei einem bellenden Hund verhalten soll. Die meisten Hunde sind angeleint, einige Vierbeiner werden jedoch ohne Leine ausgeführt. Leider gibt es immer noch Hundehalter, die den Leinenzwang zum Beispiel an Spielplätzen ignorieren. Wenn ein Hund bellt, ist das nicht sofort eine aggressive Handlung: In der Regel will der Vierbeiner damit zum Spielen auffordern – oder er hat Angst. Ihr Kind muss in einer solchen Situation standhaft bleiben: Den Hund nicht angucken, woanders hingehen nicht auf das Bellen reagieren. Schreie oder wegrennen sind zwar natürliche Reaktionen, verleiten den Hund aber, auf dieses für noch unbekannte Spiel einzugehen. Dann kommt es zur vermeintlichen Jagd auf Ihr Kind, dass das durch dann vollends panisch reagiert.

Welche Hunderassen sind böse?

Viele Hunderassen sind als gefährlich verschrieben, wenn sie medienwirksam in eine Hundeattacke verwickelt waren. Pauschal kann man aber sagen, dass keine Hunderassen böse sind, sondern tatsächlich die Erziehung von Herrchen und Frauchen zu einem fehlgeleiteten Verhalten führt. Logisch, Kinder ohne richtige Erziehung geraten ja auch aus den Fugen. Das ist bei Hunden nun einmal nicht anders. Mit dem Unterschied – Kinder beißen dann nicht. Genauso können aber auch kleine Hunderassen sich zu einem Beißer entwickeln und Ihr Kind in das Hosenbein zwicken. Deshalb immer daran denken – in jedem Hund stecken nun einmal Jagd- und Spieltriebe, die mit einem Biss enden können. Selbst ein Yorkshire-Terrier, der sich durch ein Kind bedrängt fühlt, kann zubeißen. Einziger Unterschied: Dieser Biss wird wahrscheinlich nicht so viel Schaden anrichten wie bei einem Rottweiler.

Wenn Kinder zu wild spielen …

Gerade im häuslichen Bereich ereignen sich regelmäßig Unfälle mit Hunden: In fast allen Fällen fehlt es den Kindern an der Erfahrung mit dem Hund, teilweise werden kleine Kinder sogar mit den Vierbeiner allein gelassen. Hier sind ganz klar die Eltern oder die Hundehalter in der Pflicht. Einfach mal getreu nach dem Motto handeln: „Passiert schon nichts“ kann mächtig in die Hose gehen. Dabei hat es schon in der Vergangenheit schlimme Unfälle gegeben. Viele Kinder finden es aus Unwissen heraus lustig, den Hund zu ärgern, ihn am Schwanz zu ziehen oder vor seiner Nase zu bellen. Nicht selten wird auch das Lieblingsspielzeug des Hundes weggenommen. Logische Konsequenz – er will es zurückhaben. Schlafende und fressende Hunde sind ebenfalls tabu. Denken Sie mal darüber nach, wie sich Ihr Kind verhält, wenn es beim Essen oder Schlafen massiv gestört wird. So geht es auch Hunden. Dann werden sie irgendwann gereizt und wehren sich. Gerade in der Wohnung ist kein Platz zum Ausweichen und schon ist es passiert. Dann ist der Hund der Übeltäter, obwohl er eigentlich nur seine Ruhe haben wollte. Denken Sie mal darüber nach, wenn bevor Sie Ihren Kindern in Bezug auf Hunde allzu viel Freiraum zugestehen.

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