Wenn Ihr Pferd krank wird: Das sind die Ursachen und so können Sie helfen – Teil 2 unserer Serie

Publiziert am Freitag, 9. Februar 2018 von Manfred Weiblen
Pferd liegt auf der Weide

Kein Pferdehalter sieht es gerne, wenn sein Pferd leidet. Schließlich sind Pferde in der heutigen Zeit nicht einfach nur Arbeitstiere, sondern ein Partner für Reiter und Pferdefreunde. Daher ist es wichtig, dass Sie wissen, wie Sie Krankheiten vermeiden können.

Dazu gehört zum Beispiel, dass die Pferdebox jeden Tag gereinigt wird, damit sich darin keine Exkremente ansammeln können und erhöhte Feuchtigkeit zu einem Nährboden von Parasiten und Bakterien wird. Die Hufe sind am ehesten anfällig für Dreck und Feuchtigkeit, kratzen Sie diese daher regelmäßig aus. Zweimal am Tag ist noch der optimalste Rhythmus. Daneben ist es wichtig, dass Ihr Pferd über sein Futter ausreichend Zink zu sich nimmt, da dieser Stoff eine wichtige Rolle für ein intaktes Immunsystem spielt.

Trotz aller Vorsorgemaßnahmen – eine Erkrankung kann niemals ausgeschlossen werden

Mein Pferd doch nicht, so denkt so mancher Pferdehalter, wenn es um das Thema Krankheit und Tierarzt geht. Doch, natürlich besteht für jedes Pferd das Risiko zu erkranken oder sogar einen Unfall zu erleiden. Dann ist tierärztliche Hilfe gefordert. Früher wurde das erkrankte Pferd aufgegeben, heute unternehmen Pferdefreunde alles Erdenkliche, um die Gesundheit ihres Tieres zu retten. Damit das nicht zu kostenintensiv wird, haben verschiedene Versicherer in Deutschland das Thema Pferdeversicherung sich auf die Fahne geschrieben – eben damit die Tierarztkosten im Krankheitsfall nicht zu der Überlegung führen, ob das Pferd besser eingeschläfert wird.

Was gehört noch zu den häufigen Erkrankungen beim Pferd?

Im ersten Teil unseres Blogs haben wir schon auf Erkrankungen wie die Hufrehe, die Lahmheit oder Magen-Darm-Erkrankungen hingewiesen. Nicht selten kommt es bei Pferden, wenn die Box nicht ausreichend sauber gehalten wird, zur sogenannten Strahlfäule. Dabei greifen Fäulnisbakterien das Strahlhorn im Huf an. Wenn Sie her nicht rechtzeitig einschreiten, dann greifen die Fäulnisbakterien auf den Blutkreislauf über. Die Strahlfäule fällt eigentlich beim täglichen Reinigen des Hufs sofort auf. Durch den fauligen Geruch werden Sie auf die Bakterien aufmerksam. Zudem sind die betroffenen Stellen dunkler als bei einem gesunden Huf. Wenn Sie im Zweifel sind, rufen Sie den Tierarzt hinzu.

Die Gelenkserkrankung Arthrose

Die Arthrose ist eine degenerative Erkrankung, durch die beim Pferd meistens die Beine betroffen sind. Dadurch, dass das Pferd Schmerzen in den Beinen hat, bewegt es sich nicht ausreichend. Zudem versucht Ihr Pferd Belastungen zu vermeiden. Das führt ebenfalls dazu, dass der normale Bewegungsablauf unrund wird und dadurch die Probleme am Bewegungsapparat nicht verstärkt werden. Fakt ist, dass eine artgerechte Haltung und auch artgerechte Bewegung dazu beitragen, dass die Arthrose nicht so schnell entstehen kann. Stellen sich Zeichen einer Arthrose ein, so müssen Sie unbedingt den Tierarzt zur Rate ziehen. Jetzt geht es darum, die richtigen Maßnahmen zu ergreifen. In manchen Fällen reicht es aus, wenn physiotherapeutische Maßnahmen angewendet werden. Ist die Arthrose schon weiter fortgeschritten, kann auch eine Operation notwendig werden.

Gibt es auch meldepflichtige Erkrankungen?

Einige Erkrankungen können sich rasend schnell ausbreiten wegen eines hohen Ansteckungsrisikos. Daher sind Sie als Pferdhalter vom Gesetz her verpflichtet, verschiedene Krankheiten zu melden. Im Ernstfall drohen hohe Bußgelder und auch Schadensersatzforderung, falls durch Unterlassen andere Pferde von einer ansteckenden Krankheit betroffen werden können. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Salmonellose: Eine Infektionskrankheit, die Pferd und Mensch befallen kann. Diese äußert sich durch Fieber und Durchfallerscheinungen.
  • Ansteckende Metritis: Dabei handelt es sich im eine bakterielle Genitalerkrankung und gilt als ansteckend.
  • Leptospirose: Über Schleimhäute und auch Zeckenbisse gelangen die Krankheitserreger in den Körper. Dabei ist diese Infektionskrankheit auch auf Menschen übertragbar.
  • Echinokokkose: Hierbei handelt es sich um einen parasitären Bandwurm, der sich vor allem in der Leber des Pferdes ansiedelt und dort die Organe zur Entgiftung des Körpers schädigt.
  • Chlamydiose: Durch diese bakterielle Infektion werden Atemwege, Gelenke und auch Genitalien beim Pferd befallen. Die Erkrankung ist ebenfalls auf den Menschen übertragbar.

Krankheiten oder Verletzungen niemals unterschätzen

Das Risiko, dass sich Pferde irgendwo mit Krankheiten anstecken oder sich bei einem Unfall verletzten, ist eigentlich immer gegenwärtig. Natürlich müssen Sie Ihr Pferd deswegen nicht in Watte packen, aber ein gesundes Augenmaß benötigen Sie schon, um zu erkennen, wann es Ihrem Pferd schlecht geht. Es bringt aber nichts, auf stille Besserung zu hoffen, getreu dem Motto: Das geht schon vorbei. Wichtig ist einfach, dass Sie bei ersten Anzeichen von Erkrankungen den Tierarzt hinzuziehen. Das ist immer noch besser, als eine bereits länger schleichende Erkrankung kostenintensiv behandeln zu lassen. Dabei geht auch immer ein Stück Lebensqualität für das Pferd verloren.

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