„Mama, da ist ein Igel“
Im Herbst trifft man vermehrt auf Igel, die sich ihre Nahrungsvorräte für den bevorstehenden Winter zusammentragen. Dabei gehen die kleinen Stacheltiere nicht gerade geräuschlos vor: Im Garten hört man ein Schnaufen, Schmatzen und Rascheln – der Igel ist unterwegs. Sie fressen sich ein ausreichendes Polster an, damit sie den Winterschlaf antreten können. Dazu gehören beispielsweise Schnecken, Insekten und andere Kriechtiere.
Kranke Tiere müssen tierärztlich versorgt werden
Wenn zu Beginn der Frostperiode noch ein Igel zu sehen ist, handelt es sich vermutlich um ein erkranktes Tier. Besonders häufig stoßen Kinder auf Igel, wenn sie beim Spielen Laubhaufen aufwirbeln und die kleine stachelige Kugel sich ins Freie flüchtet. Allerdings sollten Sie Abstand davon nehmen, das Tier in Eigenregie durch den Winter zu bringen. Am besten ist, Sie bringen den Igel zum Tierarzt oder direkt zur Igelstation, falls diese in Ihrer Nähe vorhanden ist.
Ein erkranktes Tier können Sie auch daran erkennen, dass es keinerlei Fluchtverhalten zeigt und sich nicht zusammenrollt. Ein schwankender Gang kann ebenfalls auf eine Erkrankung hinweisen. Das ist die Folge von einer Unterernährung zu Beginn der kalten Jahreszeit. Eine Schwächung durch Parasiten kann ebenfalls nicht ausgeschlossen werden.
Erste Hilfe für den Igel
Haben Sie einen Igel z. B. in Ihrem Garten gefunden, versuchen Sie einfach mal, ihn auf die Hand zu nehmen. Wenn sich die Bauchunterseite kälter anfühlt als Ihre Hand, dann fehlt es der kleinen Stachelkugel an Wärme. Eine Unterkühlung droht. Versuchen Sie den Igel auf eine lauwarme Wärmflasche zu packen, die mit einem Handtuch umwickelt ist. Nach einigen Stunden erreicht der Igel dadurch wieder seine normale Körpertemperatur.
Geschwächte Tiere sollten nicht sofort gefüttert werden, denn es besteht die Gefahr, dass sie ihre Nahrung nicht richtig schlucken. Eine kleine Schale Wasser und ein Rührei können aber schon weiterhelfen. Dann sollte das Tier zum Tierarzt gebracht werden.
Aufpäppeln – wie machen Sie es richtig?
Wer dennoch den Igel in Eigenregie aufpäppeln möchte, muss in jedem Fall mit einer Igelstation oder einem Tierarzt Rücksprache halten, um die notwendigen Informationen zu bekommen. Der Winterschlaf ist notwendig, um das nächste Frühjahr zu überleben. Durch das Herabsenken der Körpertemperatur sterben Parasiten ab. Im Garten sollte der Rasen oder das Laub einmal nicht akkurat aussehen, sondern in wilder Unordnung einen Unterschlupf für den Igel bieten. Vielleicht lässt sich ja auch mit einer umgestülpten Kiste ein Plätzchen für den Igel schaffen. Nach dem Winterschlaf muss der Igel erst einmal wieder aufgepäppelt werden. Schließlich hat er locker die Hälfte seines Gewichtes verloren. Bei milden Temperaturen kann der Kleine dann dort ausgesetzt werden, wo Sie ihn gefunden haben. Ein kleines bisschen Futter als Starthilfe wird ihm gut tun.