Wenn der Tierarzt den Abschied vom Haustier begleiten muss

Publiziert am Montag, 19. November 2012 von Manfred Weiblen
Hundesenior wird gestreichelt

Der Tod gehört zum Leben dazu. Das ist beim Haustier nicht anders als beim Menschen. Abschied nehmen, mit dem Gedanken müssen sich alle Tierfreunde irgendwann vertraut machen. Oftmals eine emotionale Angelegenheit, vor allem, wenn der Hund oder die Katze der einzige Begleiter im tristen Alltag ist. Wenn ein Tier schwer erkrankt oder verletzt wird, tritt der Abschied plötzlich sehr nahe. Besteht keine Aussicht auf Heilung und das Tier leidet, muss es eingeschläfert werden. Ein Gedanke, der noch unerträglicher ist als der natürlich eintretende Tod. Es ist eine Erwägungssache, das geliebte Tier entweder von seinen Qualen zu erlösen oder den Leidensweg unnötig zu verlängern.

Tierärzte in Deutschland müssen tagtäglich mit dieser traurigen Situation umgehen. Es bedarf sehr viel Einfühlungsvermögen, um Herrchen oder Frauchen klarzumachen, wie schlecht es um den Liebling steht. Wenn ein artgerechtes Leben mit viel Bewegung, Selbstständigkeit und ohne Schmerzen nicht mehr möglich ist, muss man sich mit der traurigen Entscheidung auseinandersetzen.

Das kranke Haustier wird zunächst betäubt, damit es von der anstehenden Prozedur nichts mitbekommt. In dieser Phase kommen die ganzen Erinnerungen noch einmal hoch, in denen z. B. der Hund oder die Katze noch munter durch den Garten getollt ist. Nun wird es Zeit Abschied zu nehmen. Ist das geliebte Tier in Narkose versetzt, wird ein spezielles Präparat injiziert, das den Tod herbeiführt. Für viele Tierfreunde ist der Weg hier aber noch nicht zu Ende. Für die Trauer und die Erinnerung muss ein Platz bleiben. Daher werden mittlerweile viele Haustiere eingeäschert und in einer Urne ihrem Besitzer übergeben.

Wenn Sie sich in einer solchen Situation befinden, sprechen Sie ausführlich mit dem Tierarzt darüber. Er kann Sie informieren und beraten, was für das Haustier die beste Lösung ist. Es fällt auch dem Tierarzt nicht leicht, diesen Schritt zu unternehmen. Denn die berufliche Passion ist auf die Erhaltung des Lebens ausgerichtet. Viele Tierärzte haben im Laufe der Zeit schon seelsorgerische Qualitäten entwickelt, da es in solchen Fällen nicht allein um das Haustier geht, sondern auch Herrchen oder Frauchen Trost und Zuspruch benötigen.

Veröffentlicht unter Tierarzt, Hund, Katze, Pferd