Warum leckt sich mein Hund die Pfoten?

Publiziert am Donnerstag, 2. Januar 2020 von Manfred Weiblen
Hund leckt Pfote

Haben Sie Ihren Hund einmal beobachtet, wie häufig er sich seine Pfoten leckt? Welche Ursachen hat das Pfotenlecken bei Hunden?

Ist es wie bei Katzen eine Art Putzvorgang? Oder stecken beim Pfotenlecken Erkrankungen dahinter? Wir wollen dem Pfotenlecken bei Hunden auf den Grund gehen.

Welche Bedeutung hat das Pfotenlecken?

Zunächst ist das Pfotenlecken bei Hunden nichts Ungewöhnliches. Zuallererst verschafft es Ihrem Hund eine Art Erleichterung. Ihr Liebling kann sich an den Pfoten nicht kratzen. Dabei jucken die Hundepfoten ab und zu genauso wie alle anderen Körperregionen. Diese sind, wie beschrieben, aber auch ein wunder Punkt, wenn sie selber jucken. Was bleibt dem Hund übrig, als die Pfoten abzulecken. Der Speichel, den Ihre Fellnase dabei absondert, trägt zur Linderung des Juckreizes bei. Das führt unter Umständen dazu, dass Ihr Liebling ein Glücksgefühl entwickelt und sich regelmäßig die Pfoten leckt.

Kann das Pfotenlecken negative Ursachen haben?

Hund beim Tierazt

Ja natürlich, ein Hund hat nicht viele Möglichkeiten, seine Gefühle oder Ängste auszudrücken. Neben der Linderung eines hin und wieder auftretenden Juckreizes gibt es noch andere Ursachen, die bedeutsam sind. Stress und Langeweile führen unter Umständen bei Ihrem Liebling zu einem dauerhaften Lecken oder Benagen der Pfoten. Das ist ungefähr vergleichbar mit dem Fingernägelkauen bei uns Zweibeinern.

Erkrankungen wie Infektionen oder Entzündungen tragen ebenso dazu bei, dass Ihr Hund regelmäßig seine Pfotenballen ableckt. In diesen Fällen ist es wichtig, dass Sie beim Verdacht auf Erkrankungen den Tierarzt aufsuchen. Diese Erkrankungen sind Auslöser für das Pfotenlecken:

  • Parasitenbefall
  • Zwischenzehenabszesse
  • Allergien
  • Krallenbruch
  • Fremdkörper zwischen den Zehen oder Pfotenballen

Bei Verdacht auf eine Erkrankung oder Verletzung: Gehen Sie lieber einmal mehr zum Tierarzt, um die Pfote untersuchen zu lassen. Für diese Fälle ist eine Hundekrankenversicherung sinnvoll, damit Sie sich keine Gedanken über die anfallenden Tierarztkosten machen müssen.

Kann Parasitenbefall bei meinem Hund zum Pfotenlecken führen?

Bei älteren Hunden rufen Demodexmilben die Erkrankung Demodikose hervor. Diese ist örtlich begrenzt und tritt in manchen Fällen im Bereich der Pfotenballen des Hundes auf. Zunächst setzt ein Haarausfall ein. Dann entwickeln sich durch Bakterien weitere Infektionen, die zu einer Veränderung der Hautoberfläche führen. Das trägt zu einer Entzündung der Pfotenoberfläche bei. Ihr Hund beginnt, seine Pfotenballen abzulecken. Anders kann er den Juckreiz nicht abmildern und sich Ihnen gegenüber nicht bemerkbar machen. Diese Demodexmilben kann der Tierarzt über eine mikroskopische Untersuchung erkennen, da diese sich hauptsächlich in den Haarfollikeln und in den Schweiß- oder Talgdrüsen einnisten.

Welche Reaktionen löst ein Zwischenzehabszess aus?

Die Zwischenzehenabszesse sind eine Entzündung der Zwischenzehenhaut. Es gibt bei einigen Hunden das Phänomen Plattfüße. Dadurch dringen Haarschäfte in die tiefer gelegenen Hautpartien ein und entwickeln dort Reaktionen auf die Fremdkörper. Dazu gehört die Bildung von Bläschen, Abszessen und Hautrötungen. Die Folgen lösen keinen Juckreiz aus, sondern sind eher schmerzhaft für Ihre Fellnase. Daher leckt er sich die Pfotenballen ab, um sich hier Linderung zu schaffen.

Sind Allergien der Auslöser für das Pfotenlecken?

Wir wissen, dass mittlerweile etwa jeder fünfte Hund an Allergien leidet. Dabei kommt es vor allem bei Kontaktallergien zu einem Juckreiz an der Hautoberfläche. Das betrifft in manchen Fällen die Pfotenballen. Wir sprechen von einer Kontaktallergie, wenn die Hautoberfläche, hier die Pfotenballen, mit einer Substanz in Berührung kommt, die eine allergische Reaktion auslöst. Das sind Teppichreiniger, Rückstände von Waschmittel auf Wäscheteilen oder im Winter vor allem Streusalz. Das Lecken der Pfoten ist ein Anzeichen für einen Juckreiz oder ein Brennen der Pfoten. Wenn regelmäßige Pflege nicht hilft, gehen Sie zum Tierarzt und lassen sich Salben verschreiben, die Linderung verschaffen. Dann muss Ihr Liebling sich nicht mit einem Juckreiz oder Schmerzen herumplagen.

Sind Fremdkörper die Ursache für das Pfotenlecken bei Hunden?

Tierärztliche Versorgung eines Hundes nach einem Biss

Es ist vor allem im Sommer nicht ungewöhnlich, dass ein Hund in ländlicher Umgebung eine Getreidegranne einfängt und diese sich in die Hundepfote bohrt. Das ist schmerzhaft und führt dazu, dass Ihr Liebling sich an der Pfote beißt oder daran herumleckt. Ebenso kann er sich andere Fremdkörper wie kleinste Steinchen oder andere Kleinstteile eintreten, die Schmerzen verursachen. Überprüfen Sie nach dem Gassigehen das Verhalten Ihres Lieblings. Tritt häufiges Pfotenlecken auf, untersuchen Sie seine Pfote oder lassen den Tierarzt drüber schauen. Er hat mit mikroskopischen Geräten bessere Chancen, einen Fremdkörper aufzuspüren.

Führt ein Krallenbruch zum Pfotenlecken?

Das ist unter Umständen möglich. Ein Unfall kann zum Bruch oder Abriss einer Kralle führen. Da es dabei weniger zu Blutungen kommt, fällt Ihnen das nicht sofort auf. Schmerzen haben Hunde dennoch. Wenn die Pfote schmerzt, leckt ihr Hund diese regelmäßig ab. Es ist die einzige Möglichkeit, sich Linderung zu verschaffen. Problem ist: Es kommt schnell zu einer Entzündung, wenn der Tierarzt den Krallenbruch oder eine abgerissene Kralle nicht versorgt. Ein Indiz ist, wenn Ihr Hund neben dem Pfotenlecken auch noch humpelt.

Egal welche Ursache dahinter steckt: Beobachten Sie bitte regelmäßig das Verhalten Ihres Hundes. Leckt er sich verdächtig oft die Pfoten, steckt da mehr hinter, als nur einen vorübergehenden Juckreiz zu beruhigen. Gesundheitliche Folgen können Sie nicht ausschließen.

Wir empfehlen: Gehen Sie mit Ihrer Fellnase zum Tierarzt. Dieser kann die Pfote gründlich untersuchen, Erkrankungen oder Verletzungen behandeln. Dabei ist es nicht ausgeschlossen, dass das Pfotenlecken eine Folgeentwicklung anderer Erkrankungen ist. Daher hilft die tierärztliche Behandlung und Vorbeugung, diesen Ursachen zum Wohle Ihres Hundes auf den Grund zu gehen. Vor allem bei Stress oder Langeweile müssen Sie Schritte überlegen, wie Sie IHrem Vierbeiner das Pfotenlecken abgewöhnen.

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