Vergiftungen bei Hunde und Katzen - Teil 2: Wie müssen Sie auf einen Notfall reagieren?

Publiziert am Freitag, 7. November 2014 von Manfred Weiblen
Tierarzt behandelt den vergifteten Hund

In unserem ersten Teil unseres Artikels haben wir bereits über verschiedene gefährliche Stoffe geschrieben, mit denen Ihr Haustier häufig in Kontakt geraten können. Im zweiten Teil unseres Artikels zeigen wir Ihnen mal, welche Vergiftungen sich Ihr Hund oder Ihre Katze noch zuziehen kann – an diese Risiken werden Sie wahrscheinlich noch nicht gedacht haben. Lesen Sie auch, welche Maßnahmen Sie im Falle einer Vergiftung ergreifen müssen, um das Wohl Ihres Lieblings zu retten.

Wo schlummern Risiken für Ihr Haustier?

Sind Sie ein Pflanzenliebhaber? Haben Sie Ihre Wohnung, den Garten oder das Haus auch mit allerlei Grün geschmückt? Die Pflanzenpracht verhilft Ihnen zur Entspannung und verschönert Ihr trautes Heim. Für Ihre Haustiere können es manche Pflanzen aber in sich haben. Wenn Ihr Liebling an den Blättern knabbert, kann es je nach Pflanzenart zu Vergiftungserscheinungen kommen. Gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit ist der Weihnachtstern ein großes Risiko für Hunde und Katzen.

Ein Tipp noch für die Heimwerker unter Ihnen: Sorgen Sie immer dafür, dass sich Farben, Lacke oder Verdünner in geschlossenen Räumen befinden. Hier kann es schon zu Kontaktvergiftungen führen, wenn der Hund oder die Katze beispielsweise ein Gefäß mit der gefährlichen Flüssigkeit umstoßen und sich dabei das Fell verunreinigen.

Wie müssen Sie bei einer Vergiftung reagieren?

Leider sind Maßnahmen bei einer Vergiftung im ersten Moment nur bedingt möglich. Zeigt Ihr Haustier Symptome einer Vergiftung, so sollten Sie schnellstmöglich zum Tierarzt fahren. Ist Ihr Liebling hingegen äußerlich mit Giftstoffen, Farben, Lacken oder Säuren in Kontakt gekommen, können Sie das Fell an der betroffenen Stelle mit klarem Wasser spülen. Notfalls können Sie auch das Fell an der Stelle scheren um besser an die Hautoberfläche zu gelangen. Verwenden Sie dabei aber keine Reinigungsmittel, etwa, wenn sich Ihr Haustier mit Farbe besudelt hat. Einzig und allein klares Wasser ist für den Spülvorgang geeignet.

Welche Maßnahmen ergreift Ihr Tierarzt?

Ihr Tierarzt wird Ihnen bei dem Verdacht auf eine Vergiftung zunächst eine Menge Fragen stellen: Vor allem die Art des Giftes, der Zeitpunkt der Aufnahme und die Menge des Giftstoffes sind für eine Diagnose und die anschließende Behandlung notwendig.

Wenn Ihr Haustier in den letzten zwei Stunden einen Giftstoff aufgenommen hat, der nicht ätzend ist, wird der Tierarzt Erbrechen auslösen. So besteht die Möglichkeit den Magen zu entleeren. Ist hingegen schon mehr Zeit vergangen, muss Ihr Tierarzt ein Mittel zur Entleerung des Darmes verabreichen. Der Giftstoff befindet sich in der Regel nach mehr als zwei Stunden bereits im Darm. Dabei kann der Tierarzt auch Aktivkohle verabreichen, damit sich der Giftstoff damit verbindet und nicht über den Darm in den Blutkreislauf gelangt. Die Ausscheidung erfolgt über den Darm selber.

Ist der Giftstoff hingegen in die Blutbahn gelangt, so muss dieser stark verdünnt werden. Dafür wird Ihrem Liebling eine Infusion gesetzt und ein Mittel verabreicht, dass die Harntätigkeit anregt. So können Giftstoffe über die Niere ausgeschieden werden.

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