Warum ist Trinkwasser für Katzen ein Lebenselixier?

Publiziert am Freitag, 13. August 2021 von Manfred Weiblen
Katze vor der Wasserschüssel

Viel Flüssigkeit ist gesund. Vor allem an warmen Tagen ist ein leicht gekühltes Getränk für uns Menschen eine willkommene Erfrischung. Wir wissen, dass wir durch regelmäßiges Trinken unseren Flüssigkeitshaushalt steuern können. Trinkwasser für Katzen erfüllt den gleichen Zweck.

Die Stubentiger decken ihren Flüssigkeitsbedarf über regelmäßiges Trinken. Dabei gibt es aber Unterschiede zu uns Menschen. Wenn wir diese kennen, können wir unseren Liebling zielgerichteter mit Trinken versorgen und so den Flüssigkeitshaushalt positiv beeinflussen.

Trinkwasser für Katzen - was müssen Sie darüber wissen?

Viele Katzen haben die Angewohnheit, zu wenig zu trinken. Ihr Ursprung als Wüstentier trägt dazu bei, dass sie mit wenig Wasser auskommen, sprich, wenig Durst haben. Das wirkt sich aber negativ auf den Wasserhaushalt aus. Ein unausgeglichener Wasserhalt kann zu Krankheiten führen.

Faustregel für den täglichen Wasserbedarf:

  • Eine ausgewachsene Katze benötigt 50 bis 70 Milliliter pro Kilogramm Körpergewicht am Tag.
  • Katzen nehmen die benötigte Menge Wasser verteilt über mehrere Einzelportionen auf.
  • Katzen trinken im Durchschnitt zehn bis zwölf Mal am Tag.

Wie wirkt sich Nassfutter auf den Flüssigkeitshaushalt der Katze aus?

Trinkwasser für Katzen deckt nicht allein den Flüssigkeitshaushalt. Wenn Ihre Katze Nassfutter bekommt, zieht sie sich quasi die benötigte Menge an Flüssigkeit aus dem Futter heraus. Nassfutter besteht etwa zu 80 Prozent aus Wasser. Eine Portion Nassfutter mit einer Menge von 200 Gramm enthält also etwa 160 Milliliter Flüssigkeit. Sie können dann anhand der Faustformel einfach errechnen, ob Ihre Katze noch zusätzlich Trinkwasser benötigt. Ein Beispiel:

  • Eine Katze wiegt vier Kilogramm
  • Sie benötigt 200 bis 280 Milliliter Flüssigkeit am Tag
  • Die Futterration enthält 160 Milliliter Flüssigkeit
  • Etwa 40 bis 120 Milliliter müssen durch Trinkwasser noch ergänzt werden

Wie trinken Katzen eigentlich?

Wir sehen immer, dass unser Liebling mit der Zunge reichlich Wasser schlabbert und das gefühlte hundertmal am Tag. Der Eindruck täuscht nicht: Mit jedem Zungenschlag nimmt eine Katze gerade mal 0,1 Milliliter Wasser auf. Das ist verdammt wenig und so muss sie reichlich mit der Zunge lecken, um ihren Durst zu stillen – etwa 3.000 Zungenschläge am Tag. Vom Wesen her sind Katzen Wüstentiere und können ihren Wasserbedarf sehr gut regulieren. Dazu konzentrieren sie ihren Urin sehr stark. Der Wasservorrat ist in ihrem ursprünglichen Umfeld nämlich sehr knapp. Deshalb hat die Katze sich darauf eingestellt, viel Flüssigkeit mit der Nahrung aufzunehmen. Trinkwasser für Katzen war in der Wüste eher rar.

Inneres Wasserwerk der Katze

Unsere Samtpfote hat ein ausgeklügeltes System zur Flüssigkeitsgewinnung. Sie deckt nämlich einen großen Anteil des Wasserhaushaltes durch die Rückgewinnung von Salzen und Flüssigkeiten über die Niere, da sie den Urin in konzentrierter Form ausscheidet. Dadurch kann aber auch auf der anderen Seite ein erhöhtes Risiko für Nierensteine oder andere Nierenerkrankungen bestehen. Je mehr Wasser eine Katze aufnimmt, umso mehr Urin muss sie ausscheiden. Dabei werden die Harnwege durchspült und Harnkristalle, die sich bereits gebildet haben, mit ausgeschwemmt. Durch die Verdünnung mit Wasser kommt es auch zu einer Reduzierung der Mineralien, die sich im Urin befinden. Das Risiko der Harnsteinbildung kann somit reduziert werden.

Hoher Flüssigkeitsverlust durch tägliche Aktivitäten

Wasser zum Trinken und Flüssigkeit in der Nahrung sind existenziell wichtig, um den Flüssigkeitshaushalt Ihre Katze auf einem konstanten Niveau zu halten. Die Katze verliert stetig Flüssigkeit durch das Schwitzen und natürlich durch Urin und Kotabsatz. Daher ist es wichtig, dass unser Liebling in unbegrenzter Menge Wasser zur Verfügung hat – in frischer Form. Daher ist es wichtig, dass der Trinknapf der Katze regelmäßig frisch aufgefüllt wird. Vor allem im Sommer kann lauwarmes Wasser schnell Keime bilden.

Trinkwasser für Katzen - wohin mit dem Wassernapf?

Oftmals stellen wir den Futter- und Wassernapf nebeneinander. Das ist aber nicht die beste Lösung, wenn wir uns das ursprüngliche Fressverhalten von Katzen anschauen. In der freien Wildbahn sind Futter- und Trinkplätze voneinander getrennt, damit keine Beutereste das Trinkwasser für Katzen verunreinigen konnten. Probieren Sie doch einfach mal aus, den Wassernapf abseits vom Futternapf oder in einem anderen Raum aufzustellen. Sie werden sehen, dass Ihre Katze erst genüsslich den Napf leerfuttert und sich dann an die Trinkstelle begibt.

Übrigens: Die Beschaffenheit des Wassernapfes spielt auch eine große Rolle dafür, ob Ihre Katze ausreichend trinkt. Denn manche Katzen mögen es überhaupt nicht, wenn ihre Schnurrhaare am Rand des Napfes anstoßen. Wiederum andere Katzen lieben Trinkgefäße, die normalerweise wir Zweibeiner nutzen. Darin können sie womöglich sogar ihre Pfoten eintauchen und schlecken dann ihre Pfoten ab. So lässt sich die Flüssigkeitszufuhr mit dem richtigen Trinkgefäß gut beeinflussen.

Nicht jedermanns Geschmack

Für uns ist ein frisches Glas Leitungswasser ein willkommener Durstlöscher auf die Schnelle. Für unsere Katze nicht unbedingt. Denn unser Trinkwasser wird von den Wasserwerken oftmals mit Chlorzusätzen versehen, um die Zahl der Keime im Wasser zu reduzieren. Katzen haben nun einmal feine Nasen und merken, dass da was im Wasser drin ist, was sie nicht mögen. Daher trinken viele Katzen auch gerne abgestandenes Wasser, weil es natürlicher ist. Aus gesundheitlichen Gründen ist das natürlich nicht zu empfehlen. Weigert sich Ihre Katze, frisches Leistungswasser zu trinken, versuchen Sie es mit einem Filtersystem oder mit natriumarmen, stillen Mineralwasser.

Wenn Trinkwasser für Katzen etwas zu fad ist, können Sie noch zu einem Trick greifen. Geschmack heißt das Zauberwort. Denn so manche Katze schlabbert gerne mal aus einem Aquarium oder anderen Gefäßen, obwohl das Wasser abgestanden ist. Um die gesundheitlichen Risiken zu minimieren, können Sie Ihre Katze ein wenig überlisten und das Trinkwasser für Katzen mit ein bisschen Geschmack aufpeppen. Das geht mit ein wenig Fleischbrühe oder Sahne. Natürlich nicht in einem Mengenverhältnis von halb und halb, sondern eher einen Teelöffel auf eine große Schale, damit ansatzweise etwas Geschmack hineinkommt.

Wichtiger Hinweis: Wenn Ihre Katze an einer Nierenerkrankung leidet, ist der Einsatz von Fleischbrühe natürlich ungeeignet. Sie enthält zu viele Salze, die wiederum der Gesundheit Ihrer Katze in diesem Fall schaden können.

Ein Trinkbrunnen animiert zum Trinken

Das Plätschern an sich ist schon ein Anreiz, dass Ihre Katze sich an dem kühlen Nass bedient. Mit der Pfote patscht die Katze und leckt anschließend die Flüssigkeit auf. Dazu wird in einem Trinkbrunnen das Wasser mit einer kleinen Pumpe permanent umgewälzt und mit einem Aktivkohlefilter lebendig gehalten. Es kann also nicht so schnell schal werden. Eine Komplettreinigung ist aber wöchentlich unerlässlich, damit Sie der möglichen Bildung von Keimen und Bakterien vorbeugen können.

Warum ist Trinkwasser für Katzen lebensnotwendig?

Wasser ist ein unverzichtbares Element für den Körper der Katze. Nimmt Ihre Katze nicht genug Trinkwasser auf, dann können sich erhebliche gesundheitliche Probleme ergeben. Flüssigkeitsverlust kann beispielsweise durch Erbrechen oder Durchfall auftreten. Sie erkennen diese ersten Anzeichen einer Dehydrierung an folgenden Symptomen:

  • Die Augen Ihrer Katze wirken eingefallen
  • Ihre Katze atmet schwer
  • Das Zahnfleisch ist trocken
  • Ihre Katze ist antriebslos und hat keinen Appetit

Prüfen Sie bitte beim Tierarzt nach, ob aufgrund der genannten Symptome eine Erkrankung vorliegt. Denken Sie immer daran, dass Katzen versuchen, eine Erkrankung zu verbergen. Ein Check beim Tierarzt kann schnell Aufschluss darüber geben, ob es sich nur um ein temporäres Problem handelt oder Ihre Katze tatsächlich krank ist. Sie können übrigens Kosten für die Untersuchung und womöglich notwendige Tierarztbehandlung über eine Katzenkrankenversicherung abrechnen.

Fazit Trinkwasser für Katzen

Trinkwasser und ausreichend Flüssigkeit sind lebensnotwendig für Katzen:

  • Der Trinkwasserbedarf für Katzen orientiert sich am Körpergewicht
  • Nassfutter deckt einen Teil des Flüssigkeitsbedarfes ab
  • Durch kleine Trinkbrunnen können Sie Ihre Katze zum Trinken animieren
  • Trinkgefäße sollten immer abseits vom Futter stehen
  • Zu wenig Flüssigkeit führt zu Nierenschäden

Veröffentlicht unter Katze