Woran liegt es, dass Hunde in der Wohnung Pfützen hinterlassen?

Publiziert am Mittwoch, 17. Januar 2018 von Manfred Weiblen
Hund hat eine Pfütze in der Wohnung hinterlassen

Eigentlich sind wir es von unserem liebsten Vierbeiner gewohnt, dass er, wenn wir draußen mit ihm Gassi gehen, sein Geschäft macht und zu Haue alles sauber bleibt. Doch plötzlich ändert Ihr Hund seine Gewohnheiten. Da sind am Stuhlbein auf einmal Pfützen zu finden oder in entlegenen Ecken der Wohnung.

Dass Ihr Hund auf einmal nicht mehr stubenrein ist, wird nicht die Ursache sein. Vielmehr stecken andere Gründe dahinter, wenn Ihr Hund auf einmal seine Pfützen in der Wohnung hinterlässt. Das kann Angst sein, aber auch Macho-Gehabe oder Altersschwäche. Woran kann es liegen?

Wenn das Alter beim Hund zu Veränderungen führt

Wir müssen uns mal eines vor Augen halten: Unser Hund wird nicht jünger. Irgendwann kommt er in die Jahre und da können schon mal kleine Missgeschicke passieren. Denken Sie mal an die Senioren unter uns, bei denen die Blase auch nicht immer unter Kontrolle ist: So geht es auch Hunden. Wenn sie krank sind oder altern, kann es ab und an mal tröpfeln. Das ist noch nichts Schlimmes. Dagegen gibt es für den Übergang Hundewindeln. Achten Sie darauf, wie lange diese Phase anhält. Geht das Lösen in der Wohnung mit der Genesung wieder vorbei, ist alles gut. Hält der Zustand länger an, sollten Sie in jedem Fall zum Tierarzt und notfalls auch den Schlafbereich mit Inkontinenzdecken ausstatten. Übrigens: Auch bei kastrierten Hündinnen kann es ab und zu mal passieren, dass sich bei ihr Tröpfchen lösen. Schimpfen Sie daher nicht mit Ihrem Hund – damit verstärken Sie diese Schwäche nur noch mehr.

Ihr Hund ist unsicher und traut sich nicht zu lösen

Stellen Sie sich mal die folgende Situation vor: Sie möchten in einer Kneipe das WC nutzen. Das wird von drei ziemlich finsteren Gestalten belagert, so dass Sie dort nicht auf die Toilette können. Was tun? Entweder anhalten oder schnell einen Ersatz suchen. Das kann dann im ungünstigsten Fall die Hausecke sein. Kann das auch bei Ihrem Hund passieren? Natürlich, wenn mehrere dominante und rauflustige Artgenossen im Umfeld Ihres Hauses deutlich ihr Revier markieren und es schon zu unschönen Begegnungen zwischen Ihrem Hund und den anderen Hunden gekommen ist. Dann sieht Ihr Liebling keine Möglichkeit, als sich zu Hause zu lösen, wo noch niemand seine Duftmarken gesetzt hat. Ist das der Fall, müssen Sie von Ihrer Gassirunde abweichen und andere Wege einschlagen, dort, wo sich Ihr Hund sicherer fühlt und ungestört lösen kann. Loben und bestärken Sie ihn dabei.

Zu kurze Gassi-Runde?

Sie gehen mit Ihrem Hund nach draußen, damit er sein Geschäft machen kann. Er hebt sein Bein, löst sind und wird durch ein Geräusch oder einen anderen Hund dabei gestört. Dabei bricht Ihr Hund sein Geschäft ab. Sie denken, prima, alles erledigt, gehen nach Hause, womöglich, weil es schon spät ist oder regnet. Zu Hause dann öffnen sich alle Schleusen, wenn Ihr Liebling seine Ruhe hat. Schimpfen Sie nicht mit Ihrem Hund, er kann ja nichts dafür. Möchten Sie etwa beim Gang zur Toilette gestört werden? Suchen Sie daher bei Ihren Gassi-Runden erst einmal ungestörte Plätze auf, bevor die eigentliche Runde beginnt. Loben Sie Ihren Hund ausgiebig, wenn er sein Geschäft gemacht hat. Das bestärkt ihn darin, sein Geschäft künftig dann zu machen, wenn Sie nach draußen gehen und ein passendes Plätzchen für ihn ausgesucht haben.

Ich bin hier der Boss!

Es ist durchaus möglich, dass Ihr Hund in der Wohnung pinkelt und sich dabei auch wie der König vorkommt. Tritt dieser Fall ein, dann ist in der Erziehung gründlich etwas schief gelaufen. Er markiert damit sein Revier in Ihrem Haus, dort, wo Sie eigentlich das Sagen haben. Das sieht Ihr Hund vermutlich völlig anders, sondern würde er nicht ein solches Revierverhalten an den Tag legen. Als Rudelführer sind Sie in diesem Moment abgelöst. Es bleibt also keine andere Möglichkeit, als mit Ihrem Macho zur Hundeschule zu gehen oder unter Umständen auch einen Hundetrainer zu Rate zu ziehen, der Ihren Vierbeiner in Sachen Rangordnung wieder einnordet. Ansonsten bestehen Sie keine Machtproben mit ihm und können hinter jeder Pfütze her wischen.

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