Vergiftungen bei Hunden und Katzen – Teil 1: welche Vergiftungen können auftreten?
Gerade noch hat Ihr Liebling fröhlich herumgetollt, nun liegt er in der Ecke und wirkt zusehends schlapper. Es kommt zum Erbrechen und Ihr Hund oder Ihre Katze zeigt Durchfallerscheinungen. Sie reagieren zügig, es handelt sich dabei um Anzeichen einer Vergiftung. Ab zum Tierarzt, damit Ihrem Liebling geholfen werden kann. Was kann eigentlich eine Vergiftung auslösen und wo lauern im täglichen Umfeld die Gefahren für Ihren vierbeinigen Liebling?
Rattengift, Mäusegift und Giftköder
Die Aufnahme dieser Gifte ist für Hunde und Katzen besonders mit Risiken verbunden, da Sie als Herrchen oder Frauchen gar nicht mitbekommen, wann Ihr Liebling das Gift aufgenommen hat. Wenn Ihre Katze beispielsweise ein vergiftetes Beutetier wie eine Ratte oder eine Maus gefressen hat, kann das schon einige Stunden her sein. So mancher Tierhasser verwendet diese Gifte auch, um damit Giftköder für Hunde und Katzen auszulegen. Teilweise treten die Vergiftungserscheinungen erst nach ein bis zwei Tagen auf. Diese Gifte enthalten Cumarin-Derivate. Durch die Aufnahme dieses Stoffes kommt es bei Ihrem Haustier zur Hemmung der Blutgerinnung, die Folge sind lebensgefährliche Blutungen. Auffällig sind vor allem Blutungen aus dem Maul, aus der Nase und aus den Genitalöffnungen.
Frostschutzmittel
In der kalten Jahreszeit füllen Sie bei Ihrem Auto Frostschutzmittel in den Waschwasserbehälter ein. Da die Kanister oft unhandlich sind, verschütten Sie erst einmal etwas von der Flüssigkeit, bis Sie den Stutzen getroffen haben. Die Pfütze wird zu einem magischen Anziehungspunkt für Hund und Katze – schon wegen des süßlichen Geschmackes. Die Anzeichen für eine Vergiftung stellen sich unmittelbar nach der Aufnahme des Frostschutzmittels ein: ein torkelnder Gang, Erbrechen, Durchfall und Muskelkrämpfe sind die deutlichsten Anzeichen. Achten Sie darauf, dass Sie beim Befüllen immer einen Trichter verwenden, um Pfützenbildung zu vermeiden. Auch wenn Sie erst einen Trichter suchen müssen, denken Sie bitte immer an die Risiken für Ihren Liebling.
Medikamente
Ihr Hund oder Ihre Katze hat Fieber – da ist doch der Griff in die Hausapotheke schnell getan und eine Tablette Paracetamol unter das Futter gemischt. Ein fataler Irrtum: Medikamente für den Menschen sind nicht für die Heilbehandlung von Haustieren geeignet. Je nach verabreichter Dosis können diese Medikamente zu Vergiftungen führen. Ihr Haustier wirkt benommen, es kommt zu Durchfall und Erbrechen. Besser ist, wenn Sie bei ersten Anzeichen einer Erkrankung mit Ihrem vierbeinigen Freund zum Tierarzt fahren. Dieser verschreibt Ihnen die geeigneten Medikamente, damit Ihr Haustier wieder auf die Pfoten kommt.
Eine eigenmächtige Behandlung kann den Krankheitsverlauf noch weiter verschlimmern. Achten Sie vor allem darauf, dass Ihre Hausapotheke stets verschlossen ist und Ihr Liebling nicht aus Neugier die Tür öffnen kann. Mit einer Medikamentenvergiftung ist nicht zu spaßen. Bei einer erhöhten Konzentration von aufgenommenen Medikamenten kommt es nicht nur zu den oben geschilderten Symptomen. Blutungen im Magen-Darm-Trakt können ebenfalls eine Folge sein.
Lesen Sie im nächsten Beitrag: Welche Stoffe sind noch gefährlich für Ihr Haustier, welche Erste-Hilfe-Maßnahmen können Sie einleiten und wie kann Ihr Tierarzt weiterhelfen?