Pfotenverletzungen bei Hunden

Publiziert am Donnerstag, 9. Januar 2020 von Manfred Weiblen
Hunde mit Erste Hilfe Kasten

Die Pfoten unserer vierbeinigen Lieblinge sind bei jedem Schritt Belastungen ausgesetzt. Pfotenverletzungen bei Hunden sind daher keine Seltenheit und für Ihre Fellnase eine schmerzhafte Angelegenheit. Ob es kleine spitze Steinchen sind, die Ihrem Hund zu schaffen machen oder womöglich scharfkantige Metallstücke und Scherben: Die Ursachen für die Verletzung der Pfote sind vielfältig.

Zwei Probleme stehen hier im Vordergrund. Eine Verletzung der Pfote führt einerseits zu einem Blutverlust, der nicht unerheblich ist. Andererseits kommt es durch die Verletzung zu Infektionen. Wie erkennen Sie eine Verletzung der Pfote? Welche Erstmaßnahmen müssen Sie im Notfall anwenden? Welche Kosten wirft eine tierärztliche Versorgung auf?

Diese Ursachen führen zu einer Pfotenverletzung bei Hunden

Wie bereits eingangs beschrieben sind die Ursachen dafür sehr vielfältig. Es sind nicht immer nur spitze Steinchen oder Scherben. Die Pfote Ihres Hundes muss zahlreiche Belastungen verkraften. Anders als wir Zweibeiner haben Hunde nun einmal keine Schuhe an. Er kann in alle möglichen Dinge hineintreten, die anschließend zu Verletzungen führen. Dazu gehören:

  • scharfkantige Gegenstände
  • Glasscherben
  • spitze Metallgegenstände oder Steinchen

Unter Umständen kommt es sogar durch zu langes Laufen auf dem Asphalt zu einer Pfotenverletzung. Das ist beispielsweise im Sommer der Fall, wenn Sie mit Ihrem Liebling eine große Runde drehen und die Pfoten dem heißen Untergrund schonungslos ausgesetzt sind. Ebenso führen Spaziergänge im Winter ebenso zu Pfotenverletzungen bei Hunden: Vielfach sind die Gehwege übersät mit Streusalz: Es kommt zu einer Reizung der Pfotenballen, da die kleinen Körnchen teilweise sehr scharfkantig sind.

Unser Tipp: Pfotenverletzungen bei Hunden können unter Umständen zu einer teuren Tierarztbehandlung führen. Dagegen können Sie sich mit der Hundekrankenversicherung finanziell absichern. Mit der Hundekrankenversicherung ist Ihr Hund nebenbei Privatpatient beim Tierarzt.

Welche Arten von Pfotenverletzungen bei Hunden gibt es?

Nicht nur die Ursachen sind vielfältig, auch die Form der Pfotenverletzung bei Hunden hat viele verschiedene Bilder. So ist es ein klarer Unterschied, ob sich Ihr Hund an einer Scherbe verletzt oder sich einen Zeckenbiss eingefangen hat. Deshalb können die Pfotenverletzungen ein unterschiedliches Erscheinungsbild haben:

  • stark blutende Wunde durch Stich- oder Schnittverletzung
  • Verletzung der Kralle durch Hängenbleiben und einem damit verbundenen Abriss
  • Hautverletzungen durch heißen Asphalt
  • Grannen von Getreideähren, die in die Zwischenzehenbereiche eindringen
  • Abbruch einer Kralle
  • in freier Natur unter Umständen Verletzungen durch Fangeisen oder Fangschlingen

Wie erkennen Sie eine Verletzung der Hundepfote?

Grundsätzlich ist eine Verletzung der Pfote eine sehr schmerzhafte Angelegenheit. Auch ohne dass Ihr Hund sich durch Winseln bemerkbar macht, gibt es deutliche Anzeichen dafür, dass mit seiner Pfote etwas nicht in Ordnung ist:

  • Die Gangart Ihres Hundes verändert sich.
  • Ihr Hund humpelt.
  • Er knabbert an seiner Pfote herum.
  • Ihre Fellnase hinkt und schont eines seiner Beine.
  • Ihr Hund versucht jedes Auftreten zu vermeiden

Das sind klare Anzeichen dafür, dass etwas nicht in Ordnung ist. Sie müssen jetzt die Pfote Ihres Hundes kontrollieren. Jeder noch so kleine Gegenstand löst Schmerzen aus oder führt zu einer mechanischen Verletzung. Bedenken Sie, dass auch kleinste Wunden nicht so verheilen, wie es bei uns Menschen der Fall ist. Da die Pfote dauerhaft Belastungen ausgesetzt ist, fällt auch bei kleineren Verletzungen ein längerer Genesungsprozess an.

Welche Sofortmaßnahmen treffen Sie bei einer Pfotenverletzung?

Hund wird versorgt

Zeigt Ihr Hund Anzeichen dafür, dass mit seiner Pfote etwas nicht stimmt, nehmen Sie Ihren Liebling zunächst zu sich. Streicheln Sie ihn und reden Sie beruhigend auf ihn ein. Wenn es der Untergrund zulässt, legen Sie Ihren Hund hin. Denken Sie immer daran, dass Pfotenverletzungen bei Hunden Schmerzen auslösen. Ein Fluchtreflex ist daher nicht auszuschließen. Sichern Sie Ihre Fellnase mit der Leine, dass er nicht plötzlich das Weite sucht. Heftige Bewegungen seitens Ihres Hundes müssen Sie vermeiden, da sich dadurch eine Verletzung verschlimmern kann. Danach gehen Sie, wenn es an Ort und Stelle möglich ist, wie folgt vor:

  • die betroffene Pfote reinigen
  • Untersuchung der Pfote und wenn möglich Fremdkörper entfernen
  • Pfotenverband vorbereiten und anlegen
  • Blutungen stillen
  • Fixierung der Hundepfote bei einer Fraktur

Generell müssen Sie nun dafür sorgen, dass Ihr Hund transportfähig ist und Sie ihn zunächst nach Hause oder direkt zum Tierarzt transportieren können. Sind Sie mit dem Auto am Ort des Geschehens, macht eine direkte Fahrt zum Tierarzt mehr Sinn, als zuerst nach Hause zu fahren.

Ereignet sich die Verletzung der Hundepfote jedoch in Ihrer unmittelbaren Umgebung und Sie sind nicht mit dem Auto unterwegs, bringen Sie Ihren Hund zunächst nach Hause. Da diese Form der Verletzung in der Regel nicht lebensbedrohlich ist, können Sie nach den obigen beschrieben Sofortmaßnahmen weitere Maßnahmen ergreifen, bevor es zum Tierarzt geht.

Die Hundepfote reinigen

Hundepfoten

Liegt keine Fraktur vor, schauen Sie sich die Pfote in Ruhe an. Wo ist der Fremdkörper überhaupt? ist dieser sichtbar oder steckt er womöglich in den Zwischenzehenbereichen? Auf jeden Fall können Sie die Pfote mit lauwarmem Wasser reinigen, sichtbaren Dreck entfernen und bereits Haare aus dem Pfotenbereich zurückschneiden. So ist das Ausmaß der Verletzung unter Umständen besser sichtbar. Verwenden Sie dazu keine Haushaltsschere, sondern eine abgerundete Schere aus einem Erste-Hilfe-Kasten.

Fremdkörper an der Hundepfote beseitigen

Nach der Reinigung erfolgt die gründliche Untersuchung. Auch wenn es taghell ist, verwenden Sie dazu am besten eine Taschenlampe. Achten Sie vor allem auf kleinste Teilchen wie Glassplitter, Steinchen oder Metallstückchen. Ist die Pfote angeschwollen und Ihr Hund ist zuvor gehumpelt, kann das ein Hinweis auf einen Insektenstich sein. Tasten Sie die Pfote ab und prüfen Sie, ob an einer bestimmten Stelle ein Schmerzreiz auftritt. Nehmen Sie diesen Punkt genauer in Augenschein - womöglich ist hier jetzt eine Einstichstelle sichtbar und Sie haben Gewissheit, welche Art der Verletzung Ihr Hund sich zugezogen hat.

Bei kleinsten Partikeln, die im Ballen stecken, können Sie mit einer Pinzette selber aktiv werden. Entfernen Sie den Fremdkörper vorsichtig und desinfizieren Sie die Verletzung. Anschließend legen Sie einen Pfotenverband an. Sind Sie sich nicht sicher, wie tief der Fremdkörper in der Pfote steckt oder ob es sich um mehrere Partikel handelt, dann fahren Sie mit Ihrer Fellnase zum Tierarzt.

Handelt es sich um eine offene Wunde, etwa, weil Ihr Hund in einer Scherbe getreten ist, legen Sie einen provisorischen Verband an. Diese Verletzung muss in jedem Fall vom Tierarzt versorgt und unter Umständen auch genäht werden. Die Prognosen der Genesung sind gut: Ist der Fremdkörper entfernt, kann die Wunde bei entsprechender Versorgung gut heilen.

Wie lege ich einen Pfotenverband an?

Hund mit verletzter Pfote

Nach der Reinigung und Versorgung der Wunde können Sie, sofern kein Tierarztbesuch notwendig ist, einen Pfotenverband selber anlegen. Dazu kommt eine Wundauflage auf die verletzte Stelle. Verwenden Sie dafür ruhig das Verbandsmaterial aus dem heimischen Erste-Hilfe-Kasten und schneiden Sie die Verbandsstücke entsprechend zurecht. Zwischen die Zehen stecken Sie jeweils eine kleine Mullbinde. Sofern Ihr Hund noch eine Wolfskralle hat, polstern Sie diese mit ein. Anschließend verbinden Sie die Pfote vollständig. Fixieren Sie den Verband ausreichend mit Heftpflastern. Besorgen Sie sich einen Pfotenschuh, damit der Verband nicht nach jedem Gassigehen ausgewechselt werden muss.

Liegt eine Fraktur an der Pfote vor?

Einen Knochenbruch erkennen Sie daran, dass Ihr Hund humpelt, die Pfote eine abnormale Stellung hat oder diese einfach baumelt. In diesem Fall muss sich der Tierarzt um die Versorgung und Genesung Ihres Hundes kümmern. Legen Sie einen Stützverband an, so dass die betroffene Pfote fixiert ist.

Achtung: Eine Fraktur wird in der Regel mechanisch ausgelöst. Es muss also eine Form von Gewalteinwirkung auf die Hundepfote vorgelegen haben. Ihr Hund kann deswegen apathisch sein oder sogar in einen Schockzustand verfallen. Daher ist eine Überwachung der Vitalfunktionen jetzt sehr wichtig. Ebenso dürfen Sie nun keine Zeit verlieren, um zum Tierarzt zu fahren.

Kann ich einer Verletzung der Hundepfote vorbeugen?

Einen hundertprozentigen Schutz gegen Pfotenverletzungen bei Hunden gibt es nicht. Sie können aber darauf achten, ob sich Verletzungsquellen auf Ihrer Gassirunde befinden. Halten Sie dazu stets den Blick auf dem Weg, den Sie gerade benutzen. Leider ist es so, dass viele Hundefreunde mehr mit dem Smartphone als mit ihrem Hund beschäftigt sind. Das kann dazu führen, dass sie Gefahrenquellen nicht wahrnehmen und ihr Hund in einen Fremdkörper hineintritt.

Es gibt aber auch Tage, an denen generell Vorsicht geboten ist. Dazu gehört beispielsweise die Zeit nach Silvester. Hier liegen tagelang noch Reste von Böllern oder beschädigten Flaschen auf den Straßen. Das kann schnell zu einer Verletzung führen, wenn Sie nicht aufmerksam sind. Ebenso ist die Zeit rund um Karneval mit Vorsicht zu genießen. Hier finden Sie ebenfalls häufig zerbrochene Gläser oder Flaschen vor, wenn die Straßen nicht unmittelbar geräumt wurden.

Im Winter sind die Gehwege regelmäßig mit Split oder Streusalz bedeckt. Unter Umständen ist es sinnvoll, dass Ihr Liebling Pfotenschuhe trägt. Vor allem im innerstädtischen Bereich finden Sie kaum Wege, die nicht davon betroffen sind. Das ist für Ihren Hund einerseits unangenehm und birgt wie bereits beschrieben ein Verletzungsrisiko in Bezug auf die Pfote.

Veröffentlicht unter Katze