Müssen Katzen ihre Zähne putzen?
Für uns Menschen ist Zähneputzen eine Selbstverständlichkeit: Morgens nach dem Aufstehen, nach dem Mahlzeiten oder vor dem Schlafengehen. Wir sind bestrebt, unsere Zähne sauber und gesund zu halten. Bei unseren Katzen ist das nicht anders. Sie fressen ebenso regelmäßig wie wir Menschen und auch zwischen ihren Zähnen können sich Speisereste ablagern, die für Bakterien ein wahres Paradies sind.
Zahnpflege ist für Katzen genauso wichtig wie für uns Menschen. Die Bakterien zersetzen die Futterreste im Maul der Katze, dadurch kommt zu den gleichen Problemen wie beim Menschen: Mundgeruch, Zahnfäule und Zahnfleischprobleme.
Zähneputzen bei der Katze vermindert das Entzündungsrisiko
Durch die Zersetzung der Futterreste durch Bakterien entstehen Säuren und Zahnbeläge. Die Säuren greifen das Zahnfleisch an, diese reagiert wiederum mit einer Entzündung und bekommt eine raue Oberfläche. Durch die Entzündung beginnt das Zahnfleisch sich langsam vom Zahn zu lösen. Dabei bilden sich zwischen Zahn und Zahnfleisch Taschen, in denen sich wiederum Bakterien einnisten können. Dieser Kreislauf führt letztendlich dazu, dass Ihre Katze unter Zahnausfall leidet. Darüber hinaus bilden sich an den Zähnen Beläge, die durch die Ablagerung von Bakterien und Futteresten hervorgerufen werden. Durch die Verbindung von Mineralstoffen, Speichel und dem Zahnbelag entsteht Zahnstein. Dadurch wird eine Entzündung des Zahnfleisches noch begünstigt. Vor allem ältere Katzen leiden unter dieser Entwicklung, da sie weniger trinken und dazu ihr Speichel mehr Mineralstoffe enthält.
Freigängerkatzen neigen seltener zu Zahnsteinproblemen
Katzen, die viel in der freien Natur unterwegs sind, haben weniger Probleme mit der Bildung von Zahnstein, da sie Mäuse fressen. Dafür sind natürlich auf der andere Seite andere gesundheitliche Risiken vorprogrammiert, etwa weil das Beutetier infiziert war. Darüber hinaus trinken Freigängerkatzen mehr Wasser als Wohnungskatzen und fressen weniger Nassfutter.
Katzen, die regelmäßig Nassfutter verzehren, unterliegen einem höheren Risiko, an Zahnstein zu erkranken. Hingegen trägt Trockenfutter dazu bei, dass die Zähne abgerieben werden. Probleme mit Zahnstein haben auch einige Rassenkatzen, deren Zähne oft sehr eng zusammenstehen. Dadurch können sich Bakterien ansammeln und entwickeln.
So können Sie gegen Zahnprobleme bei Ihrer Katze vorbeugen
Zahnstein und Zahnfleischentzündungen tragen dazu bei, dass Ihre Katze Schmerzen hat. Unter Umstände verweigert Ihre Katze dadurch die Nahrungsaufnahme. Da sich durch Zahnstein und Zahnfleischprobleme dauerhaft Bakterien entwickeln, können diese in Blutbahn gelangen und zu weiteren Erkrankungen führen. Herz und Nieren sind dabei besonders anfällig.
Leidet Ihre Katze bereits an Zahnproblemen, so ist es mit einfachem Zähneputzen nicht mehr getan. Der Tierarzt muss aktiv werden und die Zähne per Ultraschall reinigen. Unter Umständen müssen Zahnfleischtaschen entfernt werden. Nach der Behandlung ist der Beginn der Zahnpflege notwendig, um diese Probleme künftig zu vermeiden.
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Wie können Sie Ihrer Katze die Zähne putzen?
Es ist gar nicht so einfach, dem Sofalöwen die Zähne zu putzen. Katzen sind von Natur aus schon sehr eigenwillig und lassen noch lange nicht alles mit sich machen. Wahrscheinlich möchten Sie Ihrer Katze auch täglich die Zähne putzen, es gelingt aber nicht, da Ihre Katze mit Mitarbeit verweigert. Daher müssen Sie sich langsam an diese Prozedur herantasten. Das Beste ist, wenn Sie vorher mit Ihrer Katze ausgiebig schmusen. Nehmen Sie sie dabei auf den Arm und berühren Sie ihre Lippen.
Ziehen Sie sanft mal die eine oder andere Seite der Lippe nach oben, um ihr Zahnfleisch zu massieren. Nach einer Weile wird Ihrer Katze diese Prozedur gefallen. Dann können Sie ein wenig Katzen-Zahnpasta auf Ihren Finger geben und die Zähne Ihrer Katze damit einreiben. Der Tierarzt hält dabei eine besondere Zahnpasta bereit: Mit Fleischgeschmack. Das wird Ihre Katze sicherlich genießen. Gehen Sie danach noch einen Schritt weiter und verwenden Sie eine kleine, weiche Bürste. Dann wird es im Laufe der Zeit mit der Zahnpflege klappen.
Besser ist es natürlich, wenn Sie bei Ihrer Katze schon in den ersten Lebensmonaten mit diesem Ritual beginnen und nicht erst dann, wenn der Tierarzt schon aktiv werden musste.