Mit welchen Kosten müssen Sie bei Haustieren rechnen?

Publiziert am Donnerstag, 15. Januar 2015 von Manfred Weiblen

Oftmals ist es der Wunsch der Kinder, ein Haustier anzuschaffen. Schnell geben die Eltern dem Willen der Kleinen nach: Ein Hund kommt ins Haus, zwei Meerschweinchen finden ihr neues Zuhause, eine Katze hält ihren Einzug. Unabhängig von der Tierart müssen Sie mit einem Kostenaufwand rechnen, der sich über Jahre durchziehen wird. Die Anschaffung eines Haustieres ist nicht eben mit dem Kauf abgeschlossen – lesen Sie mal, womit Sie in der nächsten Zeit planen müssen:

Die Anschaffung des Haustieres

An erster Stelle steht der Kauf: Entscheiden Sie sich für den Kauf beim Züchter, in der Zoohandlung oder im Tierheim? Der Züchter kann für einen gesunden Hund, eine Katze oder auch ein Kaninchen einen angemessenen Preis verlangen. Mehrere Hundert Euro oder sogar mehr sind für einen Hund keine Seltenheit. Ebenso haben Katzen, Kaninchen oder Hasen ihren Preis. Schließlich hat der Züchter in den ersten Lebenswochen einen Menge Zeit und Geld in die Gesundheit des Tieres investiert. Günstiger ist da die Übernahme eines Haustieres aus dem Tierheim. Für 100, 200 Euro bekommen Sie dort eine Katze oder einen Hund. Dieser kann aber bedingt durch die vorherige Haltung schon seine Macken haben. In der Zoohandlung sollten Sie auf erfahrene Verkäufer zurückgreifen, damit Sie die richtigen Tipps für den Kauf, die Pflege oder die Ernährung bekommen. Nicht jeder Mitarbeiter in einem Zoofachgeschäft versteht zwangsläufig auch etwas von Tieren.

Nach dem Kauf geht es ab nach Hause

Beim Hund ist es ja noch relativ einfach: Sie nehmen fürs Erste ein Körbchen mit, damit sich Ihr neuer Liebling direkt wohlfühlen kann. Anders verhält es sich bei Nagern, Fischen oder Vögeln. Hier müssen Sie schon im Vorfeld dafür sorgen, dass beim Einzug des Haustieres alles Notwendige vorhanden ist: Vom Käfig bis hin zum Einstreu, Futterstelle, Tränke oder Spielgeräte für den Käfig. Bei Katzen sind ein Katzenklo und ein Körbchen zum Schlafen ebenfalls schon von Beginn an notwendig.

Haben Sie schon Ihren Urlaub geplant?

Dann müssen Sie überlegen, wer sich in Ihrer Abwesenheit im Ihr Haustier kümmert. Sicher, Hunde sind gute Begleiter, die Sie eigentlich überall mit hinnehmen können. Bei Katzen, Fischen oder Meerschweinchen sieht das schon anders aus. Sie müssen sich um eine Tierpension kümmern, die während Ihrer Abwesenheit sich um den tierischen Hausgenossen kümmert. Das ist regelmäßig notwendig, wenn Sie jedes Jahr in den Urlaub fahren. Wenn Sie Hunden mit in den Urlaub nehmen, denken Sie bitte an die die Einreisebestimmungen für Haustiere in dem entsprechenden Land. Unter Umständen sind noch ergänzende Impfungen durch den Tierarzt notwendig.

Ein Tierarztbesuch sorgt für unerwartete Kosten

Wenn Sie regelmäßig zum Tierarzt gehen, um die notwendigen Impfungen und Vorsorgeuntersuchungen durchführen zu lassen, ist das finanziell für Sie planbar. Hierfür werden Sie sicherlich ein festes Budget einplanen. Was ist aber, wenn Ihr Haustier erkrankt oder durch einen Unfall verletzt wird? Dann ist schnelle Hilfe erforderlich, um die Gesundheit Ihres Haustieres zu retten. Die Kosten dafür müssen erst einmal in den Hintergrund rücken. Nach der Behandlung folgt dann die Tierarztrechnung. Diese kann ohne weiteres bei mehr als tausend Euro liegen, wenn die Behandlung aufwendig war. Eine Tierversicherung schafft hier Abhilfe, da hier mit die Kosten für einen Tierarztbesuch abgedeckt werden können.

Kastration und Sterilisation

Vor allem bei Hunden, Katzen und Nagetieren ist eine Sterilisation oder eine Katration notwendig, um die Fortpflanzung zu vermeiden. Gerade bei Katzen rufen mittlerweile viele Kommunen zur Kastration auf, damit Freigänger nicht mit streunenden Katzen weiteren Nachwuchs zeugen und sich die Zahl der Streuner in den Städten weiter vermehrt. Natürlich kann ein solcher Eingriff auch medizinisch notwendig sein, etwa wenn eine Hündin häufig scheinträchtig ist. Bei weiblichen Tieren ist ein solcher Eingriff kostenintensiver. Bei einer Hündin kann der Tierarzt durchaus 300 bis 500 Euro berechnen. Tipp: Die Tierversicherung bietet je nach Tarif einen Zuschuss zur Katrationen bzw. Sterilisation.

Regelmäßige Tierarztkosten

Selbst wenn Sie für die regelmäßigen und notwendigen Tierarztkosten ein Budget schaffen, es kostet dennoch Geld. Daran sollten Sie im Vorfeld denken. Impfungen, Wurmkuren oder ein Gesundheitscheck sind notwendig, damit Sie lange Freu den Ihrem Haustier haben. . Ist das Tier noch jung, muss durch den Tierarzt eine Grundimmunisierung erfolgen. Damit fallen direkt zu Beginn schon höhere Kosten an. Impfungen, Wurmkuren oder Vorsorgeuntersuchungen werden in machen Tarifen der Tierversicherung bezuschusst.

Versicherungen und Hundesteuer

Bei Pferden und Hunden gibt es eine Besonderheit: Verursachen diese Tiere einen Schaden, so stehen Sie als Halter in der Haftung. Da nützt es wenig, wenn Sie eine private Haftpflichtversicherung haben. Hunde und Pferde unterliegen der Gefährdungshaftung und benötigen eine spezielle Tierhalterhaftpflichtversicherung. Die Schäden können enorm ausfallen: Wenn ein Pferd von der Weide ausbricht und auf einer nahegelegenen Straße einen Unfall verursacht, ist sogar Ihre finanzielle Existenz bedroht. Die Pferdehaftpflicht bietet hier ausreichenden Versicherungsschutz, selbst, wenn andre Personen mal auf Ihrem Pferd reiten. Die Informationen dazu finden Sie im Internet: https://www.vergleichen-und-sparen.de/pferdeversicherung/pferdehaftpflicht/

Bei Hunden sieht es sogar noch schärfer aus: Mittlerweile verlangen fünf Bundesländern den Nachweis einer Hundehaftpflichtversicherung. In Berlin, Hamburg, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen muss jeder Hundehalter eine Hundehaftpflicht vorweisen können. Diese kommen nicht nur für Bissschäden auf. Gezahlt wird auch, wenn Ihr Hund beispielsweise freudig den Nachbarn anspringt und dieser vor Schreck zu Boden stürzt. Im Gesamtverhältnis zu den Kosten der Hundehaltung, sind die Kosten der Hundehaftpflicht aber eher als gering einzustufen. Selbst wenn Ihr Hund nicht der Versicherungspflicht unterliegt – ein Schaden kann sich dennoch jederzeit ereignen. Bedenken Sie, dass Hunde einen ausgeprägten Spieltrieb haben, der im falschen Moment ausbrechen kann.

Vergessen Sie nicht, Ihren Hund in Ihrer Heimatgemeinde anzumelden. Als Hundehalter unterliegen Sie der Steuerpflicht. Ein nicht angemeldeter Hund kann schnell dazu führen, dass die Kommune unter Umständen die Hundesteuer auch für einen längeren Zeitraum nachfordern kann. Ebenso ist die Verhängung eines Bußgeldes möglich.

Pflege, Futter und weiteres Zubehör

Es reicht nicht aus, wenn Sie Ihrem Haustier ein paar Mal am Tag sein Futter hinstellen. Ihr Haustier möchte beschäftigt werden. Dafür gibt es im Fachhandel allerlei Spielgeräte wie Kletterbäume, Spielbälle, Kauknochen, Aufziehmäuse, Laufräder und vieles mehr. Denken Sie immer daran, dass Ihr Haustier bei Ihrer Abwesenheit – Sie sind arbeiten und die Kinder in der Schule – auch Beschäftigung benötigt. Die sollte natürlich abwechslungsreich sein, damit Ihren tierischen Hausgenossen auch ab und zu eine Herausforderung hat. Übrigens: Zeit ist auch Geld – Sie dürfen nicht schon nach kurzer Zeit das Interesse an Ihrem Haustier verlieren. Vor allem, wenn die Anschaffung auf Wunsch Ihrer Kinder erfolgte, müssen Sie Ihren Nachwuchs immer wieder neu motivieren, sich um das Haustier zu kümmern. Dazu gehört auch, bei schlechtem Wetter mit dem Hund Gassi zu gehen oder das Katzenklo zu reinigen. Diese Aufgaben sind zwar weniger angenehm, müssen aber auch erfüllt werden. Planen Sie also neben den Kosten für Ihr Haustier auch reichlich Zeit ein, damit es sich bei Ihnen lange wohlfühlt.

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