Hysterie pur: liebestolle Katzen
Wenn unsere Samtpfote noch nicht kastriert ist und das Liebesleben mal wieder in vollen Zügen ausbricht, dann bedeutet das für uns schlaflose Nächte. Egal ob Kater oder Katze - für liebestolle Katzen gibt es nichts Wichtigeres, als den Hormonüberschuss lauthals hinaus zu miauen.
Vor allem, wenn nach dem Winter die Tage wieder länger werden, gibt es für Samtpfote und Stubentiger kein Halten mehr. Der Ruf der Freiheit lockt und damit erwacht der Sexualtrieb. Vor allem die jungen Katzen, die im Laufe des Vorjahres das Licht der Welt erblickten, entdecken jetzt ihre Sexualität.
Wenn im Frühjahr die Rolligkeit bei Katzen einsetzt
Nicht nur die Jungtiere machen sich auf Partnersuche, sondern auch alle anderen Katzen, die nicht kastriert oder sterilisiert wurden. Vor allem bei den weiblichen Vertretern kommt es zu einem extrem auffälligen Verhalten. Wer die liebestolle Katze beobachtet, stellt fest, dass sie sich vermehrt auf dem Boden herumwälzt, ihr Köpfchen an Gegenständen reibt und ihre Krallen schärft. So mancher Katzenfreund wird sich über die Aufdringlichkeit seiner Samtpfote wundern. Wenn noch ein Kater in der Nähe ist, wird es richtig munter. Sie reckt ihr Hinterteil hoch, faucht ihn an oder jagt ihn sogar. Dabei kann es vorkommen, dass die weibliche Katze das Haus mit Urin markiert. Eine muntere Phase.
Liebestolle Kater
Ab dem achten Lebensmonat sind Kater, wenn sie nicht kastriert oder
sterilisiert wurden, allzeit bereit. Ab dem Frühjahr beginnen sie dann, immer weitere Kreise in ihrem Revier und außerhalb ihres Revieres zu ziehen. Immer auf der Suche nach potenziellen weiblichen Katzen. Dabei kommt es zu Reibereien mit Katzen aus der Nachbarschaft, die teilweise ähnliche Absichten haben und es nicht tolerieren, wenn der Nebenbuhler im eigenen Revier herumwildert. Daneben kommt es zum großzügigen
Markieren in der Nachbarschaft und in den eigenen vier Wänden. Das Letztere ist für unsere Nase wenig erfreulich, denn das Markieren wird durch Geruchsstoffen die Pheromone gesteuert. Dieser Duft ist für die menschliche Nase äußerst unangenehm.
Dazu kommt, dass vor allem die Kater in ihrem Freiheitsdrang bei uns ein Stück weit Unruhe auslösen. Sind sie liebestoll und auf der Pirsch, kann es sein, dass sie tagelang verschwinden oder die Mahlzeiten zu Hause ignorieren. Es gibt draußen Wichtigeres zu erledigen, was nicht ungefährlich ist: Lockt der Ruf einer liebestollen Katze, ist dem paarungswilligen Kater kein Weg zu weit. Das kann dazu führen, dass der Stubentiger eine Straße überquert und ihn ein Auto erfasst.
Schon vorher dran gedacht: Der Freiheitsdrang von Katzen kann mitunter auch zu Unfällen führen. Gut, wenn dann eine Katzenoperationsversicherung Sie von dem Risiko hoher Tierarztkosten schützt.
Wann kommt es bei Katzen zur Geschlechtsreife?
In der Regel tritt die Geschlechtsreife bei der Katze zum vierten bis fünften Lebensmonat ein. Beim Kater erfolgt der Eintritt in die Geschlechtsreife zum fünften bis sechsten Lebensmonat. Dabei zeigen sie ihre Geschlechtsreife durch einen hormonell bedingten Geruchsstoff im Urin an, der für unsere Nase eine echte Herausforderung ist. Bei den weiblichen Katzen gibt es einen Unterschied zu uns Menschen: Da Katzen keine Wechseljahre kennen, sind sie bis im hohen Alter noch fortpflanzungsfähig.
Wie oft werden Katzen rollig?
Glücklicherweise tritt diese chaotische Phase nicht so häufig auf. Eine liebestolle Katze erleben wir in der Regel zweimal im Jahr. Sie ist für acht bis zehn Tage rollig. Die Bereitschaft zur Paarung dauert innerhalb dieses Zeitfensters drei bis vier Tage an. Wenn jetzt in dieser Phase keine Deckung durch einen Kater erfolgt, lässt die nächste Rolligkeit drei bis vier Wochen auf sich warten und das Spiel beginnt von Neuem. Sie können sich zumindest in der Zeit von September bis Januar zurücklehnen. Die Paarungsbereitschaft von Katzen wird definitiv durch die Länge des Tageslichtes gesteuert. In der dunklen Jahreszeit bleiben wir von unserer liebestollen Katze verschont. Zumindest, was die Freigängerkatzen angeht, denn eine Wohnungskatze hat in der dunklen Jahreszeit täglich durchgehend Licht, und wenn es nur das Licht in der Wohnung ist. Das kann führen, dass es in wenigen Fällen zu einer Dauerrolligkeit kommt.
Da das Verhalten nicht für jeden Katzenfreund ein Vergnügen ist, bleibt da nur der Rat des Tierarztes. Macht es unter Umständen Sinn, dem Treiben ein Ende zu setzen, in dem die Samtpfote sterilisiert oder kastriert wird. Darüber streiten sich viele Experten.