Wenn Hunde älter werden: 8 Anzeichen und 3 Tipps
Ein Gastartikel von Jesse Reimann von Happyhunde
Wie wir Menschen sind natürlich auch Hunde dem Alterungsprozess ausgesetzt. Und ähnlich wie bei uns macht sich das durch verändertes Verhalten, Aussehen und neue Bedürfnisse bemerkbar.
In diesem Artikel erfahren Sie, woran Sie erkennen, dass Ihr Hund langsam in die Jahre kommt und was es bei älteren Hunden besonders zu beachten gilt. Schließlich erhalten Sie drei hilfreiche Tipps, wie Sie Ihren alten Hund unterstützen und ihm das Leben so angenehm und schön wie möglich gestalten können.
Ab wann gilt der Hund als alt?
Abhängig von der Rasse altern Hunde unterschiedlich schnell. Grundsätzlich haben kleinere Hunderassen eine höhere Lebenserwartung als größere Artgenossen. Daher altern große Hunderassen vergleichsweise schneller als kleine Rassen.
Generell wird ein Hund als alt angesehen, wenn er 75 % seiner Lebenszeit bereits hinter sich hat. Die Lebenserwartung des Hundes hängt wiederum von der Rasse und Größe ab.
Bei großen Hunden können erste Alterserscheinungen bereits mit sechs oder sieben Jahren auftreten, wohingegen kleinere Hunderassen oft noch mit zehn oder elf Jahren quietschfidel und agil sind.
8 Anzeichen für einen alternden Hund
1. Die Sinne lassen nach
Wie bei uns Menschen lassen auch bei Hunden im Alter die Sinne nach. Ältere Hunde hören, sehen oder riechen beispielsweise nicht mehr so gut wie ihre jüngeren Artgenossen.
2. Appetitmangel
Alte Hunde leiden häufig unter Appetitlosigkeit und verspüren keine allzu große Fresslust mehr. Sie fressen in der Regel weniger und langsamer als jüngere Hunde.
3. Höheres Schlafbedürfnis
Im Vergleich zu jüngeren Hunden haben die Senioren ein höheres Schlafbedürfnis. Oft ruhen sie den Großteil des Tages und ziehen ein gemächlicheres Tempo vor als junge Hunde.
4. Mundgeruch & Zahnprobleme
Mundgeruch und Zahnprobleme können weitere Anzeichen dafür sein, dass Ihr Hund langsam in die Jahre kommt. Falls Ihr Hund unter Zahnproblemen leidet, suchen Sie unbedingt einen Tierarzt auf. Dieser kann das Problem unter Umständen beseitigen.
5. Gelenkprobleme
Ältere Hunde haben häufig Gelenkschmerzen und damit einhergehend Bewegungsprobleme. Daher sollten die täglichen Aktivitäten mit dem Hund auf die Bedürfnisse älterer Tiere abgestimmt werden.
Sind die Beschwerden so weit fortgeschritten, dass der Hund sich kaum noch bewegen kann, ist es eine Überlegung wert, sich einen Hundebuggy zuzulegen.
6. Blasenschwäche & Inkontinenz
Bei älteren Hunden können sowohl Blasenschwäche als auch Inkontinenz auftreten. Ein Tierarzt kann Sie in diesem Fall fachmännisch unterstützen.
7. Ergrauen des Fells
Erste graue Haare im Fell sind ein weiteres eindeutiges Zeichen dafür, dass der Hund langsam das Seniorenalter erreicht. Bei Hunden ergraut normalerweise die Gesichtspartie, häufig besonders der Bereich um die Nase.
8. Weniger Ausdauer
Alte Hunde verfügen über weniger Ausdauer als ihre jüngeren Artgenossen. Das Bewegungstempo älterer Hunde ist häufig eher langsam und bedächtig.
Jeder Senior ist anders
Hierbei sollten Sie nicht vergessen, dass jeder Hundesenior anders ist und sich das Alter bei jedem Hund individuell unterschiedlich zeigt.
Auch hat jeder Senior andere Bedürfnisse, abhängig vom Charakter des Hundes und seinen bisherigen Erfahrungen. Versuchen Sie daher immer, auf die individuellen Bedürfnisse Ihres jeweiligen Vierbeiners einzugehen.
3 Tipps, wie Sie Ihren Senior unterstützen
Im Folgenden bekommen Sie drei nützliche Tipps, wie Sie Ihren Hundesenior im Alltag unterstützen und ihm das Leben noch angenehmer machen können.
1. Regelmäßige Tierarztbesuche
Besonders für ältere Hunde sollten Sie unbedingt regelmäßige Besuche beim Tierarzt einplanen. Hier wird Ihr Hund durchgecheckt und erhält die im Alter notwendige medizinische Versorgung. Wie bei uns Menschen treten auch bei älteren Hunden gewisse Zipperlein auf, die einer regelmäßigen Kontrolle bedürfen. Mit regelmäßigen Tierarztbesuchen stellen Sie sicher, dass Ihrem Hund auch im Alter gesundheitlich nichts fehlt.
Außerdem erhalten Sie so hilfreiche Tipps vom Experten, mit denen Sie Ihren vierbeinigen Liebling bestmöglich unterstützen können.
2. Fit & gesund halten
Körperliche Bewegung und geistige Auslastung sind auch für ältere Hunde von besonderer Bedeutung. Um die körperliche Beweglichkeit und Gesundheit des Hundes zu gewährleisten, ist es enorm wichtig, ihm jeden Tag genug Bewegung zu gönnen.
Achten Sie hierbei darauf, dass Sie die Aktivitäten an die Bedürfnisse und körperlichen Möglichkeiten Ihres Hundes anpassen. Langsame Spaziergänge mit genügend Pausen werden auch von alten Hunden sehr geschätzt. Es gibt aber noch viele weitere interessante Aktivitäten, die Sie mit einem alten Hund unternehmen können.
3. Aufpassen bei Kontakt mit anderen Hunden
Andere Hunde sind dem alten Senior eventuell zu wild oder aufdringlich. Viele Hunde scheinen zu spüren, dass das Gegenüber schon in die Jahre gekommen ist. Normalerweise stellt das kein Problem dar. Sucht ein anderer Hund jedoch Streit, sieht es für den alten Hund in der Regel nicht gut aus.
Achten Sie mit einem alten Hund daher vermehrt darauf, ob die Hundekontakte freundlich gesonnen sind und schaffen Sie Ihrem Hund gegebenenfalls Schutz- und Rückzugsräume in der Begegnung mit Artgenossen.
Fazit
Je nach Hunderasse altern Hunde unterschiedlich schnell. Außerdem gibt es bei Hunden individuell verschiedene Alterungsanzeichen, die nicht unbedingt alle zeitgleich auftreten müssen.
Es gibt verschiedene Wege, den alten Hund im Alltag zu unterstützen. Sehr wichtig ist hierbei die medizinische Betreuung durch einen Tierarzt. Außerdem sollten Sie darauf achten, dass Ihr Hund ausreichend Bewegung erhält. Besondere Aufmerksamkeit ist auch geboten bei Kontakt mit Artgenossen.
Wenn Sie diese Tipps beachten, steht einem entspannten Älterwerden Ihres Hundes nichts mehr im Wege.