Wenn die Feuerwehr zur Tierrettung gerufen wird

Publiziert am Freitag, 15. August 2014 von Manfred Weiblen
Katze sitzt im Baum

Die Katze auf dem Baum ist sicherlich der Klassiker, wenn es darum geht, die Rettung von Haustieren durch die Feuerwehr zu beschreiben. Allerdings ist dieses Szenario nur ein Beispiel. Die Feuerwehren in Nordrhein-Westfalen müssen zu weit aus mehr tierischen Einsätzen ausrücken, als Sie denken. Allein die Berufsfeuerwehr Mülheim an der Ruhr hat in diesem Jahr bereits mehr als 270 Tieren aus Zwangslagen befreit. Sie wurden entweder ihren Besitzern oder dem Tierheim übergeben.

Wer wird denn da vor wem gerettet?

Mancher Einsatz hat es in sich. Da stellt sich die Frage: Muss die Feuerwehr das Tier retten oder den Menschen vor dem Tier schützen? Das ist vor allem dann der Fall, wenn nicht klar ist, ob die betreffende Kreatur giftig ist. Vor knapp zwei Wochen wollte ein Angestellter eines Bekleidungsgeschäftes ein Paket aus Asien öffnen, als eine dicke Spinne herauskrabbelte. Der Angestellte griff zwar beherzt zum Staubsauger, rief aber danach die Feuerwehr. Die stellte die Spinne sicher – ein großes und imposantes Exemplar, aber ungiftig.

Dramatisch geht es oft bei der Rettung von Pferden oder Rindern zu

Diese großen Tiere erfordern, wenn sie einmal in eine bedrohliche Zwangslage geraten, schon einen höheren Personaleinsatz. Anfang letzten Jahres ist ein vermisstes Pferd in einen Bach gestürzt und konnte sich nicht mehr befreien. Dabei ist schon eine Drehleiter erforderlich, um das Pferd von oben mit Haltegurten zu sichern. Durch das Gewicht des Tieres wird in der Regel noch ein Bagger erforderlich, um es wieder auf die eigenen Beine zustellen. Das größte Risiko dabei: Wenn Pferde verängstigt reagieren, können sie heftig zutreten und dabei die Helfer verletzen.

Eingeklemmt zwischen Hauswand und Garage: Großaufgebot für eine Katze

Bereits drei Tage lang wurde eine Katze vermisst, als Anwohner unter einer Garage das klägliche Miauen hörten. Die kleine Samtpfote war durch einen Spalt zwischen Garage und Hauswand unter die Garage geraten und konnte sich daraus nicht mehr befreien. Ein Fall für die Feuerwehr Oberhausen: Diese rückte mit schwerem Gerät an und hob die Garage ein Stück an. So konnte sich die Mieze befreien und ihr Besitzer schloss sie glücklich in die Arme.

Unter Umständen kann ein Feuerwehreinsatz in Rechnung gestellt werden

Die Feuerwehrleute helfen gerne, wenn Tiere in Not sind und sich nicht mehr aus ihrer Lage befreien können. Hilfeleistungen aller Art sind schließlich eine der Aufgaben der Einsatzkräfte. In Rechnung gestellt werden können solche Einsätze dennoch. Das ist dann der Fall, wenn die Feuerwehr herrenlose Katzen oder Hunde einfängt und sie in einem Tierheim oder auf der Wache unterbringen muss. Wenn Herrchen oder Frauchen ihren Vierbeiner abholen, müssen sie die Kosten des Feuerwehreinsatzes bezahlen.

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