Wie können Sie Ihren Hund vor Mittelmeerkrankheiten schützen?

Publiziert am Donnerstag, 26. April 2018 von Manfred Weiblen
Hund sitzt auf einem Felsen am Meer

Der Urlaub am Mittelmeer mit unserem liebsten Vierbeiner ist ein traumhaftes Erlebnis. Klima, Landschaft, das Meer und viele andere Dinge machen die schönsten Wochen im Jahr perfekt.

Doch nach dem Urlaub kann es zu einem bösen Erwachen kommen, wenn sich unser Hund mit einer Krankheit dort angesteckt hat, die wir nicht rechtzeitig erkennen. Häufig werden Krankheiten durch herumstreunende Hunde oder Insektenstiche ausgelöst. Schutz bieten in diesem Fall nur Impfungen und Vorsorgemaßnahmen noch während die Reise geplant wird. Schließlich soll Ihr Liebling ja auch wieder gesund nach Hause kommen.

Was sind eigentlich Mittelmeerkrankheiten?

Die Bezeichnung Mittelmeerkrankheiten ist eigentlich keine medizinische Kategorie. Vielmehr bezeichnen die Tiermediziner damit Erkrankungen, die häufig in den mediterranen Ländern, vor allem Süd- und Südost-Europa auftreten. Sie können auch als Reisekrankheiten bezeichnet werden. Das Problem bei vielen dieser Krankheiten ist, dass wir sie erst relativ spät diagnostizieren können. Teilweise erkranken unsere Hunde erst Tage oder Wochen nach der Rückkehr daran. Das wiederum führt dazu, dass solche Erkrankungen nur sehr aufwendig heilbar sind oder im schlimmsten Fall sogar zum Tod führen. Typische Vertreter dieser Krankheiten sind unter anderem die Borreliose, die Anaplasmose oder auch die Leishmaniose.

Die Vorbeugung beginnt mit der Urlaubsplanung

Guter Schutz ist wichtig, damit Ihr Liebling die sonnigen Wochen in der Mittelmeerregion unbeschadet übersteht. Bis zu drei Monate vor dem Urlaub müssen Sie sich beim Tierarzt darüber informieren, welche Erkrankungen dort in der Urlaubsregion auftreten können. Dabei kann Ihr Tierarzt direkt prüfen, ob Ihr Hund noch wichtige Impfungen benötigt. Die meisten Krankheiten lassen sich verhindern, in dem Ihr Liebling einen vernünftigen Schutz gegen stechende Parasiten bekommt. Achten Sie darauf, dass Ihr Hund zusätzlich noch zusätzlichen Schutz gegen die Leishmaniose und eine Spezialwurmkur gegen die Herzwurmkrankheit erhält.

Wurmerkrankung im Herzen

Der Herzwurm wird von Stechmücken übertragen. Anfangs sind es noch kleine Mikrofilarien, die durch den Körper des Hundes wandern. In Herz und Lunge angekommen entwickeln sie sich dann zu Larven, die sich wiederum zu bis zu 30 Zentimeter langen Würmern ausbilden. Das kann teilweise bis zu einem halben Jahr dauern. Daher ist bei den ersten Erscheinungsbildern der Erkrankung kaum mehr der Rückschluss auf den Mittelmeerurlaub möglich. Wie schwer ein Hund daran erkrankt, hängt von der Stärke des Befalls ab. Durch den Herzwurm wird die Blutversorgung behindert und führt zu Blutarmut, Schwäche, Atemnot und letztlich zum Tod. Die Behandlung selber ist mit Komplikationen verbunden, da die abgestorbenen Würmer die Blutgefäße verstopfen. Beugen Sie daher vor dem Urlaub mit einer Spezialentwurmung vor. Mückenschutzmittel, die wir verwenden, können Sie bei Ihrem Hund nicht einsetzen. Fragen Sie Ihren Tierarzt nach geeigneten Produkten.

Übertragung von Borreliose durch Zecken

Was in unserem heimischen Regionen noch übersichtlich ist, müssen Sie in südlichen Ländern als erhöhtes Risiko betrachten: Der Zeckenbiss und die damit verbundene Übertragung von Borreliose. Daher müssen Sie Ihren Liebling nach jedem Ausgang gründlich kontrollieren. Es geh nicht darum wie viele Zecken sich dort auf Ihrem Hund ansiedeln können. Eine einzige Zecke reicht aus, um Ihren Hund erkranken zu lassen. Wenn die Zecke unentdeckt bleibt, dann entwickelt sich die Erkrankung Ihres Hundes schleichend und über Monate hinweg. Es kommt zu Appetitlosigkeit, Bewegungsunlust, Fieber und anderen Nebenerscheinungen. Glücklicherweise lassen sich die Folgeerkrankungen durch den Zeckenbefall beim rechtzeitigen Entdecken gut mit Antibiotika behandeln.

Verzichten Sie nicht auf die Leishmaniose-Impfung

Durch winzige Sandmücken kommt es zur Übertragung der Leishmaniose. Dabei handelt es sich um eine Infektionskrankheit, durch die die Leishmanien in die Körperzellen des Hunds eindringen und dort auch die inneren Organe befallen. Es kommt zu den unterschiedlichsten Krankheitsbildern. Angefangen von Hautentzündungen, Haarausfall, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust bis hin zu einem tödlichen Nierenversagen. Da die Krankheitsbilder sehr vielschichtig sind, nehmen viele Hundehalter diese zunächst nicht wahr oder ordnen sie anderen möglichen Erkrankungen zu. Das Problem ist, dass die Behandlung der Leishmaniose sehr langwierig ist und auch mit vielen Nebenwirkungen einhergeht. Schützen Sie Ihren Liebling daher mit einer Grundimmunisierung mindestens zehn Wochen vor dem Urlaub. Diese besteht aus drei Impfungen und Sie müssen diese dann jährlich nur noch wieder auffrischen.

Wenn Sie Ihr Urlaub mit Ihrem Liebling in den Mittelmeerraum führt, wünschen wir Ihnen und Ihrem Vierbeiner viele schöne Momente. Ein Restrisiko für eine Erkrankung bleibt immer, dieses lässt sich aber durch eine vernünftige Vorbehandlung minimieren.

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