Tierversicherungen - Luxus oder Notwendigkeit?

Publiziert am Dienstag, 7. Mai 2013 von Manfred Weiblen
Tierärztin mit Kätzchen auf dem Arm

Über den Sinn und Unsinn von so manchen Versicherungen wird viel diskutiert. Vor allem Verbraucherschützer und der Bund der Versicherten nehmen so manches Mal Versicherungen aufs Korn, um sie als überflüssig einzustufen. Dabei hängt die Notwendigkeit von Versicherungen eigentlich von den individuellen Bedürfnissen ab. Vor allem Tierfreunde kommen in den meisten Fällen gar nicht drum herum, für ihren Vierbeiner eine Tierversicherung abzuschließen. Sei es jetzt die Haftpflicht für Hunde oder Pferde oder Krankenversicherungen, um die Kosten einer tierärztlichen Behandlung zu bezahlen.

Ein trauriger Fall sorgte für zahlreiche Aufrufe bei Facebook

In Krefeld hat in der vergangenen Woche ein Spaziergänger einen Schäferhund gefunden, der in einer Decke eingewickelt in einem Gebüsch lag. Daran war ein Zettel befestigt. Der Schäferhund litt an einer Herzkrankheit. Sofort nach dem Fund wurde der Hund zu einem Tierarzt gebracht. Doch es war für das Tier leider zu spät. Der Schäferhund musste eingeschläfert werden. Von dem Vorfall bekamen viele Tierfreunde via Facebook Wind. Schon kurze Zeit später konnten die Halter, ein junges Pärchen, ermittelt werden. Sie gaben an, kein Geld für die Tierarztbehandlung gehabt zu haben. Gegen sie wird nun wegen des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz ermittelt.

Ausgesetzt und sich selber überlassen

Der Fall, der sich in der letzten Woche ereignet hat, ist nur einer von vielen. Tagtäglich werden Haustiere ausgesetzt, weil ihre Halter nicht mehr in der Lage sind, die Kosten für notwendige medizinische Behandlungen zu bezahlen. Logisch, wenn es auf einmal knüppeldick für das Pferd, den Hund oder die Katze kommt, dann kann die Tierarztrechnung auch mal im vierstelligen Bereich liegen. Das ist für viele Tierfreunde nicht zu stemmen. Erspartes ist kaum vorhanden.

Wie kann die Tierversicherung helfen?

Die Tierversicherung gibt es für Hunde, Katzen und Pferde. Muss das Haustier durch den Tierarzt medizinisch versorgt werden, so übernimmt die Tierversicherung die Kosten der notwendigen Behandlung. Zwei Modelle gibt es: die kostengünstige Operationsversicherung, die die Kosten einer Operation abdeckt. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Operation beim Tierarzt oder in einer Tierklinik durchgeführt wird. Manche Anbieter zahlen sogar bei einer Operation unter Teilnarkose. Die andere Variante ist die Krankenvollversicherung: Damit werden nicht nur Operationskosten, sondern auch die ambulanten Behandlungen durch den Tierarzt übernommen.

Warum ist die Kritik an Tierversicherungen ungerechtfertigt?

Sparen oder versichern lassen – das ist die Frage. Verbraucherschützer raten dazu, für das Haustier ein kleines Sparpolster anzulegen, um davon den Tierarzt bezahlen zu können. Dazu ist aber auch Disziplin erforderlich, um nicht irgendwann ein anderes Haushaltsloch zu stopfen. Mit der Tierversicherung wird ein monatlich fest Betrag eingezahlt, damit besteht Anspruch auf die Kostenübernahme der tierärztlichen Leistungen. Eine Operationsversicherung z. B. für Hunde ist schon für weniger als 10 Euro im Monat erhältlich. Für die Krankenversicherung muss ein Beitrag von ungefähr 30 Euro investiert werden. Damit ist aber auch gewährleistet, dass im Krankheitsfall die finanziellen Mittel für die Heilbehandlung zur Verfügung stehen. Gerade im Alter, wenn die Wehwehchen einsetzen, ist die Tierversicherung eigentlich eine sinnvolle Absicherung.

Veröffentlicht unter Katze, Hund, Pferd