Welche Gefahren lauern für Hunde im heimischen Haushalt?

Publiziert am Donnerstag, 21. September 2017 von Manfred Weiblen
Hund in der Küche

Drinnen, in den eigenen vier Wänden ist für viele Hunde die Welt noch in Ordnung. Kein Verkehrschaos, das einem gefährlich werden könnte, kein Lärm und auch keine Giftköder. Wir könnten meinen, dass Hunde in der Wohnung am sichersten aufgehoben sind. Das ist allerdings ein Trugschluss, denn nicht nur draußen auf der Straße oder im Grünen lauern Gefahren, sondern auch in den eigenen vier Wänden.

Allein für uns Menschen belegen die Statistiken, dass sich die meisten Unfälle im Haushalt ereignen. Warum sollte das bei Hunden anders sein?

Knabbert Ihr Hund auch mal gerne an Ihren Sachen?

Welpen knabbern Gegenstände an, weil sie einfach alles in ihrer Umgebung erkunden möchten. Bei älteren Hunden kann Langeweile dazu führen, dass Dinge im Haushalt angekaut werden. Was in Hinsicht auf den Schaden im ersten Augenblick ärgerlich ist, kann aber noch zu einem weiteren Problem führen. Gegenstände aus Kunststoff können beim Anknabbern splittern und in den Rachenraum gelangen. Ebenso sind Socken dann ein Risiko, wenn zu viel von den Fusseln in den Magen gelangen und dort anschließend zu einem Darmverschluss führen. Daneben sind herumliegende Kinderspielzeuge eine zusätzliche Gefahr, da diese oft sehr klein sind und verschluckt werden können. Die Folge ist auch hier ein Darmverschluss, der operativ behandelt werden muss. Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr Liebling etwas verschluckt hat, dann ist der Gang zum Tierarzt in jedem Fall ratsam.

Wie haben Sie eigentlich Ihre Kabel vom Fernseher verstaut?

Eigentlich sieht es in vielen Haushalten ähnlich aus: Für Fernseher, DVD-Player, W-LAN-Router oder andere Geräte wird häufig ein Mehrfachstecker verwendet, da naturgemäß die Steckdosen im Wohnzimmer an der gewünschten Stelle rar sind. Heraus kommt dabei ein Kabelsalat, der nur hin und wieder mal entwirrt wird. Für Ihren Hund ist das eine zusätzliche Gefahrenquelle, kann er doch an Kabeln herumknabbern, wenn diese nicht ordentlich verlegt oder hinter einem Schrank verborgen sind. Ein angeknabbertes Kabel kann unweigerlich zu einem Stromschlag führen und dabei massive Herz-Kreislauf-Probleme auslösen.

Flachbildfernseher sind heute eigentlich Standard. Die schicken Geräte stehen häufig auf einem schmalen Sockel auf einem niedrigen Fernsehschrank, damit das Bild auf Augenhöhe ist. Für Ihren Hund bedeutet das, dass er den Fernseher im Sprung gut erreichen kann. Haben Sie mal darüber nachgedacht, was geschieht, wenn er auf dem Bildschirm etwas entdeckt, das sein plötzliches Interesse weckt? Dann gibt es kein Halten mehr, auch nicht für den Fernseher. Im günstigsten Fall stürzt dieser auf den Boden, im ungünstigen Fall auf Ihren Hund. Daher ist es sinnvoll, wenn der Fernseher absolut standsicher aufgebaut oder sogar mit einem Halter in der Wand verankert ist.

Bringen Sie Putzmittel und Haushaltzubehör sicher unter

Hunde haben nun einmal ein großes Interesse daran, ihre Umgebung zu erkunden. Dazu gehört auch die eigene Wohnung, da es hier immer kleine Veränderungen gibt. Offene Schränke, farbige Behältnisse oder herumliegende Gegenstände auf Tischen oder Schränken: Hier lauern Verletzungsgefahren. Gerade in der Küche oder im Bad sind Reinigungsmittel in größerer Menge in den tiefergelegenen Schränken untergebracht. Wenn diese nicht richtig verschlossen sind, kann Ihr Hund diese durchaus erreichen, daran schnuppern oder lecken. Ebenso gilt: Scheren oder Messer gehören nach Gebrauch wieder weggeräumt, damit eine Verletzung ausgeschlossen wird. Können Sie sicher sein, dass Ihr Liebling nicht unbemerkt von Ihnen mal ein Messer vom Tisch herabzieht?

Betrachten Sie immer wieder kritisch Ihre Wohnung – aus den Augen Ihres Hundes

Haben Sie sich schon einmal Ihre Wohnung oder Ihr Haus aus der Perspektive Ihres Hundes angeschaut? Probieren Sie den neuen Blickwinkel mal aus und nehmen Sie auf diese Weise wahr, was Ihr Hund so alles in seinem Blickfeld hat. Ist zum Bespiel die Treppe zum nächsten Geschoss nach unten hundesicher oder kann er dort beim Herumtoben hinunter schlittern? Sind irgendwo noch scharfkantige Teile von Möbeln in Blickhöhe wie zum Beispiel eine Glasplatte des Wohnzimmertisches? Hier besteht unter Umständen auch ein Verletzungsrisiko, wenn Ihr Liebling im Haus herumrennt und mit dem Kopf dagegen stößt. Denken Sie auch immer daran, dass ein wenig gute Erziehung dazu beitragen kann, dass sich Ihr Vierbeiner im Haus nicht allzu chaotisch verhält – dadurch lässt sich so manches Verletzungsrisiko erheblich reduzieren.

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