Wenn die Ernährung der Katze zu Mangelerscheinungen führt

Publiziert am Donnerstag, 3. Mai 2018 von Manfred Weiblen
Katze sitzt im Kühlschrank

Falsche Ernährung führt nicht nur bei uns Menschen zu Mangelerscheinungen, sondern auch unser liebstes Haustier, die Katze, kann im Laufe eines längeren Zeitraumes daran erkranken.

Mangelerscheinungen treten nicht plötzlich auf, sondern entwickeln sich über Tage und Wochen. Daher denken die meisten Katzenfreunde bei einer Erkrankung nicht daran, dass es an der Fütterung liegen kann. Dafür gibt es hauptsächlich zwei Ursachen: Einerseits die nicht-artgerechte Ernährung und andererseits der Nährstoffmangel bei selbst zubereiteten Mahlzeiten.

Katzen brauchen kein Gemüse, sondern Fleisch

Unsere Sofalöwen sind, auch wenn viele von ihnen Wohnungskatzen sind, reine Fleischfresser. In der freien Wildbahn ernähren sie sich schließlich allein von Nagetieren und Vögeln. Sie kämen niemals auf die Idee, an einer Pflanze zu knabbern, um satt zu werden. Katzen sind einfach nicht in der Lage, die für uns wertvollen Stoffen aus pflanzlicher Nahrung herauszulösen und in die benötigte Energie umzuwandeln. Dazu entwickelt die Katze Energie überwiegend aus Eiweiß. Das ist nun einmal ein Hauptbestandteil einer fleischlichen Nahrung. Wenn wir mal so betrachten, was eine Katze von einem Beutetier überlässt, dann stellen wir fest: Unser Liebling futtert nicht nur das Beste davon, sondern alles daran mit Haut, Haaren und Knochen. Damit nimmt die Katze Mineralien, Ballaststoffe, Vitamine und Spurenelemente auf. Achten Sie mal darauf, welches Fleisch Sie für Ihren Liebling zubereiten. Ist es nur Muskelfleisch? Dann kann es tatsächlich auch zu Mangelerscheinungen kommen, obwohl der Stubentiger Fleisch vorgesetzt bekommt.

Welche Folgen hat der Vitaminmangel bei Katzen?

Ist die Ernährung Ihre Katze nicht ausgewogen, so stellt sich im Laufe der Zeit ein Vitaminmangel ein. Dieser ist von den ersten Anzeichen her schon äußerlich erkennbar. Fehlen B-Vitamine und Fettsäuren, so leidet darunter die Haut und das Fell der Katze. Die Folge: Fettiges Haar, Juckreiz und daraus entstehende Entzündungen. Bekommt die Katze zu viel vegetarische Kost, so fehlt ihr wichtiges Eiweiß. Das Fell wird schütter, es kommt zu Haarausfall und es bilden sich Schuppen. Ein damit verbundener Kupfermangel führt außerdem zu eine Verfärbung des Katzenfells. Zudem kommt es durch den Vitaminmangel zu Verformungen und Haarrissen an den Knochen Ihrer Katze.

Taurin-Mangel führt zu Herzschwäche bei der Katze

Katze können den wichtigen Eiweißbaustein Taurin nicht selber bilden, sondern müssen diesen mit ihrer Nahrung aufnehmen. Bei vegetarischer Ernährung fehlt dieser Baustein vollständig, bei selbstgekochter Nahrung kann dieser nicht in ausreichender Form gebildet werden. Das gilt auch für den Fall, dass die Katze lediglich Hundefutter bekommt, sofern noch ein Hund mit im Hause lebt. Hie fehlt der Baustein, da Hunde selbst in der Lage sind, Taurin zu bilden. Es kommt durch den Taurin-Mangel zu Herzmuskel-Erkrankungen und zum Absterben der Netzhautzellen im Auge. Eine Erblindung ist also möglich.

Fertigfutter für die Katze – ja oder nein?

Viele Katzenfreunde möchten ihrem Liebling die beste Nahrung bieten, die es gibt. Dabei kreieren sie die Mahlzeiten häufig selbst auf vielen zusammengestellten Zutaten. Das Problem dabei ist, dass die benötigten Nährstoffe nicht in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander vorhanden sind. Manche Vitamine stehen von ihrer Menge her in Abhängigkeit voneinander. Exemplarisch betrifft das das Verhältnis von Phosphat und Kalzium zueinander. Ist dieses Verhältnis nicht ausgewogen, können bei jungen Katzen die Knochen nicht aushärten. Zudem ist es vom Alter abhängig, welche Form von Nährstoffen Ihr Liebling benötigt. Daher ist Fertigfutter eigentlich die bessere Lösung, da hier die benötigen Nährstoff je nach Bedarf und Alter auch vorhanden sind.

Ist Selberkochen für Katzen eine sinnvolle Alterative?

Natürlich ist für viele Katzenfreunde reizvoll, die Mahlzeiten für die Samtpfote selbst zuzubereiten. Das macht nicht nur Spaß, sondern mit viel Liebe können Sie daraus echte Genießerhäppchen machen. Sie müssen sich allerdings damit befassen, welche Nährstoffe die Katze für gewöhnlich bei Beutetieren aufnimmt. Das müssen Sie mit Ihrer selbst zubereiteten Mahlzeit imitieren, sonst fehlen wichtige Nährstoffe. Es müssen Spurenelemente, Vitamine und Mineralstoffe vorhanden sein. Sprechen Sie vor den ersten Kochexperimenten Ihren Tierarzt darauf an. Er wird Ihnen dazu Tipps geben. Darüber hinaus gibt es mittlerweile viele Tierärzte, die die Spezialisierung für Tierernährung haben. Sie können also Ihnen maßgeschneiderte Rezepte für Ihren Liebling mit auf den Weg geben.

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