Wie Pferde die Hitze besser überstehen

Pferd mit Wasserschlauch

Momentan leiden wir unter den Hundstagen, die die Hitzeperiode zwischen dem 23. Juli bis zum 23. August bezeichnen. Mit Hunden hat das weniger etwas zu tun, sondern mit dem Sternbild Großer Hund, das nun am Himmel sichtbar ist. Nicht nur wir sind von den Hundstagen betroffen, sondern auch große Vierbeiner wie Pferde. Von ihrem Ursprung her sind sie zwar Steppentiere, fühlen sich aber bei sommerlichen Temperaturen jenseits der 30 Grad auch nicht immer wohl. Dadurch kann es zu Hitzestress kommen – dieser führt wiederum zu Durchfall, Hitzschlag oder Koliken. Was können Sie für Ihr Pferd bei dieser Hitze machen?

Passen Sie die Weidezeiten an

Sofern zu der Weide ein Stall gehört, können Sie Ihr Pferd tagsüber dort unterbringen. Voraussetzung dafür ist aber, dass der Stall luftig ist und dort es nicht zu einem Hitzestau kommt. Ihr Pferd kann dann besser am Abend und in der Nacht auf die Weide, wenn die Temperaturen deutlich abkühlen. Sofern es natürlich auf der Weide ausreichend Schattenplätze gibt, können Sie Ihr Pferd dort belassen. Es wird sich aus seinem Instinkt heraus dort den passenden Platz aussuchen – so wie das die Artgenossen in der Steppe auch machen.

Schatten ist wichtig für Pferd

Eine permanente Sonneneinwirkung kann zu den eingangs beschriebenen Problemen führen. Besteht keine Möglichkeit, das Pferd tagsüber in den Stall zu bringen, so schaffen Sie selber auf der Weide für Abhilfe. Einfach ein paar genügend große Holzpfähle in den Boden setzen und darüber ein Sonnensegel spannen – so kann Ihr Pferd sich auch mal in einen schattigen Bereich zurückziehen.

Nichts geht ohne ausreichend Trinkwasser

Für alle Lebewesen gilt es jetzt, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Vor allem Pferde regulieren ihre Körpertemperatur über den Absatz von Schweiß, es geht also viel Körperflüssigkeit verloren. Daher ist es wichtig, dass Ihr Pferd unbegrenzt Zugang zu Wasserquellen hat. Das Wasser muss nicht gekühlt sein, darf aber auch nicht zu warm sein. Die ideale Wassertemperatur liegt etwa bei 15 bis 20 Grad. Denken Sie daran, dass das Trinkwasser in kleinen Gefäßen wie Eimern sehr schnell erwärmt. Besser sind große Wannen, hier bleibt das Wasser länger kühl und es ist genug Reserve vorhanden, ohne dass jemand im Stundentakt das Wasser auffüllen muss. Wichtig ist aber dennoch der regelmäßige Austausch des Trinkwassers, da sich bei der Hitze krankheitserregende Keime darin bilden können.

Wie können Sie Ihr Pferd beim Trinken unterstützen?

Natürlich kann es passieren, dass Ihr Pferd nicht ausreichend trinkt. Wenden Sie dann einen Trick an. Feuchten Sie das Heu mit etwas Salzwasser an. Dadurch nimmt es mehr Flüssigkeit zu sich. Achten Sie darauf, dass Sie nicht zu große Mengen Heu befeuchten, sonst kommt es beim nicht verzehrten Heu zur Schimmelbildung. Da Ihr Pferd durch das Schwitzen wichtige Körpersalze verliert, empfehlen wir die Zugabe von Salzlecksteinen und Ergänzungsfuttermitteln, damit Ihr Pferd eine Reserve mit Elektrolyten aufbauen kann.

Ist Reiten in der Hitze sinnvoll?

Wie wir Menschen auch sind Pferd bei der starken Hitze etwas träge und nicht besonders motiviert, viel zu arbeiten. Dazu gehören auch Ausritte. Natürlich müssen Sie bei Ihrem Pferd aufgrund der Hitze nicht den ganzen Tagesablauf umkrempeln, aber einen Ausritt sollten Sie definitiv in die Zeit verlegen, wo die Hitze noch nicht so stark ausgeprägt ist oder wieder abgenommen hat. Wenn Sie nur im Laufe des Tages die Gelegenheit zum Reiten haben, nutzen Sie schattige Waldwege, damit Ihr Pferd unter der Sonneneinstrahlung nicht zu sehr leidet. Nach dem Ausritt ist eine Dusche eine willkommene Abkühlung. Dabei darf das Wasser aber nicht kalt sein, sondern Sie sollten Ihr Pferd mit handwarmen Wasser abduschen. Der Temperaturunterschied wäre sonst einfach zu hoch. Bei kaltem Wasser setzt der Körper wieder seine eigene Temperaturregulierung ein und das kann zu Kreislaufproblemen führen.

Wie müssen Sie bei einem Hitzschlag reagieren?

Wichtig ist, dass Sie bei diesem Wetter rechtzeitig die Anzeichen eines Hitzschlages erkennen:

  • Starkes Schwitzen auch ohne körperliche Belastung
  • Hängender Kopf, müder Blick
  • Taumelnder Gang und Koordinationsprobleme
  • Sehr geringer Appetit
  • Beim Hautfaltentest zieht sich die Haut nicht sofort zurück – deutlicher Hinweis auf Flüssigkeitsmangel

Informieren Sie in jedem Fall den Tierarzt. Bis zum Eintreffen bringen Sie Ihr Pferd in den Schatten und bieten Sie ausreichend Flüssigkeit an. Diese darf nicht zu kühl sein. Sie können Ihrem Pferd nasse Tücher über den Halsbereich legen und die Beine mit einem Schlauch abspritzen. Achten Sie hier darauf, dass das Wasser nicht zu kalt ist.

Alles Gute für Sie und Ihren großen Liebling während der noch weiter andauernden Hitzeperiode.

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