Narkose bei Tieren – Durchführung, Anwendung und Risiken

Wenn Tiere medizinisch versorgt oder sogar operiert werden müssen, wendet der Tierarzt in notwendigen Fällen die Narkose an, um das Tier in einen Schlafzustand zu versetzen. Dadurch sollen operationsbedingte Schmerzen nicht mehr wahrgenommen werden. Bei Tieren können verschiedene Arten der Narkose angewendet werden. Das entscheidet der Tierarzt je nach Notwendigkeit des Eingriffes.
Die unterschiedlichen Formen der Narkose
Bei der Sedierung werden Tiere durch Medikamente ruhiggestellt. Dabei kommt es nicht zu einer vollständigen Betäubung, sondern das Tier nimmt seine Umgebung nur noch gedämpft wahr. Die Sedierung kann z. B. vorgenommen werden, wenn kleine Wunden genäht werden müssen oder das Tier im wachen Zustand nicht ausreichend untersucht werden kann.
Die Lokalanästhesie sorgt dafür, dass nur eine bestimmte Körperstelle betäubt und damit schmerzunempfindlich gemacht wird. In der Regel wird dabei eine Spritze gesetzt, das Tier nimmt zwar seine Umgebung noch wahr, aber an der zu versorgenden Stelle spürt es keine Schmerzen. Das kann der Fall, wenn direkt an der Hautoberfläche bei kleinen Wunden operiert werden muss oder auch bei der Behandlung von Zähnen.
Regionalnarkose und Vollnarkose
Verschiedene Eingriffe machen es notwendig, dass eine ganze Körperregion in Narkose versetzt wird. Dabei erfolgt die Injektion des Betäubungsmittels in das Rückenmark oder in die Nervenbahnen. Häufigstes Anwendungsgebiet ist der Kaiserschnitt.
Bei der Vollnarkose wird zwischen zwei verschiedenen Anwendungen unterschieden. Die Vollnarkose kann über eine Injektion direkt erfolgen. Dabei wird die Injektion direkt über eine Vene oder einen Muskel verabreicht. Bereits nach wenigen Minuten setzt der Zustand des Schlafes ein, der Tierarzt kann nun mit dem Eingriff beginnen. Schonender hingegen ist die Inhalationsnarkose. Hierbei wird das Tier zunächst mit einer Injektion in einen schläfrigen Zustand versetzt, sodass die Muskulatur erschlafft. Dann wird über den Schlund ein Tubus eingeführt, der direkt bis in die Luftröhre reicht. Darüber verabreicht der Tierarzt nun ein Inhalationsgas. Hierbei lässt sich die Dosierung des Narkosemittels am besten regeln.
Welche Risiken sind mit der Narkose verbunden?
Wie beim Menschen stellt die Narkose beim Tier auch ein gewisses Risiko dar. Grundsätzlich gilt: Je gesünder das Tier ist, desto besser verträgt es die Narkose. Bevor die Narkose gewählt wird, führt der Tierarzt eine umfangreiche körperliche Untersuchung und eine Blutuntersuchung durch. In der Regel verläuft eine Narkose problemlos. Komplikationen, die be einer Narkose auftreten, kann der Tierarzt während der Narkosephase direkt beheben. Dazu gehören z. B. Herz- und Kreislaufprobleme, Atemprobleme, Übelkeit und erbrechen, Störungen der Lungenfunktion oder auch Krampfanfälle.