Entspannt mit Ihrem Hund zum Tierarzt

Publiziert am Dienstag, 13. November 2018 von Manfred Weiblen
Hund mit Tierarzt

Schneller Atem, Unruhe, schweißnasse Pfoten und eingezogener Schwanz: So reagieren viele Hunde auf den Besuch beim Tierarzt. Kein Wunder, entweder wartet dort schon die Spritze für die Impfung oder eine Behandlung aufgrund einer Erkrankung steht an. Für sie ist das in etwa so wie für uns der Termin bei einem Zahnarzt. Wenn Hunde auch nur den Hauch einer Vorahnung haben, dass es zum Tierarzt geht, verkriechen sie sich in den hintersten Winkel der Wohnung. Unsere vierbeinigen Lieblinge, vor allem die größeren Artgenossen unter ihnen, lassen sich nur schwer ins Auto bugsieren. Das schafft Stress für beide Seiten – sowohl für den vierbeinigen Liebling als auch für Herrchen und Frauchen. Wie können Sie Ihren Liebling besser auf den Tierarztbesuch vorbereiten?

Gewöhnung an den Tierarzt schon von klein auf

Damit sich Haustiere schnell an den Tierarzt gewöhnen, sind regelmäßige Besuche bereits schon im Jungtier- oder Welpenalter eine sinnvolle Angelegenheit. Nicht etwa, um dort direkt eine Spritze zur Impfung in Empfang zu nehmen, sondern, um die Tierarztpraxis und den Tierarzt kennen zu lernen. Mit anderen Worten: Eine Behandlung sollte beim ersten Tierarztbesuch noch gar nicht stattfinden. Sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt, ob Sie mit Ihrem Hund einfach so vorbeikommen können. Lassen Sie Ihren Vierbeiner die Praxis erkunden und Kontakt mit dem Tierarzt oder seinen Mitarbeitern aufnehmen.

Unter Umständen springt für Ihren Hund dabei noch ein Leckerchen heraus. Dann bringen die Haustiere diesen Besuchen direkt mit einem positiven Erlebnis in Verbindung. Viele Tierärzte werden sich auf dieses Vorgehen einlassen, da stressfreie Tiere auch eine stressfreie Behandlung bedeuten. Kleine Rituale wie Zähne oder Ohren kontrollieren können dabei durchaus schon stattfinden.

Zuviel Beruhigung kann nach hinten losgehen

Ist Ihr Hund erst einmal in der Box oder im Auto, kann Ihr Liebling trotz aller Maßnahmen im Vorfeld noch Angst zeigen. Trösten ist da der komplett falsche Weg. Die Tiere spüren, dass etwas Unangenehmes in der Luft liegt. Mit zu viel Trost bestärken Sie Ihr Haustier noch in seinen Angstgefühlen. Verhalten Sie sich einfach so, als wenn es zu einer Spazierfahrt geht. Strahlen Sie selber Ruhe aus und entspannte Laune. Das registriert Ihr Liebling. Wenn er sich beruhigt hat, können Sie mit ihm reden – aber nicht in einen tröstenden Ton verfallen. Dann geht das Spiel wieder von vorne los. Wichtig ist vor allem, dass Sie selber nicht in Stress und Hektik verfallen – auch wenn es noch so schwer fällt. Sie verschaffen sich damit nur noch mehr Probleme. Hunde lassen sich durch Worte schnell beruhigen.

Ablenkung im Wartezimmer

Damit Ihr Vierbeiner nicht zu lange im Wartezimmer hocken muss, sollten Sie wirklich punktgenau zum vereinbarten Termin dort hinkommen. Manchmal ist ein Tierarztbesuch notwendig, ohne dass Sie vorher einen Termin absprechen können. Dann ist es hilfreich, wenn Sie nach der möglichen Wartezeit fragen und mit Ihrem Liebling nochmal ein paar Meter um den Block laufen, sofern es der Gesundheitszustand zum jetzigen Zeitpunkt zulässt. Im Wartezimmer selbst können Sie Ihren Hund mit kleinen Aufgaben beschäftigen, so dass er abgelenkt wird. Haben Sie womöglich ein kleines Denkspiel zu Hause? Dann nehmen Sie es ruhig mit, Ihr Hund muss sich dann während der Wartezeit mit Köpfchenaufgaben beschäftigen, um an die versteckten Leckerlis zu kommen.

Tierarzttraining zu Hause

Doktor spielen ist eine spaßige Angelegenheit. Da Hunde einen ausgeprägten Spieltrieb haben, können Sie das Doktorspiel natürlich auch mit Ihrem Vierbeiner machen. So trainieren Sie die Handgriffe, die der Tierarzt bei den Untersuchungen auch macht. Legen Sie Ihren Hund auf eine Unterlage und streicheln Sie ihn zunächst an den Stellen, an denen ihr Liebling es gerne mag. Ist er völlig entspannt, schauen Sie in die Ohren und in die Augen. Streicheln Sie ihn dann weiter und heben Sie dabei nach einander die Pfoten an. Achten Sie darauf, dass die Bewegungen immer fließend bleiben und nicht abrupt sind.

Wandern Sie beim Streicheln des Kopfes dann zu den Lefzen und ziehen Sie diese sanft hoch. Wenn Sie diese Handgriffe mehrfach erprobt haben, können Sie auch das Maul Ihres Hundes öffnen. Wichtig ist nur: Pausieren Sie, wenn Ihr Hund unruhig wird. Lieber etwas öfter trainiert als zu lange. Dabei sollten auch kleine Belohnungen nicht zu kurz kommen. Das führt dazu, dass Ihr Hund diese Untersuchung als angenehm empfindet und diese irgendwann auch vom Tierarzt über sich ergehen lässt.

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