Die Lungenentzündung bei Hunden

Es ist eine Krankheit, die nicht nur Menschen betrifft, sondern auch unsere Fellnasen. Die Lungenentzündung bei Hunden ist eine Gewebeentzündung innerhalb der Lunge Ihres Hundes. Sie ist mehr als nur eine Erkältung und macht eine tierärztliche Behandlung notwendig. Die Lungenentzündung lässt sich gut behandeln.
Ohne tierärztliche Versorgung kann der Krankheitsverlauf aber auch tödlich verlaufen. Wie kommt es zu einer Lungenentzündung? Auf welche Anzeichen der Lungenentzündung müssen Sie achten? Wie verläuft die Behandlung beim Tierarzt?
Symptome der Lungenentzündung
Wichtig für Hundefreunde ist, die Symptome bei einer Lungenentzündung zu erkennen und richtig einzuschätzen. Mit einer tierärztlichen Behandlung bereits im Anfangsstadium lässt sich der Krankheitsverlauf einerseits recht gut lindern und andererseits sind die Heilungschancen wesentlich besser als bei einer fortgeschrittenen Erkrankung. Diese Symptome sind typisch für eine Lungenentzündung:
- Ihr Hund wirkt schlapp und abgeschlagen.
- Er lässt sein Fressen stehen und verliert an Gewicht.
- Er hustet lang anhaltend.
- Der Husten kann entweder trocken oder auch feucht sein.
- Die Nase Ihres Hundes läuft.
- Er leidet unter Fieberschüben.
- Ihr Hund leidet an Atemproblemen.
Auslöser der Lungenentzündung bei Hunden
Die Lungenentzündung kann durch unterschiedliche Faktoren ausgelöst werden. In vielen Fällen kommt es durch den Befall von Bakterien oder Viren zu der Erkrankung. Das größte Risiko, an einer Lungenentzündung zu erkranken, besteht durch ein geschwächtes Immunsystem. Schwache Abwehrkräfte führen automatisch dazu, dass es Krankheitserreger bei Ihrem Hund leichter haben. Diese Faktoren können Auslöser einer Lungenentzündung sein:
- Infektion mit Viren oder Bakterien
- Pilzbefall - dieser kommt in Deutschland selten vor, kann aber in afrikanischen und südosteuropäischen Ländern auftreten
- Befall von Parasiten wie Herzwürmer und Lungenwürmer
- Krankheitsprozesse, die Entzündungen auslösen
- Einatmen von giftigen Flüssigkeiten und Dämpfen
Weiterhin kann es bei Hunden zu einer Lungenentzündung kommen, wenn er Flüssigkeiten oder Futterbestandteile verschluckt und diese dabei in die Lunge geraten. In diesen Fällen sprechen Tiermediziner von einer Aspiration. Das kann beispielsweise bei Erkrankungen der Speiseröhre und des Schlundes vorkommen, so dass der Schluckprozess nicht einwandfrei abläuft. Ebenso können Tumore der Auslöser einer Lungenentzündung bei Hunden sein.
Mit der Lungenentzündung zum Tierarzt
In den meisten Fällen setzt bei der Lungenentzündung ein leichter Husten ein. Das ist für viele Hundefreunde noch kein Grund, sofort zum Tierarzt zu gehen. Dazu sagt auch der Experte für Tierversicherungen Ralf Becker: „Viele Hundefreunde scheuen bei leichten Krankheitssymptomen den Gang zum Tierarzt, da sie mit hohen Kosten rechnen, für die sie keine Rücklagen haben. Da ist es natürlich schwierig, jemanden vom Gang zum Tierarzt zu überzeugen. Wird schon nicht schlimm sein. In solchen Fällen ist eine Hundekrankenversicherung sinnvoll, da diese auch für Vorsorgeuntersuchungen leistet. Regelmäßige monatliche Kosten für eine Krankenversicherung sind immer noch besser als plötzlich auftretende Tierarztkosten, für die dann kein Geld da ist.“
Je länger die Lungenentzündung - in der Medizinersprache auch Pneumonie genannt - ohne Behandlung bleibt, umso schwächer wird das Immunsystem Ihres Hundes. Es besteht das Risiko, dass sich eine Embolie entwickelt. Diese Form der Durchblutungsstörung kann tödlich verlaufen.
Die Diagnose der Lungenentzündung

Die Diagnose fällt Ihr Tierarzt, in dem er den Brustkorb Ihres Hundes abhört, Röntgenaufnahmen von der Lungen anfertigt und ein Ultraschall machen lässt. Zusätzlich kann er eine Endoskopie vornehmen. Mit einem Endoskop und einer integrierten Kamera kann der Tierarzt feststellen, wie weit die Entzündung der Lunge bereits fortgeschritten ist. So verlaufen die verschiedenen Diagnoseverfahren:
- Blutuntersuchung: Durch eine Blutprobe kann der Tierarzt Veränderungen im Blutbild feststellen, die auf eine Lungenentzündung hinweisen. In diesen Fällen ist der Anteil der weißen Blutkörperchen leicht erhöht.
- Auskultation: Durch das Abhören der Lunge kann Ihr Tierarzt feststellen, ob sich Flüssigkeit in der Lunge befindet. Das führt in der Regel zu rasselnden oder pfeifenden Atemgeräuschen.
- Röntgen: Das gesunde und mit ausreichend Luft gefüllte Lungengewebe ist auf einem Röntgenbild als dunkler Bereich erkennbar. Zeichnen sich beim Röntgen helle Bereiche ab, deutet das auf entzündete Areale hin.
- Ultraschall: Die Ultraschalluntersuchung gibt Aufschluss darüber, ob sich in der Lunge Flüssigkeit angesammelt hat. Gleichzeitig lassen sich damit Lungentumore aufspüren.
- Endoskopie: Mit einem Endoskop kann der Tierarzt auf das Ausmaß der Lungenentzündung schließen. Er kann mit dem Endoskop eine Probe des Bronchialschleims entnehmen. Diese Schleimprobe wird im Labor auf bestimmte Bakterien untersucht.
Wie erfolgt die Behandlung der Lungenentzündung?
Grundsätzlich kommen bei einer Lungenentzündung Antibiotika zum Einsatz. Ein Antibiotikum ist ein Medikament, das aus Pilzen oder Bakterien künstlich gebildet wird, um das Wachstum anderer Mikroorganismen zu hemmen. Deshalb werden Antibiotika vor allem bei Erkrankungen durch Viren, Pilzen, Bakterien und Würmern eingesetzt.
Schon nach wenigen Tagen setzt in den meisten Fällen eine deutliche Linderung der Symptome ein. Sobald sich alle Symptome gelegt haben, erfolgt die Behandlung mit Antibiotika noch eine Woche weiter. Es gibt aber auch Fälle, wo sich die Lungenentzündung hartnäckig hält und dadurch eine Behandlung mit Antibiotika insgesamt rund zwölf Wochen notwendig ist. Neben Antibiotika kann Ihr Tierarzt noch Schleimlöser und Hustenstiller verschreiben.
In Einzelfällen verläuft eine Lungenentzündung mit Atemproblemen. Dann muss Ihr Hund zusätzlich mit Sauerstoff versorgt werden. Dazu wird Ihr Hund zur Behandlung in eine Sauerstoff-Box verfrachtet. Die Atemluft wird mit reinem Sauerstoff angereichert, um damit den Gasaustausch in der Lunge anzuregen. Diese Form der Behandlung erfolgt natürlich nicht rund um die Uhr, sondern lediglich für einen kurzen Zeitraum.
Insgesamt können wir sagen, dass mit der Behandlung durch Antibiotika die Lungenentzündung gut in den Griff zu bekommen ist. Es gibt aber auch Grunderkrankungen wie die Staupe, die die Behandlung einer parallel auftretenden Lungenentzündung deutlich aufwendiger machen. Wichtig ist eben, dass Sie die ersten Symptome der Lungenentzündung richtig deuten und sofort zum Tierarzt gehen. Eine Verschlechterung des Allgemeinzustandes bei einer Lungenentzündung führt dazu, dass die Lungenbläschen (Alveolen) platzen können. Das wiederum führt zu einem Emphysem, also einem erhöhten Aufkommen von Luft in der Lunge, was tödlich verlaufen kann.
Exkurs: Wie funktioniert die Lunge des Hundes?
Die Lunge des Hundes ist ähnlich aufgebaut wie beim Menschen. Über die Atemwege strömt zunächst mit ausreichend Sauerstoff versetzte Atemluft in die Luftröhre ein. Im weiteren Verlauf spaltet sich die Luftröhre in zwei Hauptbronchien auf. Diese wiederum verästeln sich in kleine Bronchiolen, die in den Lungenbläschen, den Alveolen enden. Hier erfolgt der für den Körper wichtige Gasaustausch.
Die Einatemluft enthält mehr Sauerstoff als die Ausatemluft, nämlich 21 Prozent. Diese Luft strömt durch das Bindegewebe in die Blutgefäße. Der Körper des Hundes wird dadurch mit Sauerstoff versorgt. Im Gegenzug fließt das verbrauchte Blut zurück in die Lunge. Hier ist der Anteil an Kohlendioxid höher und der Sauerstoffanteil mit 17 Prozent niedriger. Diese verbrauchte Luft gibt der Hund über das Ausatmen wieder ab. Dazu produzieren die Schleimhäute flüssigen Schleim, auf dem Fremdstoffe quasi ausgeschwemmt werden.
Vorbeugung gegen die Lungenentzündung bei Hunden
Regelmäßige Untersuchungen, Impfungen und Wurmkuren sind eine gute Grundlage, um einer möglichen Lungenentzündung vorzubeugen. Vor allem wandelnde Larven innerhalb des Körpers Ihres Hundes ermöglichen eine Ansiedlung von Bakterien unter anderem in der Lunge, die wiederum zu einer Lungenentzündung führen können. Ihr Hund muss sich nicht in einer sterilen Umgebung aufhalten, um mögliche Erkrankungen zu vermeiden. Ein gewisses Maß an Grundhygiene ist aber an dem Ort, wo sich Ihr Hund am häufigsten aufhält, sinnvoll sein. Dazu gehört beispielsweise die regelmäßige Reinigung seines Körbchens. Bedarfsgerechte Ernährung und der Rasse sowie dem Alter angepasste Bewegung an der frischen Luft tut ihr Übriges, um das Immunsystem zu stärken und den allgemeinen Gesundheitszustand auf einem hohem Level zu halten.
Wir drücken Ihnen die Daumen, dass Ihr Liebling noch lange Zeit ohne gesundheitliche Beeinträchtigung durch das Hundeleben geht.